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Zweites Buch. Die Außenstationen I. Die bestehenden Außenstationen

Full text: Bethanien / Schulze, Gustav (Public Domain)

verdienten Oberärzte Dr. Schneider und Dr. Jo gedachte, Eine int Deftibül 
des DHaufes aufgeftellte Büfte des erfteren, geftiftet von einigen feiner Freunde, 
wurde hierbei enthüllt. Es fprachen dann nod) einige andere Herren, und den 
Schluß machte der Chor mit den Worten: „Laffet uns mit Danken vor fein 
Ungeficht Fommen und mit Pfalmnen ihn jauchzen.“ Die Erbauer der Anftalt 
ind die Stadtbaumeifjter Marks, Sturmhöfel und Jahn. Als Ärzte fungierten 
auf der hiruraifchen Abteilung Sanitätsrat Dr. Hagedorn, auf der Inneren 
Ubteilung Dr. Aufrecht. An die Stelle des erfteren trat 1895 Dr. 2NölNer. 
Das Anftaltsterrain hat cine Größe von 16.008 Quadratmetern, wovon 5155 
bebaut find. Die 810 Meter entfernte Elbe ift das nächfte vorüberfließende 
Bewäfller. Die Anftalt bot Yaum für 617 Kranke, welche Zahl fich 1887 durch 
zinen drei große Übereinanderliegende Säle enthaltenden Anban an das Dorder- 
achäude auf ca. 700 fteigerte. Die Zahl der Derpflegungstage betrug 1830 rund 
95.000; 1840: 50.000; 1850: 70000; 1860: 655300; {870: 92000; 1875: 
74000; [880: 125400; 1881: 122000; 1882 bis !/4 1885: 296 800. 
Un Bethanien erging die Aufforderung, in die Arbeit am Krankenhaufe 
Anzutreten, Ende des Yahres (886. Un diefe Zeit wandte fich der mit dem Dezernat 
über das Kranfenhaus betraute damalige Stadtrat, jeßige Bürgermeifter $Sifcher, 
im Einverftändnis nit den leitenden Arzten und vperanlaßt durch einige unlichfanıe 
Dorfonmmniffe bei dent Warteperfonal, an Bethanien mit der Bitte, eine Anzahl von 
Diafoniffen in das Krankenhaus zu entfenden, welche Feine eigentliche Krankenpflege, 
jondern die {tete Aufficht über das etwa 50 Köpfe zählende Wartperfonal übernehmen 
lollten. Er hielt damals 2, 5 oder 4 Schweitern für genügend. Bethanien durfte 
diefen Antrag nicht ohne weiteres abweifen, fchon weil er ein großes Dertrauen 
befundete. Überdies ließen die langjährigen, erfreulichen Beziehungen zur Stadt 
Magdeburg die Ausdehnung der Arbeit auf ein fo überaus wichtiges, den eigent: 
lichen Aufgaben Bethaniens am nächften lKiegendes Gebiet, wie die anftaltliche 
Kranfenpflege es immer bleiben wird, als höchft wünfchenswert erfheinen. In 
diefen Sinne wurde die Anfrage beantwortet, dabei jedoch offen gelafien, ob fich 
Bethanien für die vorgefchlagene Entfendung einiger die gefamte Pflege beauf- 
üchtigender Schweitern, oder für die felbftändige Übernahme zunächft einer Fehnten 
UÜbteilung des großen Haufes, etwa der Kinderftation, entfcheiden würde. Die 
zanze Art der Arbeit war für Bethanien völlig neu, ja, den Traditionen des 
Haufes im Grunde entgegengefeßt, infofern man bisher {treng daran Feftgchalten 
yatte, Feine Arbeit zu übernehmen, für die man ıticht die volle Derantwortung 
Tüge, alfo auch fein Haus, in dem ein anderer die Hausordnung macht, die dann 
die Schweitern aufrecht erhalten follen. 10eder diefe prinzipiellen Erwägungen, 
no die möglicherweife eintretenden praftifchen SchwierigFeiten blieben den 
dam !igen deitern des Daufes verborgen, und mit Recht Ichrieben fie deu
	        
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