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etwa bei Sr. Majejtät die Kede auf dergleichen Borjhlag Kom-
men Jollte, daß ich überzeugt bin, Herr Serman Kann unfjerm
Ihwadhen Theater {ehr nüglih jein. Mit Verehrung
Or ergebenfter
Q, ie.
B. den 31. Oktober 1849.
Krank und Ihwad, fo die fHlechte Hand{chHrift die zu ent-
ichuldigen bitte.“
Dieje Bemühungen Tieds Hatten nicht bloß in feinem
Wohlwollen, jondern auch in dem Xebhaften Interefje für die
Bühne ihren Grund. In welcher Weije Tief für die Aufführung
griedhifcher und Shakefpearejher Dramen auf der Berliner
Hofbühne thHätig gewefjen ijt, i{ft oben gezeigt. „Antigone“
und „Sommernachtstraum“ find mit durd) feine Bemühungen
unjerem Repertoire einverleibt worden. Auch als Alter und
zunehmende Kränklichfeit ihn an jeder anftrengenden Thätigkeit
hHinderten, wurde er nicht müde, für die Hebung der Bühne
Mläne zu entwerfen. So nahm er lebhaften Anteil an der be:
abfichtigten Gründung einer Theaterjhule, wie au3 dem folgen:
den Brief an den Geheimen Kabinetsrat Müller fich eraiebt:
„Hocdhverehrter Freund!
Sehr befhämt bin ih, daß ih Sie fo oft überlaufe und
Ihre fhon überhäuften Gefchäfte noch vermehre. Diesmal nehme
id) Ihr Vertrauen, welches (fehlt: Sie) mir fon fo oft be-
wiefen Haben, in Anfpruch, in einem Gejchäft, woran ich Theil
nehmen und Rath ertheilen muß. Sie wiffen, daß jchon feit
lange von Errichtung einer Theater-Schule die Kede ift, deren
VBorftand der Prof. Rötjcher fein wird, weldher fih durch ehr:
reihe Bücher über Bühne u. dgl. Vertrauen und Beifall er-
worben Hat. Das Minifterium, jowie Se. Majeftät fjelb{t Haben
fi fdhon lLängft für diejes Projekt entjchieden, und der König
nach Jjeiner Huld und Gnade für mich hat das Vertrauen zu
mir gehabt, daß ich bei den Vorfjchlägen, Einrichtungen u. |. w.
auch meine Stimme und gewiffermaffen eine entjcheidende habe
geben miüfjen. Die Hauptjachen find vom Könige felbft wie