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Urtheile der Presse über Karl Pröll: "Moderner Todtentanz" und "Bilderbuch eines Bummlers"

Full text: Berliner Federzeichnungen eines Deutsch-Oesterreichers / Pröll, Karl (Public Domain)

ENTSÄUERT 
PAL 2020 
jo entzücfenb Barmlofen Stizze, wie „Der Kohl 
fopf, Erinnerungen eine® Chemann8“, findet fich in 
„Die weiße Seele, ein Kunftmärchen‘‘ ein wirklich 
tiefdurchdachter äfthetifjcher Waffengang gegen die 
„‚bemalten Statuen‘‘; die zu Grunde liegende Idee 
in der leßtgenannten Stizze, daß wir, alle antike 
Bemalung hiftorifh zugeftanden, doch in dem Weiß 
unjerer Statuen die „weiße, Leujche Seele‘ gleich= 
jam des „Hellenen-Kultu3‘“ in Renaiffance und 
neuerer Zeit vrrehren und un bewahren fjollen, {ft 
auf alle Fälle eine neue und Dbeherzigenswerte 
Idee. Ganz prächtig ift auch dazZ leßte Bildchen, 
„Der Lebemann wider Willen‘‘, das gelegentlich 
mit am Dbeften die wirklid) feine Art erotijdhen 
Humor8 zeigt, welche leider zu den jeltenften Dingen 
in der Tagesliteratur gehört, Pröll aber in hHervor- 
ragendem Maße gegeben ift. Da3 Heine Buch wird 
zweifello3 vielfach Freunde finden, und feiner wird 
e8 au® ber Hand legen ohne den Wunih, noch 
mehr in Ddiefer Manier zu lefen, deren größter 
Triumph wenigftenz in dem vorliegenden Bändchen 
gerade darin befteht, daß fie nie Manier in des 
Wortes böjer Bedeutung wird. 
AS 
Dıuk von SG. Bahn S. & Baendel, Kirhbain NL.
	        
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