Path:
XX. Die städtischen Badeanstalten

Full text: Die öffentliche Gesundheits- und Krankenpflege der Stadt Berlin (Public Domain)

Die städtischen Badeanstalten 
273 
Königlichen Strombehörden wiederum Verhandlungen wegen Vermehrung 
bezw. Vergrösserung der städtischen Badeanstalten angeknüpft. Am Schlusse 
Jer Badeperiode 1886 wurde die Männerbadeanstalt am Nordhafen durch 
Hinausrücken des Umwährungszaunes erheblich vergrössert. Ausser der 
uf 1412 qm erweiterten Wasserfläche erfuhr die Anstalt in demselben 
Jahre eine wesentliche Verbesserung in Folge der Erweiterung der Aus- 
kleidehalle durch einen Anbau, die Abtrennung der alten Auskleide- 
halle in Zellen, Vermehrung der Bänke im Freien, Anlage massiver 
Wassertreppen u. s. w. 1889 trat eine Vorkehrung zur Ertheilung von 
Schwinmunterricht hinzu. Der günstige Kinfluss dieser neuen Kin- 
richtungen auf den Verkehr der Anstalt machte sich sofort bemerkbar. 
An heissen Tagen baden hier 4—5000 Personen. Die Gesammt- 
"requenz beläuft sich hier bis zu 150 000 Personen im Jahr. 
1887 wurden neben den vorhandenen Badeanstalten an der Schleusen- 
und Waisenbrücke je eine neue Schwimm- und Badeanstalt für männliche 
Personen und unter dem linken Bogen der Schillingsbrücke ein Schwimm- 
bassin zur abwechselnden Benutzung für beide Geschlechter errichtet. 
Diese neuen Anstalten zeichnen sich vor den älteren auf Prahmen 
schwimmenden Anstalten durch verschiedene Kinrichtungen aus, Vor 
allem dadurch, dass ihre Bassins doppelt so gross sind und somit mehr 
Bewegungsfreiheit gewähren. Sie sind mit einer angemessenen Zahl ver- 
schliessbarer Auskleidezellen, die offenen Bankplätze mit dahinter ge- 
{egenen verschliessbaren Kleiderspindchen ausgestattet und mit Sprungbrett, 
ainer Vorkehrung zur Ertheilung von Schwimmunterricht, einem Douche- 
raum mit Kopf-, Strahl- und Sitzbrause, die durchdie städtische Wasser- 
leitung gespeist werden, und Aborten nach dem Tonnensystem versehen. 
Eine Folge der Vorzüge, die den neuen Anstalten vor den älteren 
aigen sind, ist, dass nicht nur eine grosse Zahl derjenigen Personen, die 
seither in entfernt gelegenen oder mangelhaft eingerichteten Privatanstalten 
gegen hohes Eintrittsgeld badeten, sondern auch ein erheblicher Theil 
des Publikums, das seither die älteren städtischen Badeanstalten ire- 
quentirte, die neuen Schwimmbassins benutzt. Um hier eine Ueberfüllung 
zu vermeiden, sind die Inhaber der von den Armenkommissionen aus- 
zegebenen Freibadekarten sowie Knaben unter 14 Jahren vom Besuche 
ler neuen Anstalten ausgeschlossen und ist der Preis für ein Dad mit 
Auskleidezelle auf” Pf., ohne letztere auf ” "7 stgesetzt.  Theil- 
nehmer am Schwimmunterricht haben eine einnwe'* Vers lung von 
zu entrichten. Auch Zeitkarten werden ausgegehen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.