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vom Minifterium bewilligt worden — und e8& Handelt fich jest
um die Fonds zur Berwirkichung der Sache, damit dieje Theater:
IOhule doch nicht fpäter, al3 etwa den 1 October diefes Jahres
eröffnet werden möchte. Präfident Herr von Ladenberg und
Mrofejfor Nötfjcher fjowie einige Räthe find der Meinung, daß
beiliegende Bittjchrift an des Königs Majeftät nicht von ihnen
und den Behörden eingereicht werden könne, fondern daß e8 nur
von mir gefdhehen müffe, indem id) bei der Einrichtung des
Werke3 gewifjermafien den erften Anftoß gegeben und nachher
eine entjdheidende Stimme ausgejprochen Habe. Nun ift mein
freundliches, vertrauenSvolles Gejuh an Sie, hüöchft Verehrter,
dieje Eingabe an den König durchzufehen, und falls Sie
finden jollten, daß e8 für mich ungeziemend oder anmaßend
fei, diejelbe zurüdzuhalten, und mir e$ freundlichft in einigen
Worten zu melden — oder fie zu übergeben und Sr. Majeftät
dabei zu jagen, daß dieje Eingabe nicht von mir verfaßt fei,
da ich in diejfen Sachen, Caffen-Anftalten und finanziellen VBer-
hältnifjjen ganz unwijffend bin, wie ohne Zweifel der König mich
fennt und noch mehr Sie jelber mich fo anfehen werden. Denn
Ihnen im Vertrauen gejagt, die Eingabe ift vom Präfidenten
von Ladenberg felbit. Sie find wohl jo gütig, im Fall Sie
die Eingabe einreichen, irgend ein Siegel darauf zu drücken.
Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Semahlinn und Familie und
erhalten Sie mir hr Wohlwolen.
Q. Tiee.
Berlin, den 29. May 1846.
Um Schluß des Briefes Zittern, Schwäche, Erjhöpfung, fo
elend geht e8 mir.
Nach der Meinung Sachkundiger wäre weder daz Minifte-
rium des Cultus noch der Finanzen im Stande, diejen Borfhuß
zu Teiften und die Anforderungen an diefe würde die Schule
nur auf Jahre zurücjeben, fondern die Hoffnung fönne nur auf
der Kron-Fideicomiß=- Kaffe beruhn. Könnten Sie, Theuerfter,
vielleidht dafür wirken? So fchlecht Habe ich noch keinen Winter
und Frühling zugebracht. Aber auch wel ein Wetter! OD
MNonnemond!“