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V. Stand und Bewegung der Bevölkerung

Full text: Die öffentliche Gesundheits- und Krankenpflege der Stadt Berlin (Public Domain)

Stand und Bewegung der Bevölkerung 
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systematischen Durcharbeitung Zaller auf die Bevölkerung bezüglicher 
Daten, auch weitere zahlreiche Mittheilungen von hohem hygienischem 
Interesse, so die Darstellung der Wasserversorgung und der Kanalisation 
und die Untersuchungen über den Rückgang der Sterblichkeit mit dem 
Fortschreiten der Kanalisation. 
Besonders eingehend wird auch die Kindersterblichkeit behan- 
delt, namentlich nach der Ernährungsweise, dem Alter der Kinder (Tagen, 
Wochen, Monaten), dem Alter der Mutter, der Gehurtenfolge der Kinder, 
ler Zimmerzahl der Wohnung; ferner nach der Todesursache unter an- 
yemessener Verbindung dieser Gesichtspunkte, wie z. B. der Sterblichkeit 
an Verdauungskrankheiten in Verbindung mit der KErnährungsweise, den 
Lehensmonaten der Kinder und der Jahreszeit (vgl. die spätere graphische 
Darstellung). 
Kinen wichtigen Forischritt bildet ferner die methodische Derech- 
nung des Verhältnisses der Sterblichkeit an bestimmten Todes- 
ursachen unter der Gesammtsterblichkeit; dieselbe beruht 1. auf der 
Berechnung der relatiyen Sterblichkeit jeder Altersklasse, d. h. des Ver- 
hältnisses der (Gjestorbenen, ausgedrückt in Promille der Lebenden (Sterb- 
lichkeitstafel); 2. auf der Berechnung des Gesammtantheils, den jede 
Todesursache innerhalb der Gesammtsterblichkeit einnimmt, indem zu- 
nächst die Zahl der Gestorbenen jeder Altersklasse innerhalb aller ein- 
zelnen Altersklassen vertheilt wird, und schliesslich 3. auf der Ermitte- 
Jung des Masses, in dem jede einzelne Todesursache zur Verkürzung 
des menschlichen Lebens beiträgt; es geschicht dies, indem die Zahl der 
von den Gestorbenen jedes Alters nicht erlebten Jahre gleichfalls aus 
einer methodisch entwickelten Sterblichkeitstafel abgeleitet und auf die 
einzelnen Todesursachen vertheilt wird. Die Summirung dieser Antheile 
ergiebt dann den Antheil, den jede Todesursache in der Gesammt- 
sterblichkeit hat. 
Die Bedeutung einer solchen korrekten Rechnung erhellt daraus. 
dass, während z. B. für die Todesursachen der K’1der die unwissen- 
schaftliche Sterblichkeitszilfer (Antheil der an einer bestimmten Todes- 
ursache Gestorbenen an der absoluten Zahl aller Gestorbenen) viel zu 
hoch ausfallen wird, sich das Umgekehrte bei denjenigen Todesursachen 
zeigt, die zumeist das höhere Alter betreffen, oder mit anderen Worten: 
es starben in Berlin z. B. 1883 dreimal s el Personen an Alters- 
schwäche als die gewöhnliche Anschauung ergiebt.
	        
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