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er auf DelterreichS volles Einverftändniß rechnete, machten
einen Aufenthalt. — AI8 fie ihre Iraurige LSfung gefunden
hatten, murde die Sache wieder aufgenommen, und Radowig
war eben nad Wien mit ganz Kategorijchen Aufträgen ab-
gereift, al® die MachHrichten von der Parijer Revolution ein-
trafen. € {dien jebt Eile doppelt nöthig; Radowig erhielt
den Auftrag, auf die fOHleunigjte Berufung eines deutichen
Sürftenfongreffes zu dringen, in welchem die deutjchen An-
gelegenheiten behandelt mwerden jollten. Er {Orieb, daß
Metternidh, aufs Neußerfte bedrängt, in AlleS gewilligt
habe, daß er in den nächiten Tagen das gemeinjhHaftliche Ein-
ladungspatent einzufenden Hoffte. Dies aber mußte abgewartet
werden, weil vorS? u möglich der Zeitpunkt der LandiagS:
Berufung fih bett HP.
Mın 12. endli& Iangte die jehr matt gehaltene gemein:
fhaftlidhe Erflärung mit der Mittheilung an, daß fie am 15.
in die offizielle Wiener Zeitung eingerüct werden jollte. Nun
murde Jofort das diesfeitige erfte Einberufungspatent von 14.
gleichzeitig mit jener Einladung in die ANgemeine Preukijche
Zeitung eingerüct, und hoffte id durch defjen Wiener Fajfıng
die Furcht vor dem Fürftenkongreß, der in diejem Stadio alle
Popularität verloren Hatte, einigermaßen zu befchwichtigen.
Ic recdhnete darauf, daß in den Tagen in Dresden das Wich-
tigfte erledigt fei, daß dann 12 Zage blieben, um unjere den:
nad zu benrtefjenden Propojitionen für den Landtag zu vrdnen,
und berief den Landtag auf den 27. April.
Zivei Tage fpüter, am 16., trafen die Nachrichten von
dem Umfturze Wiens in Berlin ein. Die Lage der Dinge war
total verändert, eS mußte ganz anders operirt verden. Schon
acht Tage früher, al8 ich zuerjt den König mit der Idee ver-
traut gemacht Hatte, daß eine Konftitution nicht zu umgehen
fei, Hatte iq Hinzugefekßt (und zivar nach reiflicher Bejprechung