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[piel zu zweiten und dritten Rollen verwendet zu werden, gebricht
e$ ihm an berjenigen Schärfe, Fülle und Adel des Tones,
welche zu der Totalwirkung eines idealen Werkes auch in zweiten
und dritten Rollen unerläßlidh find.“
Snzwijchen hatte Haafe von. der Direktion. des Theater8 in
Prag einen Antrag zu einem Gaftipiel im Monat März an-
genommen und bat deshalb, daß ihm zu einer Erklärung über
jein Engagement in Berlin bi8 zum 1. April Hrijt gegeben
werde. Er nahm ein Engagement in Prag an und richtete
von dort aus ein vom 30. Juni 1850 datiertes Schreiben
folgenden Inhaltz an den König. Er Halte e3 für feine Pilicht
von einem Schritte MechHenjchaft abzulegen, durch weldjen er
jedenfalls als undankbar erfheinen müfje. Der Engagements:
antrag Jeiten8 der Intendanz jet aber derartig gewefen, daß ihn
die gebotene Stellung nicht nur Feinenfalls fürdernd, jondern in
allen Beziehungen hemmend und al8 ein RKückjhritt von feiner
Kunftftufe habe erfcheinen müffen, und die Antwort auf fein
Sefuch um eine feinen bereit gewonnenen Fähigkeiten ent:
iprechendere Kollenfphäre fei in einer Weifje erfolgt, daß deutlich
die Ungunft der Königliden Intendanz zu erjehen gewejen jet.
Snfolge deffen habe er fidh genötigt gefehen, ein Engagement in
Prag anzunehmen. „Möge diejer Verfuch der Rechtfertigung
vor den Augen Ew. Majeftät die mögliche Gnade finden und
nicht etwa al8 ein Mittel erfcheinen, um mir die von Ew. König:
lichen Majeftät entzogene Unterftüßgung wieder zu erheucheln.“
So wurde Friedrich Haafe nicht Mitglied der Königlichen Bühne
in Berlin.
Für den Schaufpieler Jerrmann verwendet fich Tieck in
nachftehendem Briefe an den Geheimen Kabinetzrat Iaire.
„VBerehrter Herr Geheimer Rath,
Sc behellige Sie mit wenigen Worten wieder in Theater:
Verhältnifjen. Herr Ierman, ein fhönes Talent, wünjcht in
Berlin angeftellt zu werden, e$ fehlt unjerer Bühne an gejchickten
Männern und da Herr Jerman von manchen edlen Charakteren
protegirt wirb, [o vereinige ich meine Stimme mit diejen, wenn