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Zweites Buch. Die Außenstationen I. Die bestehenden Außenstationen

Full text: Bethanien / Schulze, Gustav (Public Domain)

Domgeneinde feste die Äittel aus, un fünf Betten nit Siechen aus der Gemeinde 
belegen zu fönnen; auch die {tädtijche Armendirektion Jagte beftimmte Beiträge 
für die durch ihre Dermittlung dent Baufe überwiefenen Stechen 3u. 
Schon im Sommer 1856 wuchs die Zahl der Pfleglinge auf 50, in den 
beiden folgenden auf 40, fo dapß zwei weitere Diakfoniffen in die Arbeit aeftellt 
werden mußten. nr Yabhre 1857 fehenfte der Königliche Hoflieferant Doermann 
Berfon dem Haufe die Summe von 5000 Thalern mit der Beitimumuumg, daß 
fie nicht zur Schuldenabtragung, fondern zur Dergrößerung des Haufes verwendet 
werden folle. Denigemäg wurde in der Ofterwoche 1858 der Grundftein zu 
einen: Anbau mit einer Kapelle gelegt, der am 50. November 1859 durch den 
Seneralfuperintendenten D. Hoffmann eingeweiht wurde. Die Zahl der Siechen 
{tie5 auf 72, die der Schweitern auf acht. Don nun ab genoffen die Bewohner 
des Haufes regelmäßig den vollen Segen der BGenrteinfchaft am 2Wort und 
Saframent, wozu feit diefer Zeit das Königliche Domfkandidatenftift hilfreiche 
Band bot, das Bethesda noch inımer treulichft nit Gottes Wort verforgt. 
Zndeffen hatte der Neubau, der mit dem Berfonfchen Gefchenfe doch 
nicht bezahlt werden Fonnte, neue Sorgenwolfen über die junge Anstalt berauf- 
aeführt. Es fehlten im runder Summe 4000 Thaler zur Begleichung der Ban: 
rechnmumngen, die man doch nicht warten Taffen Fonnte, Da trat die barmberzige 
£iche des teuren Königs, auf Dermittlung der Königin Elifabeth, abermals in 
den Xig. Die Ordre von 4. Auguft 1859, durch welche er -- nur pier Tase 
vor feinem legten, {chweren Erfranfungsanfall -— cin mit nur 3% zu 
amortifierendes, unverzinsliches Darlehen von 4000 Thalern aus feiner Privat: 
fchatulle anwies, mag die Leste Gnadenbewilligung fein, die feine Dand gezeichnet hat. 
Zn den nächften Jahren ging cs durch reiche Erfahrungen der gött: 
lichen Hilfe, und als das erfte Zahrzchnt der Anftalt zu Ende war, befaß 
man das Iinzwifchen in feinem Werte bedeutend geftiegene Grundftück zu Falt 
?5 desfolben als freies Eigentum. Auch mag noch erwähnt werden, daß 
die Hausfapelle urchrere Zahre bindurdh der neugebildeten Zwölf Apoftel 
gemeinde als Gotteshaus diente, bis ihr durch die Pollendung der Änterims 
Firche anderweitig Yat gefchafft war. 
So Großes nun der HErr bis dahin an Bethesda gethan hatte, fo 
zeigte fich doc) bald, daß er noch Größeres vorhabe. Das Baus in der Pots- 
damer Dorftadt, einft frei gelegen und gerade darum zur Ahnitalt fo mwobl geeignet, 
war im Saufe der Yahre von neu entftchenden Gebäuden arg eingeengt worden. 
Dies ontpfand man befonders feit dem HKahre 18606, mo die Cholera rings um 
das Haus her wütete, als einen drücenden Übeljtand, denn wie nahe lag die 
Befürchtung, daß das mit fo vielen Elenden dicht belegte Baus von der Seuche 
ergriffen und dann felbit ein Berd und Ausgangspunkt derfelben werden Fännte.
	        
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