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den Aufführungen im Fönigliden Opernhaus als Choriften mitz
wirfen und der Proben wegen zuweilen fjHon um 3 Uhr das
Symnafium verlaffen mußten, vermochte Büfdhing nicht zu be-
feitigen. Noch mag einer Einrichtung, die am SGymnafium zum
Grauen Kofter vom Rektor Wippel getroffen war und von
Büfjching beibehalten wurde, und auch an den übrigen Berliner
Gymnafien vor 100 Jahren beftand, Erwähnung gefchehen. €
war das Fachklaffenjyftem, nach dem ein Knabe entjprechend
dem Maß feiner Kenntniffe in den einzelnen Fächern verfchies
denen Kaffjen angehören, 3. B. im Lateinijchen Schüler der
Prima, in der Mathematik Schüler der Tertia fein fonnte.
Dies ließ fiH nur dann durchführen, wenn zu derfelben Zeit in
mehreren Klaffen derfelbe Gegenftand betrieben wurde. Bürdhings
Bedeutung für die Wiffen]dhaft feiner Zeit, bejonders für die
Erdbejchreibung, i{t bekannt. Nicht geringer find feine BVer-
dienfte um die ihm unterftellten LehHranftalten: nannten ihn doch
jeine ihn überlebenden Amtsgenofjen den Unvergeßlichen.
Was Büljching für daz Graue Klofter, mar I. H. Meierotto
für das SJoachims8thalfide SGymnafjium. Diefe Anftalt
Hatte Joachim Friedrih nad) dem Vorbilde der jächfiichen
Landesichulen 1607 am 24. Auguft a. St. zu Ioachimsthal in
der Uckermark geftiftet und reichlih auch mit Grundeigentum
au8geftattet. Nachdem 1636 Stadt und Schule von Kurjächfijchen
Soldaten zerftört worden waren, wurde vom Großen Kurfürften
1650 die Anftalt al Kurfürftlidhes FJoadhimsthaljhes Sym-
nafium nad Berlin verlegt. 1717 erhielten die Gebäude in
der Burgitraße No. 21/22 und Heiligegeiftftraße 5/6, welche
dem Gymnafium überwiejen waren und bis vor wenigen Jahren
feinen Sig ausmachten, die äußere SGeftalt, die fie etwa
160 Jahre bewahrt haben. Damals Konnte der Rektor von der
Anftalt Jagen: Collegium a strepitu urbano et civico et mili-
tarı remotum.
Erit von da ab murde wieder ein Alumnat mit der Schule
verbunden.
NacH dem Abgange des Kektors Ferd. Stofcdh 1771 hatte
die Gejamtheit der Lrofeljoren die Leitung der Anftalt in der