Path:
XXV. Der Zentralvieh- und Schlachthof

Full text: Die öffentliche Gesundheits- und Krankenpflege der Stadt Berlin (Public Domain)

Der Zentralvieh- und Schlachthof 
33] 
Von den geschlachteten Thieren, mit Finschluss derjenigen, die 
schon vom Markte aus wegen Krankheitsverdacht in dem Polizeischlacht- 
hause unter polizeilicher Aufsicht geschlachtet worden sind, wurden etwa 
3/, °/, verworfen: es befinden sich darunter aber auch die rund 
1500 Schweine, die nicht der Abdeckerei zur Vernichtung, sondern der 
Schmelzküche für finnige Schweine überwiesen worden sind. 
Die auf dem Zentralviehhof im letzten Betriebsjahre umgesetzten 
Schlachtthiere haben einen Werth von rund 150 Millionen Mark. Sie ent- 
stammen, zumal die deutschen Grenzen gegen die Einfuhr aus Oesterreich- 
Ungarn behufs Verhütun;; der Einschleppung der Maul- und Klauenseuche 
seit dem 14. Juli 1889 gegen Russland zur Verhütung der Einschlep- 
pung der Rinderpest seit Jahren gesperrt sind, fast ausschliesslich den 
östlichen Provinzen des preussischen Staates. Soweit sie für den Export 
angekauft werden, gehen sie in di» Industriebezirke des westlichen und 
südwestlichen Deutschlands weiter Rovor die beiden grossen westlichen 
Nachbarreiche ihre Grenzen gegen d’, Kinfuhr deutschen Viehes gesperrt 
hatten, war der Berliner E:::>rtmarki ciie schr wesentliche Bezugsquelle 
für die Londoner und Pariser Märkt Bemerkenswerth ist, dass die 
Höhe des Auftriebes durcn die Sr“ ir nicht gelitten hat. 
Der Fleischkonsum dur I in 5 Bayolkerung ist nach Schätzungen 
auf Grund der Schlachtungen und 7eischuntersuchungen mit dem seit 
Jahresfrist eingetretenen erheblich: Ci gen der Fleischpreise wieder 
gefallen und beträgt zur Zeit etwa ©; für Xopf und Jahr; davon sind 
etwa 40 °/, Schweinefleisch, 38 * . Rindfleisch, 1% ° Kalbileisch, 7 "/ 
Hammelfleisch, 3%, Geflügel und Wild. 
An dem Verkehr auf dem Zentralvich- und Schlachthof betheiligten 
sich im Jahre 1889-90, abgesehen von den Passanten, die zur Personen- 
station Zentralviehhof der Stadt- und Ringbahn übergehen, etwa 1200 
selbständige Schlächter, 3000 Gehilfen, Kutscher, Fleischhändler, 700 Vieh- 
händler, 60 Kommissionäre mit 20” Angestellten, 600 Treiber. 300 Be- 
amte der städtischen Fleischsche 72 Beamte und Arheiter der Ver- 
waltung, zusammen etwa 64... Personen. 
Die Gebühren betragen. + Stande 4 a“ Markt einschliess- 
lich des Stallgeldes, das nur einmal ZU 24.10. ol.ne Rücksicht darauf, 
ob das Thier nur einen Tag oder mehrere Tag: Markte steht: für 
ein Rind 1 M, ein Kalb 25 Pf., ein Schwein 50 Pı., einen Hammel 7 Pf.; 
die Schlachtgebühr (Schlachtraum, Scharrenraum, Keller, Stallung, 
Wasser. Beleuchtung): für ein Rind 1.50 M, ein Kalb 40 Pf... ein Schwein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.