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I. Der Boden Berlins und seiner Umgegend

Full text: Die öffentliche Gesundheits- und Krankenpflege der Stadt Berlin (Public Domain)

Der Boden Berlins und seiner Umgegend. 
Mehr als irgend eine andere Gegend des norddeutschen Flachlandes 
ist die Umgegend von Berlin sowol in oro- als in hydrographischer Hin- 
sicht und damit in untrennbarem Zusammenhange auch betreffs ihres 
geologischen Baues nur zu verstehen als Theil eines grossen Ganzen, als 
Theil eben dieses ausgedehnten Tieflandes, von dem sie, wie sich in der 
Folge ergeben wird, einen gewissen naturgemässen Mittelpunkt bildet. 
Einen solchen bildet sie nicht sowol durch ihre zentrale Lage, die 
immerhin angefochten werden könnte, als namentlich durch die wellige 
Öberflächenform dieses von grossen und breiten Thälern durchfurchten, 
nach dem Vorgange Girards, des im Uebrigen gerade um das Ver- 
ständniss Norddeutschlands so verdienten Forschers, fälschlich so häufig 
als Ebene bezeichneten Tief- oder Flachlandes*. 
Die bedeutendsten Flüsse der Gegend von Berlin sind gegenwärtie 
Havel und Spree, aber man ist kaum im Stande, von einem Flusssystem 
der Havel, noch weniger aber der Spree zu sprechen. Beide sind Fremd- 
linge in dem grössten Theile der von ihnen heute durchflossenen Thäler. 
Namentlich die Spree verglich ich in dem grossen, nur auf einen Bruch- 
theil seiner Länge von ihrem Unterlauf durchflossenen Thale bereits 
früher einer Maus im Käfig des entflohenen Löwen. 
* Dr. Heinrich Berghaus bezeichnet in seinem noch unübertroffenen Lanı- 
buch der Mark Brandenburg (S. 147) den „Charakter der Trennung und Spaltung ip 
Hoch und Tief‘ als den „Grundtypus in der Oberflächengestaltung der Mark" 
Schwankt doch allein schon in der Berliner Gegend auf eine Erstreckung von etwa 
4 Meilen (nach Werneuchen und Hirschfelde zu), also in einem verschwindend kleinen 
Theile. der Wechsel der Höhen zwischen 95 und 420 Fuss Meereshöhe
	        
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