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Zweites Buch. Die Außenstationen I. Die bestehenden Außenstationen

Full text: Bethanien / Schulze, Gustav (Public Domain)

Das Kranfenbaus hat, wie fait alle andern Kranfenbäufer Bethaniens 
ine Heine Dichwirtichaft. Den Anfang dazu machte Berr von Karftedt auf 
Sreßdorf, cin Uitglied des Kuratoriums, indem er febon im Frühjahr 1871 eine 
telbelobte Kuh, die den Namen „Alter“ führte, fchenkte. Für reichliches und 
nahrhaftes Futter forsten andere. Ein Külbeben, das fie bekam, nannten die 
Schwefltern „Nelke“. 
Zn Septentber 1872 erhielt das Baus durch den Yobanniterorden ein 
Glodentürnichen nebit Turmuhr. Im Zahre 1881 bewilliste der Orden einen 
Zufchuß von 5000 2Narf, und zwar 1500 Mark zur Ergänzung des Ynventars 
And. 1500 2.arf zur Erbauung eines Leichenhaufes, AUlın diefelbe Zeit wurde 
auch die etwa 500 Bände zählende Krankenbibliothef begründet. Beiträge für 
die Derpflegung armer Kranfer werden überdies alljährlich feitens des Ordens 
3zeleiftet. Am Hahre 1889 erhielt das Baus zur großen Freude der Schweitern ein 
Harmonium für die Hausandachten. Int Yahre 1891 wurde auch ein befonderes 
Mperationszimmer eingerichtet. Einen Höhepunkt im Leben des Baufes bildete 
das Yahr 1892, in welchen cs fein 25jähriges Zubildum beging. Des naben 
Totenfeftes wegen wurde die Feier auf den 18. November zurücdatiert. ‚Zu 
derfelben erfchienen viele Bäfte, in eriter Linie viele Ordensritter aus beiden 
Kreifen, fodanır der ANagiftrat der Stadt, an der Spise der Bürgermeifter Dörfel. 
die Stadtgeiitlichen und einige Paftoren der Umgegend, aus Bethanien Oberin 
Zeuny und Paftor Nehnuiz mit einigen Schweitern, die früher in Priswalk gearbeitet 
hatten. Das Baus war mit ahnen und Guirlanden sefhmüct. Auch empfing 
:s manche wertvolle Gefchenfe, fo von der Stadt einen galvanokauftijchen Apparat, 
von frau Derder eine filberne Abendmahlskanne, von frau Doftor Palnı einen 
zeftichten Altarteppich, von frau Buchhalter Schulz cine {hön gearbeitete Altar- 
deke, Die Feier fand in der Anftaltsfapelle und den angrenzenden Kranfenfälen 
jtatz. Superintendent Klügel fpradh über Pfalm 105, 1, Paftor Nehmiz über 
Pfalnı 115, 1... Zur Nachfeier blieb man noch eine Zeitlang vereinigt. 
Die häufig gemachte Erfahrung, dag treu gelbte Diafoniffenarbeit an den 
Drte, wo fie gefchicht, das Derlangen nach weiterer Ausdchnung derfelben auch 
auf andere Gebiete erwedt, hat in Priswalk cbenfowenig als anderwärts gefehlt. 
3a Zahre 1887 erging an Bethanien die Bitte um Entfendung einer Schweiter 
mn die Kurz vorher eingerichtete Spielfjchule. Da es nicht mtsalich war, diefe Bitte 
ju erfüllen, fo wurde eine Lehrerin angeftellt, welche bei den Schweitern im Kranken 
aaufe mohnte. Dies führte indeffen zu allerlei Unzuträglichfeiten, und die Yohrerin 
mußte das Haus verlaffen. Im Zabhre 1890 bat der Gemeindefirchenrat um eine 
Benteindefchwefter für die Stadt. Leider mußte Bethanten auch diefes Geluch 
abfchlägig befcheiden, dagegen wurde im Zuli 1895 die dritte Schweiter, die bis 
Sabin nur zeitweite im Krankenbaufe beichäftiäat geimefen var. dauernd anacttellt.
	        
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