MYMlamnes und ihres Kindes beftattet. Dam hielt Paitor Schulze in der alten
Dorffirche die Ceichenprediat über den von ihr {Abit befitinuten Tert, deffen Wahl
Hr ibr ganzes WWefen böchft bezeichnend ift: „Ja, air haft du Arbeit gemacht
in deinen Sünden und hafı mir AMübhe gemacht in deinen Aijfiethaten. ch, ich
tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.“
De. 4524250 Ihr Neffe, Paltor von Gerlach, las den Lebenslauf. Diele
betbanifche Schweftern waren zum Begräbnis gekommen, auch Konfiftorialrat
Nehmiz, ihr langjähriger ANitarbeiter in Bethanien. Sie hat ihr Alter gebracht
auf 70 Zahre und 5 Monate und war davon 25 HYahre Diakoniffe.
Die jeßige OÖOberin ft Gräfin Jenny von Keller, Nichte der Oberin
Anna und Tochter des Kangjährigen Porfigenden in Kuratorium Bethaniens,
Grafen von Koller. Ste Hit am 51. Dezember 1842 zu Bonn geboren, wo ihr
Dater damals Gouperneur des Prinzen Georg war. Ähre ZYugend verlebte fie
im elterlichen Daufe, zum größten Teil in Potsdanı, wohin der Vater im
Sabre 1845 überfiedelte, Bier wurde fie 1857 durch den Hofprediger Heyın,
der viel im Daufe verkehrte, Fonfirmiert. Zu Bethanien trat fie früh in
SBezichung, da fie Ichon als Kind oft zu ihrer Tante Fam. Sie half 1864 in
den von bethanifchen Schweitern bedienten Schleswigfchen Kricgslazaretten und
1860 im DBaufe. Am 27. Zanuar 1875 trat fie als Probefchwefter ein, am
©. Mftober 1875 wurde fie durch Prediger Windler mit einer Anfprache über
Epbhefer 2, 10 eingeführt; Pajtor Schulß lag damals fchwerfranf und ftarb
wenige Tage darauf, Ant 10. Oftobher 1876 wurde fie durch Paftor Yehmiz
Äingefognet. Es mar feine erfte Einfegnung. Der Tert feiner Anfprache war
Bebräer 15, 15. Don Februar 1876 bis Februar 1879 war fie Probemeifterin,
übernahm dann die Leitung der Innern Frauenftation und im Auguft 1882
die des Städtifchen Krankenhaufes zu Potsdam. Don da wurde fie im Sonmer
1SsS als Stellvertreterin der Oberin Luife in das Haus gerufen und trat am
10. März 1892 an ibre Stelle. Der Propit D. Freiherr von der Gols führte
fie in Gegenwart Zhrer AMajeftät der Kaiferin nach einer Anfprache über
Miatth. 20, 20——28 ein.
b. Die Schwvelterulchaft,
Die Schweiternichaft Bethaniens gliederte fi anfangs in zwei Stufen,
die Probepflegeriunen und die Diakoniffen. Bezüglich der erfteren beftimmte das
propiforijche Statut eine Probe: und Unterrichtszeit von fechs bis zwölf Monaten,
die jedoch his in das dritte Zabhr verlängert werden Fonnte. Die leßtere Beftimmung
At wohl nur jelten in Anwendung geBommen; meift Jegnete man die fich bemäbhrenden