die Ihatjachen aber rechtfertigen daS fich mehrende
Migirauen und die gefährlide Unzufriedenheit in
denjenigen Kreifen, welche gewohnt waren, für die
Regierung einzutreten. Wir bleiben jederzeit bereit,
jede Borlage der Regierung mit denmfelben Wohlwollen
zu prüfen, welches wir ftets$ gemäß unferen politiichen
Überzeugungen Regierungsvorlagen gegenüber für
richtig halten, aber wir fönnen dem Minijterimun
Caprivi nicht folgen, wenn dasfelbe Bahnen einfchlängt,
die wir für unheilvoll hHakten. Das Mt in der Wirt-
fchaftspolkitif, in der Kolunialpolitik, in der Kirchen:
politif gejchehen, Dian verliert die Freunde, die ireu
und bewährt find, und gewinnt dafür den Beifall
von Elementen, auf die man fic) nicht dauernd ver:
dafjen fann. le Maßregeln der Regierung wirken
um fo verwirrender, alS man ihre Begründung nicht
Degreift. Warum die Zugeftändniffe an England, an
Kom, an Öfterreich- Ungarn, an Windthorft, Richter
und Sebel? Da3 beunruhigende Gefühl der Schwäche
amd Unficherheit verbreitet fich in der Mation, die
eine jtarfe zielbewußte Regierung wünfcht. Die Lage
ft ernft, aber nicht hoffnungslos, bisher ift noch nicht
viel verloren, wenn rechtzeitig auf der abfchüffigen
Bahn Halt gemacht wird. Wir hegen die Somnung,
daß die fteigende Yerfahrenheit und Verwirrung au
Höchjter Ctoll- Beachtung findet und dies zu einer
fefteren amd 4 Albor tavreg Boll der Regierung
führt. Gierfür aber ft vor allem Sie entfchiedene
Haltung der Prgierungsparteien notvendiq. Die Ke-
gierung muß erfennen, daß die rücjichtS$lote BehandIung