\Läbe wohnten. in feiner Pflege -— die erften Anfänge der bethanifchen Gemeinde
pflege. Zede diefer Jamilien war einer Schwefter übergeben, der fogenannten „Pflege:
mutter“. Sie hatte die Aufgabe, die ihr zugewiefene Familie, ihre Bedürfniffe, Ihre
Hilfsmittel. ibre böfen und guten Seiten genau Formen zu lernen. Es wurde, foweit
nötig. leibliche Pflege, aber dancben auch Sucht geübt. So durfte Feine Witwe,
die im der Pflege des Haufes ftand, Schlafburichen halten; Trunffüchtige, die fidh
nicht beifern wollten, murden fich felbit überlaffen. Auch Gottes Wort wurde in
die Häufer getragen. Böse {hließt feinen Bericht mit den {hönen Worten: „Ich
Pleibe im dent Charakter, den fich das Haus bewahren möchte, wenn ih nicht
bon den Früchten viel rede, die alles dies den Armen und dem Haufe getragen
hat. Es ift nicht das Richtige, danach zu fuchen, die beften Fennt ohnedies nur
der DErr. Sonpiel habe ich aber gehört, daß manche Familie über fchwere Seiten
binweggeführt worden, manche aus geiftlichent und Leiblichent Untergange errettet
it. und auch von mancher dankbaren Familie wäre, wie mir sefagt ft, zU
berichten.“ Demgegenüber Fann das MMigfallen des teuren Königs nicht ernitlich
zeiwefen fein, wenn nicht überhaupt Nicbuhr fich in der Sache getäufcht hat.
Zedenfalls zeigte die fogleich mitzuteilende Kabinettsordre, die die Berichte der
XepiftonsFommiffton beantwortete, daß die volle Königliche Bitte und Huld dem
Daufe zugewendet blieb. Göse hatte dargelegt, daß cine Zuwendung von
30.000 Thalern aus aller Not helfen mürde. Diefer Summe bedurfte man, teils
um das Defizit von 17.000 Thalern zu decken, teils um einige notwendige
Bauten auszuführen. Auch der Kommiffionsbericht hatte diefe Bitte unterftüßt,
die Gewährung allerdings an die Erfüllung der von ihm geftellten Forderungen
Aefnüpft, weiche vorher in der Hauptfache mitgeteilt worden find. Schon im
Februar des Yahres 1856 erging daher eine Furze Kabinettsordre an die AWinifter
des Kultus und der Finanzen, wonach Bethanien die erbetene Summe bewilligt
wurde. Hiervon follte die Hälfte, die zur Beftreitung der Einrichtungs- und Bau:
Foften beitimmt war, fofort zur Auszahlung Fommen, betreffs der anderen Hälfte
behielt jich der König den Auszahlungstermin nach WNaßgabe des Bedürfuniffes
por. Zn Mai desfelben Yahres erging dann eine ausführliche Mrdre an den
Hausmintjter und den Evangelifchen Oberfirchenrat, welche, unter Berücfichtigung
des Gößefchen Berichtes, das Xevpiftonswerk zum Abfchluß brachte. Sie lautet
Ioalaendernmaßen:
Ach habe aus dem Yericht vom 12. vorigen Monats, deffen Anlagen anbei zurück
eben, die Eracbuifie erfeben, welche die angeordnete Revifion der änßeren, insbefondere
ver Annan ollen Derböltnife des Diakoniffenbanfes Bethanien in Rerlin geliefert hat, und
w1 > hr deren Erwägung und mit Reziebung auf die von der RevilionsFommiffion
abaeseh = Yıbänderunas- und Derbeiferungsvorfchläge folaendes:
Es foll über alle Einnahmen und Ausgaben der Verwaltung der Anftalt mit
Senutzung der bisberiaen Erfahrungen und des von der NevifionsFommitlion gelieferten