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X. Die öffentlichen Desinfektionsanstalten der Stadt

Full text: Die öffentliche Gesundheits- und Krankenpflege der Stadt Berlin (Public Domain)

[06 Die öffentlichen Desinfektionsanstalten der Stadt 
zu vermeiden, Kleidungsstücke dürfen nicht in Säcke gestopft werden, 
sondern sind möglichst glatt in hesondere leinene Tücher, die soxenannten 
Kleiderhüllen einzuschlagen; reine Wäsche ist von beschmutzter, trockene 
von feuchter gesondert zu verpacken; Teppiche und Decken werden zu- 
sammengerollt, nicht gefaltet, eingepackt, da sonst sehr leicht Knifffalten 
entstehen, die, wenn heisse Dämpfe auf sie einwirken, nicht mehr zu 
entfernen sind, 
Das gesammte Desinfektionsmate»" wird num auf dem kürzesten 
Wege der Anstalt zugeführt und hier dem Kir ı für infizirte Gegen- 
stände (5. den Grundriss 5, 99) unter ebrach:, von dem aus 6s später 
in die Apparate transportirt wird Die desinfizirten Sachen werden in 
anderen Wagen, die sich auch änsserlich von den für infizirte Gegenstände 
hestimmten unterscheiden, ihren Kigenthümern wieder zugestellt. Die 
Benutzung derselben Wagen für das Abholen und Zurücktransportiren 
der Sachen, wodurch die desinfizirten Gegenstände aufs neue infizirt 
werden könnten, ist absolut ausgeschlossen. Die Wagen selbst werden 
nach jedesmaligem Gebrauch mit 5proz. Karbollösung bezw. Sublimat 
(1: 6000) ausgewaschen. 
Für das Desinfektionsverfahren und die Bedienung der 
Apparate ist auf Grund der angestellten Versuche folgende Norm fest- 
gesetzt. Jeder Apparat wird des Morgens vor Beginn der Desinfektion 
cine halbe Stunde hindurch mittels der Rippenheizrohre bei geöllneter 
LuCtzu- und Abführungsklappe angeheizt; das Dampfventil, das den Dampf 
in die Rippenrohre leitet, bleibt während der ganzen Betriebszeit geöffnet. 
Sohald der Wagen beladen ist, wird derselbe in den Apparat ge- 
schoben, die Thüren des letzteren sowie die Luftzuführungs- und Abzugs- 
klappen geschlossen und 35 Minuten hindurch direkter Dampf in den 
Apparat gelassen. Nach Ablauf dieser Zeit wird die direkte Dampfzu- 
strömung ahgesiellt, die beiden Luftklappen oben und unten geöffnet. und 
10 Minuten lang nachventilirt. 
Nach beendeter Nachventilation wird den Bedienungsmannschaften 
auf der anderen Seite des Apparates durch eine Klingel das Zeichen zum 
Entladen gegehenz dieselben entladen den Wagen, schieben ihn wieder 
in den Apparat zurück, schliessen die Apparatthüren und melden ecben- 
falls durch ein Klingelzeichen zurück, dass der Apparat, aufs nene beladen 
werden kann. 
Beim Beladen des Wagens ist darauf zu achten, dass die Beutel, 
Aleiderhüllen u. s. w. nicht hineingelegt, sondern an den an der Decke
	        
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