Verhältnis zur OÖberin hat fich von Hahr zu HZahr mehr als ein Findliches
Seftaltet, während der Name „IMutter“ meift nur in befonderen Momenten schört
mird. Der BGehorjamı um des DE und um des Gewiffens willen wird den
Schweitern immer wichtiger und von ihnen mit wachfender Sreudigkeit geleiftet.
In der geiftlichen Pflege, foweit fie den Schweitern zufteht, hüten wir uns vor
dem Zupicl, eingedenk des Wortes, dag dem Weihe gegeben ift, Seelen zu gewimten
durch ihrem ftillen Wandel ohne Wort. Die Schweitern halkten die Andachten je
auf ihren Sälen, beten aber nur bei den Kindern mit ihren eigenen Worten,
während fie bei den Erwachfenen einen Abfhnitt der Schrift und ein Gebet Ifen
und darin von dem Geistlichen angeleitet und überwacht werden. Es fehlt aber
auch eine perfönliche Einwirkung auf die einzelnen nicht und it nicht ohne
Segen. Die Arbeit, auch die gerinafte und Felhaftefte, mird ohne viel Aufhebens
und meift mit Euft gethan, fhwerer und nicht ohne Thränen, bier und da auch
noch mit doch bald bereutem Unmut werden die oft maßlofen Launen und
Unfprüche der Kranfen getragen. Auch die anfängliche Haft und Unruhe weicht
innen feften und befonnenen Handeln, cs drängt fich Feine mechr zu einer Operation
der zu der Pflege einer anftefenden Kranken, aber fie geht willig und ohne
Surcht, wenn fie gefchieft wird.“ Die bei der Erzichung der Schweitern gemachten
Erfahrungen, über welche der Bericht des Paftors Schults fich gleichfalls verbreitet
entzichen ich der Öffentlichen AMitteilung. Es mag bier nur erwähnt werden,
dag von den neun Kaiferswerther Schweftern, mit welchen die Arbeit begonnen
wurde, nur zwei im Haufe verblieben: Regine Baitinger (* 16. ITat 18561
und Katharine Braunfchweig (* 1. 2Närz 1880). Zu den bei der Einweihung
des Haufes vorhandenen fünf eigenen Probepflegerinnen fanıen noch in demfelben
Jahre pier andere. Das Wachstum der Schweiternfchaft ift aus der fpäter mit-
zuteilenden Tabelle zu erfchen. Die Schwefterneinfognung am 10. Oftober 1848
blieb die einzige, die Flieddner hielt. Schon amt 10. Mat 1840 feanete Daftor
Schul vier Schweitern cin.
Betreffs der Anforderungen bei der Annahme zur Probezeit fagt der
Bericht, fie fein im Laufe der Yahre nicht gefteigert worden, aber die Erfahrung
babe getrieben, mit mehr SZähigfeit darüber zu halten. „Sie richten fich,“ {fo
Fährt er fort, „außer gefundem Leib und unbefcholtenem Ruf vornehmlich auf
einen demütigen Sim und auf die Sartheit des Gemüts, die damit verbunden
ur und ohne welche Krankenpflege unmöglich ft. 2Dir freuen uns ja, wenn cin
ichon ausgeftaltetes geiftliches eben uns entacgentritt, aber wir baben auch vor
der prononcierten Gläubigfeit uns fürchten gelernt und haben manch natürlich
Findlich Derz zu reichen Glaubensleben erblübhen fehen.“ Den Unterfchied zwifchen
Katfersiverth, der geiftlichen AMautter aller Diafonifenhäufer, und Bethanien, zeichnet
or mit folgenden Sägen: „An Katfersiperth das Banze auf eine alles beberrichende