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Int Anflug an das über die Bewohner von Müggelheim
SGejagte mag erwähnt werden, daß aud) die Namen derfelben die
verfchiedenartigite Schreibung erfahren haben. Der Name Marx wurde
urfprünglid Mards gejdhrieben, der Name Genzler ur[prünglid Gaengler;
anjtatt ter Schreibweile Grimm fanden fidH noch die beiden anderen:
Krimm und Kremm, für Baeyer, wie [iH die Familie jeßt |dhreibt, die
beiden anderen: Beyer und Baier, Der Name Port hat in der Erb
verfdhreibung diefle Form, während im Kirdenbucde immer Borth ftebt.
Der Name der Familie Catholi wird au) Catoli, Catholy und Katholy
gejhrieben. Nad) außen hin die größte Berühmtheit hat die Familie
Baeyer erlangt, die einen wiffen|dhaftlidh jehr bedeutenden preukifdhHen
General hervorgebracht hat, nämlidg den Generallieutenant
Dr. Johann Jakob Baeyer, der am 10. Sept. 1797 in Müaggek
heim als Sohn eines Koloniften geboren und am 10. Sept. 1885 in
Berlin als Präfident des geodbätijden Inltituts und des Central-Bureaus
der europäilden Gradmefjjung geltorben ijt. Der Kirche feines Heimats-
ortes, dem er allezeit eine liebevolle Gefinnung bewahrte, vermachte
er in feinem Teftament 600 M., deren Zinjen für Schulzwede be
Itimmt find.
VBerjegen wir uns nun wieder in die Anfangszeit der Kolonie,
jo war es der dringendite WunfdH der neuen Anfiedler, jobald als
möglich eine eigene Kirdje, einen eigenen Prediger und einen Schul
lehrer zu erhalten. In der Erbverfhreibung war ihnen, wie wir ge»
jehen haben, f[eitens des Königs ein „Schulmeifter“ verlproden worden,
und hakte der König auch zugelidhert, ämtlidhe Koften, weldhe die An:
itellung und Befjoldung deffelben verurjadhen würde, felbit zu tragen.
Es wurde der Gemeinde aber aud) eine Kirdhe, ein Schulhaus und
ein eigener Geijtlider in Ausficht geltellt. Das Erjte, was fie erhielt,
war das Schulhaus, deffen Erbauung fofort in Angriff genommen
wurde. Dasfelbe hat vom Iahre 1749—1890 feinen 3Zwed zureidhend
und redlid erfüllt; bis zum Jahre 1804 befand fidh darin auch die
Betftube, in welder die Gemeinde ihren Gottesdienjt abhielt. Im
‚Jahre 1890 erhielt Müggelheim für das alte, fjehr hinfällig und uns
würbig gewordene Schulhaus dus jekige neue, weldhes eine prächtige
Lage inmitten des Dorfes hat und außer hinreidenden Schulräumen
über eine gefunde und geräumige Lehrerwohnung verfügt. Der erlte
Lehrer des Ortes war Johann Peter TijhH, ein Anverwandier des
in der Erbverfdreibung aufgeführten Kolonikten Paul TijG, der Ihon
in der pfälzilden Heimat den Lehrberuf ausgeübt zu haben [hHeint.
Derjelbe Hat in Müggelheim 60 Jahre lang, vom Jahre 1749 bis
zum 23. Juli 1809, zur Zufriedenheit und zum Segen der Gemeinde
als Lehrer gewirkt. Am genannten Tage des Yahres 1809 wurde er
emeritiert und ijt hocbetagt, nämlich im Alter von 84 Iahren und
11 Monaten am 13. März 1815 geltorben. Sein Nachfolger im Amte