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dorthin geführt. Der Belud würde zweifelsohne zujehends gewinnen,
wenn die Verbindung mit Berlin nod) eine [AHnellere und weniger
umjtändlidhe wäre. Die Bahn, die zur Eridhliegung des hinfichtlidh des
Berkehrs recht ftiefmütterlich bebadten Berstow-Storfower SKreifes
geplant ijt, Joll an Müggelheim vorbeiführen, und hat dasfjelbe
demgemäß an dem Zuftandekommen dieler Bahn das reglte Interelle.
Schon feit den Kebten beiden Sahren {tand die würbdige
Feier des 150jährigen Beltehens des Ortes im
BVBordergrunde des Intereljes. Es war der allgemeine WunidH der
Einwohner, einmal aus der Abdgejdhiedenheit herauszutreten und ein
Heit zu veranjtalten, weldes das Andenken an die Entjtehungsgeldhichte
des Ortes wieder beleben und allen Teilnehmern eine bleibende
erhebende Erinnerung gewähren Jollte, Eine große Triebfeder war
dabei aud) der durch die lebte große Erinnerungszeit wadgerufene
Patriotismus. Die Gemeinde wollte durd) die Feier aud ihrer An-
bänglichfeit an das preubilche Königshaus, dem fie ihre Entitehung
verdankte, einen [idhtbaren Ausdrug geben. Zur würdigen BVeran-
italtung des für den 1. Juni, der als Gründungstag urkundlich felt-
itebt, angefeßten Yubelfejtes wurde bereits im Februar d. Is, ein
Seltausfhuß cingefebt, an defjen Spige der Schloßpfarrer Lic.
Dr. Schwarzlofe [tand; aukerdem gehörten demfelben an: der Schulze
Warz, der Kal. Förlter Roggenbudk und die Stoloniften Leopold,
Sembt und Richter. Mit Erwartung [ah die Gemeinde, die dem
SeltausfjHuß opferwillig die nötigen Geldmittel zu Gebote ftellte und
im Stillen alle Vorbereitungen traf, dem großen Tage entgegen; vor
allem beunrubhigte die Herzen die Srage, ob wohl Ihre Majejtät die
Aaiferin, an welde [ich der Schloßpfarrer mit der Bitte um Gewährung
einer Altarbibel gewandt Hatte, den Heinen Ort mit ihrer Taiferlichen
Gnade und Gabe bedenken werde.
So brad) der 1. Juni an, der IH önfte Tag, den Müggelheim
bisher erlebt hat. Der Beginn der Feier war mit Rüdfidht auf die
aus Berlin erwarteten Chrengälfte auf Nachmittag 2 Ubr angefeßt;
aber [don vom frühen Morgen an herridhte auf den Wegen, die
nach) Müggelheim hinführen, ein reges Leben. Die Kunde von dem
bevorfiehenden Iubelfelte hatte lid weithin verbreitet und von allen
umliegenden Ortidhaften eilten zahlreide Befucdher herzu, um dem
Selte von Anfang an beizuwohnen. Bon Köpenid aus wurden an
diejem Tage befondere Extradampfer nach NMüggelheim abgelaljen,
die in der Krampe anlegten, und wer lid nidt [Hon lange vorher
zin Fuhrwerk gefidhert hatte, dem blieb nichts anderes übrig, als den
ziemlid) weiten Weg zu Fuße zurüd zu legen. Es war zu erwarten,
daß das Felt bei allen umliegenden Orlihaften Anklang und Be
leiligung finden würde, denn in allen diejen wohnen Nachkommen
bon Emigranten, die alle mit den MMüggelbeimern die Urladhe des