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Erstes Buch. Das Mutterhaus II. Die Geschichte der Arbeit

Full text: Bethanien / Schulze, Gustav (Public Domain)

\Läbe wohnten. in feiner Pflege -— die erften Anfänge der bethanifchen Gemeinde 
pflege. Zede diefer Jamilien war einer Schwefter übergeben, der fogenannten „Pflege: 
mutter“. Sie hatte die Aufgabe, die ihr zugewiefene Familie, ihre Bedürfniffe, Ihre 
Hilfsmittel. ibre böfen und guten Seiten genau Formen zu lernen. Es wurde, foweit 
nötig. leibliche Pflege, aber dancben auch Sucht geübt. So durfte Feine Witwe, 
die im der Pflege des Haufes ftand, Schlafburichen halten; Trunffüchtige, die fidh 
nicht beifern wollten, murden fich felbit überlaffen. Auch Gottes Wort wurde in 
die Häufer getragen. Böse {hließt feinen Bericht mit den {hönen Worten: „Ich 
Pleibe im dent Charakter, den fich das Haus bewahren möchte, wenn ih nicht 
bon den Früchten viel rede, die alles dies den Armen und dem Haufe getragen 
hat. Es ift nicht das Richtige, danach zu fuchen, die beften Fennt ohnedies nur 
der DErr. Sonpiel habe ich aber gehört, daß manche Familie über fchwere Seiten 
binweggeführt worden, manche aus geiftlichent und Leiblichent Untergange errettet 
it. und auch von mancher dankbaren Familie wäre, wie mir sefagt ft, zU 
berichten.“ Demgegenüber Fann das MMigfallen des teuren Königs nicht ernitlich 
zeiwefen fein, wenn nicht überhaupt Nicbuhr fich in der Sache getäufcht hat. 
Zedenfalls zeigte die fogleich mitzuteilende Kabinettsordre, die die Berichte der 
XepiftonsFommiffton beantwortete, daß die volle Königliche Bitte und Huld dem 
Daufe zugewendet blieb. Göse hatte dargelegt, daß cine Zuwendung von 
30.000 Thalern aus aller Not helfen mürde. Diefer Summe bedurfte man, teils 
um das Defizit von 17.000 Thalern zu decken, teils um einige notwendige 
Bauten auszuführen. Auch der Kommiffionsbericht hatte diefe Bitte unterftüßt, 
die Gewährung allerdings an die Erfüllung der von ihm geftellten Forderungen 
Aefnüpft, weiche vorher in der Hauptfache mitgeteilt worden find. Schon im 
Februar des Yahres 1856 erging daher eine Furze Kabinettsordre an die AWinifter 
des Kultus und der Finanzen, wonach Bethanien die erbetene Summe bewilligt 
wurde. Hiervon follte die Hälfte, die zur Beftreitung der Einrichtungs- und Bau: 
Foften beitimmt war, fofort zur Auszahlung Fommen, betreffs der anderen Hälfte 
behielt jich der König den Auszahlungstermin nach WNaßgabe des Bedürfuniffes 
por. Zn Mai desfelben Yahres erging dann eine ausführliche Mrdre an den 
Hausmintjter und den Evangelifchen Oberfirchenrat, welche, unter Berücfichtigung 
des Gößefchen Berichtes, das Xevpiftonswerk zum Abfchluß brachte. Sie lautet 
Ioalaendernmaßen: 
Ach habe aus dem Yericht vom 12. vorigen Monats, deffen Anlagen anbei zurück 
eben, die Eracbuifie erfeben, welche die angeordnete Revifion der änßeren, insbefondere 
ver Annan ollen Derböltnife des Diakoniffenbanfes Bethanien in Rerlin geliefert hat, und 
w1 > hr deren Erwägung und mit Reziebung auf die von der RevilionsFommiffion 
abaeseh = Yıbänderunas- und Derbeiferungsvorfchläge folaendes: 
Es foll über alle Einnahmen und Ausgaben der Verwaltung der Anftalt mit 
Senutzung der bisberiaen Erfahrungen und des von der NevifionsFommitlion gelieferten
	        
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