Die öffentlichen Desinfektionsanstalten der Stadt 107
des Wagens belindlichen Haken aufgehängt werden, ebenso sind wollene
Decken zu behandeln; Betten sind in die hierfür bestimmten Hürden zu
legen. Im Allgemeinen müssen sämmlliche Sachen möglichst in der
Weise verpackt werden, dass zwischen den einzelnen Gegenständen klei-
nere Zwischenräume bleiben, um eine freie Zirkulation des Dampfes zu
ermöglichen.
Nasse Gegenstände sind in kleine Beutel zu packen, die im Apparat frei
aufgehängt werden müssen. Bei sehr voluminösen Gegenständen ist die
Dauer der direkten Dampfzuströmung bis auf eine Stunde auszudehnen.
Die Kontrole über die gleichmässige Vertheilung des Dampfes im
Apparat sowie über die Druckverhältnisse liefert das an der Decke hbe-
findliche Manometer; bei zu starkem Dampfdruck ist das Dampfventil
etwas zu-, bei zu geringem Druck aufzuschrauben. Bei den hier aufge-
stellten Apparaten soll darauf geachtet werden, dass das Manometer
!/., Atmosphäre Ueberdruck zeigt. Die Kinführung dieser Manometer
bildet eine wesentliche Verbesserung des Schimmelschen Apparates; sie
sollten daher in Anbetracht der geringen Anschaffungskosten an keinem
lerartigen Apparate fehlen.
In Bezug auf die Einrichtung der Apparate wäre noch zu bemerken,
dass es sich empfiehlt, sämmtliche Kisentheile des Wagens, soweit sie
mit den Desinfektionsobjekten in Berührung kommen, mit starken }lanell-
streifen dicht zu umwickeln, um das Abtropfen von Wasser, das Rost-
(heile enthalten und die Gegenstände dadurch beschädigen könnie, zu
vermeiden; an der Decke des Wagens ist zu diesem Zweck eine starke
Filzdecke angebracht; ausserdem ist der Wagen mit Leinwandvorhängen
zu versehen. Die an den Stirnseiten befindlichen Vorhänge schützen den
Apparat vor zu starker Abkühlung während der Beladung und Entladung
des Wagens, die seitlichen Vorhänge verhindern eine etwaige Verunrei-
nigung der Desinfektionsobjekte: dieselbe kann dadurch zu Stande kom-
men, dass bei unvorsichtiger Beladung des Wagens einzelne Effekten sich
an die von Kondenswasser benetzten eisernen Seitenwände anlechnen und
Jahei Rostflecke bekommen.
Für das Verladen von Federbetten im * "marat sind ciserne Türden
von 2,2 m Länge, 1,0 m Breite und 0,25 ın Höhe vorhanden, die voll-
ständig mit starkem Drillich überzogen sind und übereinander gestellt
werden können; in diese werden die Federbetten glatt hineingelegt und
dadurch vor zu starkem Zusammenpressen, das ein Zusammenknäueln der
Bettfedern zur Folge hat, geschützt.