Da3Z Gebäude und jeine Dekoration.
zur Mechten das erjte MenfhHenpaar in jugendliher Unmuth. Traulich
jigen der Vater und die Mutter der Menfchheit beieinander, aus
einem @laje da rothe Iraubenblut genießend, unter dem AWpfelbaum,
defjen verbotene Frucht die Schlange den Beiden im Maule dar-
bietet, ohne Ddiefe indeß im mindeften damit zu reizen. Zwijdhen
beiden Gruppen jteht der tieffinnige Spruch gefhrieben: „Hätte Noah
gelebt vor dem erjten Paar, die Welt wäre Heute der Sünde baar.“
Das rundbogige Bild darunter zunächft der Schmalwand mit
den fpigbogigen Feniterchen ijt von Clemen gemalt. E3 verfebt
ung auf das, allen deutfhen Malern und Poeten {o theuere, von ihnern
jo vielgepriejene Capri. Ein hHübjhe8 junges Paar fibt Dort auf
dem flachen Dach eines der weißen Häuschen des Kieblidhen Feljen-
nefteS an dem mit Früchten und Foglietten befeßten Tijh, fröhlich
im Senuß der Jugend und ihres Olüces. Das Bild daneben, unter-
halb deffen fih die tudorbogenfürmig überwölbte Thür vom benach-
barten Stadtbahnbogen befindet, {Hildert im SGegenfaß zu jenem den
Senuß, der auch dem Alter bleibt, den Hafis und Goethe in greifen
Tagen gepriefen haben. „Enthalte di der Nüchternheit, fo bijt du
auf der rechten Bahn, denn daß der Maujch zur Seligkeit unnlüße
fer, das ijt ein Wahn“ — [o fingt der Erftere. So denkt und da-
nach handelte auch jener graubärtige griechijdhe Weife, den Souchay
auf diefem „Zwei Weije‘“ betitelten, meifterhaft gemalten, prächtigen
Bilde von reicher KFoloriftiicher Wirkung darftellt, wie er, von zwei noch
etwas nüchterneren Freunden geftüßt, fih taumelnd der Marmorherme
des Sofrate3 nähert, des bedürfniplojen Weijen, welcher e& zeitlebens
verjhmäht Hat, die WahHrhHeit im Weine zu fuchen. Man kfkann
auf fehr verfchiedene Facons nicht nur „Jelig“, fondern auch — weije
werden; in diefen Sag Läßt fih die Moral des Bildes zujammenfafjen.
Un der angrenzenden weitlidhen Fenjterwand nimmt ein
WandihHränkchen die Ede ein. Unter dem Fenfterpaar ziehen fich zwei
mit @[äjern, RArügen, Humpen und Schalen bejeßtes Bordbhretter bis
zu dem vorfpringenden Wandpfeiler in der Mitte zwilhen den beiden
Senjterpaaren hin. Die Stirnfeite biejes Pfeilers Iäßt die verblidhenen
Spuren alter, jpäter übertäncht gewefener, theiltweije zerjtörter Malereien
erfennen, Andeutungen ritterlidher SGeftalten, deren eine den Küniftler-
wappenfchild an der Lanze trägt, einen Mann mit einer Taube auf
der Hand, ein Bhantajiegebäude unter merkwürdigen Bäumen. Man