Die öffentlichen Desinfektionsanstalten der Stadt
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Kür die Benutzung der Anstalt wird eine Gebühr von 4 M für den
Kubikmeter erhoben, bei Unbemittelten erfolgt die Desinfektion auf Re-
quisition. des Armenarztes unentgeltlich. Aber auch abgeschen von
solchen Fällen müssen die (iebühren häufig niedergeschlagen werden.
Im Jahre 1888,89 betrugen die Betriebskosten 35 889,50 M, die (jesammt-
ainnahmen 15 910,45 M, darunter die Gebühreneinnahme 15 794,61 M.
Die 2. städtische Desinfektionsanstalt, Seit dem 1. Juli 1885
besitzt die Stadt eine zweite Öffentliche Desinfektionsanstalt, an der
Prenzlauer Allee dicht hinter dem städtischen Obdach belegen. Sie ent-
spricht in Bezug auf Bau und Einrichtung genau der ersten Anstalt,
Drei grosse Dampf’kessel, die auch die Heizung der Parackengehbäude des
Obdaches sowie die Erwärmung des Badewassers derselben Anstalı
besorgen, liefern den zur Desinfektion nothwendigen Dampf. Die Des-
infektion erfolgt in vier’ Desinfektionsapparaten durch die Einwirkung
Jirekter und indirckter Dämpfe, ausserdem bei Ledersachen, Möbeln ete..
lie der enormen Desinfektionshitze (bis zu 120° KR.) nicht ausgesetzt
werden dürfen, durch Behandlung mit Chemikalien (Karbolsäure).
Desinfizirt wurden in der gleichen Zeit
1. für das Familienohdach:
Bekleidungsstücke 668
Wäsche
Strohsäck
Matratzen
Betten. .
Bettstücke
Möbel -
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serschiedene Gegenstände
VELSCLIET
“ncke
_ für das nächtlie
Beute! reiderbeutel mit Ink
wollene Decken .
Dreildecken
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An Desinfektionschemikalien
IWT
„ Karhbolsäure ver-
oraucht.