Beendigung des Krieges wurde er Hauslehrer bei den Kindern des Erbjäger:
meifters von Jagow auf Rühftedt, folgte aber Anfang des Zahres 1875 einem
Rufe als Hilfsprediger der deutfhen Gemeinde in Buda-Peft und fand dort
liebevolle Aufnahnie in dem Haufe des Paftors Rudolf König. Hier hatte er
auch die erften Berührungen mit den Werken der Innern 2iffion, befonders der
weiblichen Diafonie, da er mit den Kaiferswerther Schweftern im Krankenbaufe
Bethesda in genteinfanıer Arbeit ftand. Im HYahre 1874 Fehrte er in die Heimat
jurück, beftand fein zweites Eranen, unterrichtete eine Furze Zeit in Xicfow im
Haufe des Herrn von Kleift:Regow und feierte dann mit Helene Grubig,
die er in Buda-Peft Fennen gelernt hatte, dafelbit feine Hochzeit. Er war
inzwifchen zum Pajftor in Teffin bei Cöslin berufen worden. Von hier
am er im DHerbfit 1880 nach Bethanien. Da traf ihn gleich anfangs ein
ichweres Leid, da ihnı fein Alteftes, fünfjähriges Söhnlein und bald darauf
auch feine Gattin, Leßtere auf einer Ferienreife nad) der pommerfchen Heimat
tarb, wo fie aud) ihre Ruhe fand. Im Jahre 1884 wieder verheiratet mit
Dauline geb. Sauer, folgte er einem Rufe als Stadtmiffionsinfpektor im Siüdoften
Berlins und von 1887 ab übernahm er im Nebenanmte zugleich die Seelforge am
Elifabeth-Kinderhofpital. Lestere behielt er auch, als er 1889 zum Schriftführer
des Evangelifch-Firchlichen Hilfsvereins berufen wurde, den zu organifieren nun
jeine Yufgabe wurde. Audh im Evangelifchen Kirchenbauverein übernahm er
das Aınt des Schriftführers. Die mit feinen Doppelanıte verbundene mannigfache
Unruhe und Zerfplitterung der Kraft erwedte in ihm fchließlich den Wunfch,
in ein ftilles Pfarramt zurüdzukfchren, der ihm durch feine 18906 erfolgte Berufung
nach Hohendodelechen bei Magdeburg erfüllt wurde.
Martin Anders, der jebBige zweite BGeiftliche Bethaniens, it am
25. April 1855 zu Glogau als jüngfter Sohn des Superintendenten Eduard
Anders, des nachmaligen Superintendenten und Pfarrers in Rofenhain bei
Dhlau geboren. Er befuchte fieben NYahre das Gymmnafium zu Brieg und
itudierte von Ostern 1872 bis 1876 in Halle und Breslau Theologie, war
dann BHauslehrer in der Familie des Grafen von Stofch in Hartau bei
Sprottau und danach zwei HYahre BGehilfe feines Daters im Pfarramt zu
Rofenhain. Seine beiden theologifhen Prüfungen abfolvierte er in Breslau,
wurde im Dezember 1879 ordiniert und vom Schlefifchen Konfiftorhum als
Pfarrpifar nach Neurode gefandt, nach einigen Wochen aber in das Diafonat
ju Yeufalz a./O., berufen, wo ihnt auch die Scelforge in dem von bethanitfchen
Schweitern bedienten HYohanniter : Kranfenhaufe oblag. Bierdurch Fam vr im
Zommer 1884 nach Betbanien. Derbeiratet it er mit Augufte ach. Kretichmar.