Dilegeftation in Anfpruch genommen haben, fich den Sweden des Evangelifch-
Kirchlichen Bilfsvereins erfenntlich erweifen werden. Yhre etwaigen Zuwendungen
haben fie dem Kurator oder dem XYendanten der Station zu machen. Doch ift
zuch die Übermittlung von Gaben durch die Schweitern zuläffig. Diefe Grund:
jäne find in einer anı 28, Oftober 1892 abgehaltenen Konferenz vereinbart und
Feitaeftellt.
Den Dorfit des Cokalvereins übernahm vom 27. Februar 1895 ab der
Propit von der Gols. Er verfanımelt die leitenden Schweitern alle zwei
Monate zu einer Konferenz, an der abwechfelnd auch je ein Dorftandsnuitglicd
der beteiligten Diafoniffenhäufer teilzunehmen berechtigt ift. Die Zahl der Pflege:
tationen Hit inzwifchen auf 14 angewachfen, und außer den bereits genamnten
Murtterbäufern find noch die Häufer zu Danzig, 2Wechlheiden bei Kaffel und
Breslau, fowie das Elijabeth- Kinderhofpital zu Berlin in die Arbeit niit ein:
getreten; das Paul: BGerhardtftift und Danzig haben je eine zweite Pflegeftation
Abernommen.
Die Leitung der achten Pflegeftation ging in 2Närz 1894 an Schweiter
Sopbie Neumann und im ANai 1895 an Schweiter Elife Froböfe über.
Die Benölferung empfindet die Einrichtung diefer Pflegeftationen, die im Dolks:
mund Katferftationen“ beißen, als eine große Wohlthat, und das find fie
auch zweifellos, Es zeigt fich das befonders in Fällen, wo mit der Erkrankung
der Hausmutter der ganze Haushalt jtillzuftehen droht. Der Mann muß auf
die Arbeit, um den notwendigen Lebensunterhalt zu verdienen, und ift von
irüb morgens bis {pät abends nicht daheim. Derwandte, die abkommen
Fännten, bat er in der Xogel nicht; feine Haus: und Standesgenoffen nüffen
Aleich ihnı ihr täglich Brot verdienen. Die Kranfe bedarf unausgefetter Pflege,
die Kinder haben niemanden, der für je forat. Sie müffen fatt gemacht,
zewafchen, gefleidet und fonft verforgt werden; es {ft zu nähen, zu ficen, für
Orduung und Keinlichfeit zu forgen. Es Fommen Fälle vor, in denen die
Schtweiter die Führung des gefamten Haushalts übernehmen muß einfchließlich
der Kaffe. Ohne eine derartige Hilfe würde manche ordentliche Familie durch
ine einzige Lingere Kranfheit wirtfchaftlich zu Grunde gerichtet oder doch
wentsltens fo im Schulden und Not geftürzt werden, daß fie lange Zeit
zebrauchte, um fich wieder herauszuarbeiten. Die Genteindepflege it hier gar
atcht im ftande, wirkam einzugreifen. Die Arbeit der Schweftern von - den
Pflegeftationen hat gerade darin etwas befonders Befriedigendes, daß fie geftattet
und fordert, einer einzigen Familie die ganze Kraft zu widmen. Andrerfeits
edingt fie durch den beftändigen Wechfel der zu pflegenden Familien ein Derzicht:
eiften auf Jedipedes Heimtitfchwerden in den Derhältuifien der Gemeinde. Wenn
5 Teac zum Abfchluß gebracht worden it, tritt eine andere Fanilie in die