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Die Hof-Koservativen

Full text: Aus der Berliner Gesellschaft unter Kaiser Wilhelm II. / Robolsky, Hermann (Public Domain)

die Ihatjachen aber rechtfertigen daS fich mehrende 
Migirauen und die gefährlide Unzufriedenheit in 
denjenigen Kreifen, welche gewohnt waren, für die 
Regierung einzutreten. Wir bleiben jederzeit bereit, 
jede Borlage der Regierung mit denmfelben Wohlwollen 
zu prüfen, welches wir ftets$ gemäß unferen politiichen 
Überzeugungen Regierungsvorlagen gegenüber für 
richtig halten, aber wir fönnen dem Minijterimun 
Caprivi nicht folgen, wenn dasfelbe Bahnen einfchlängt, 
die wir für unheilvoll hHakten. Das Mt in der Wirt- 
fchaftspolkitif, in der Kolunialpolitik, in der Kirchen: 
politif gejchehen, Dian verliert die Freunde, die ireu 
und bewährt find, und gewinnt dafür den Beifall 
von Elementen, auf die man fic) nicht dauernd ver: 
dafjen fann. le Maßregeln der Regierung wirken 
um fo verwirrender, alS man ihre Begründung nicht 
Degreift. Warum die Zugeftändniffe an England, an 
Kom, an Öfterreich- Ungarn, an Windthorft, Richter 
und Sebel? Da3 beunruhigende Gefühl der Schwäche 
amd Unficherheit verbreitet fich in der Mation, die 
eine jtarfe zielbewußte Regierung wünfcht. Die Lage 
ft ernft, aber nicht hoffnungslos, bisher ift noch nicht 
viel verloren, wenn rechtzeitig auf der abfchüffigen 
Bahn Halt gemacht wird. Wir hegen die Somnung, 
daß die fteigende Yerfahrenheit und Verwirrung au 
Höchjter Ctoll- Beachtung findet und dies zu einer 
fefteren amd 4 Albor  tavreg Boll der Regierung 
führt. Gierfür aber ft vor allem Sie entfchiedene 
Haltung der Prgierungsparteien notvendiq. Die Ke- 
gierung muß erfennen, daß die rücjichtS$lote BehandIung
	        
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