Händen Sie Gelegenheit und es paffend, fo trügen Sie vielleicht,
mit Ihrer menfdHenfreundlihen Gefinnung, Sr. Majeftät vor, ob
Hräulein VBierek nicht wieder Ihren Plaß einnehmen Könnte, da
fie erftens fehlt, und zweiten ein ausgezeichnetes Talent befibt,
und auch fjeitdem in Breslau und Hamburg den größten Beifall
gefunden hat. Darf Sie jelbft Ihnen wohl in Potsdam oder
Gier Ihre Aufwartung machen? In diejem Fall befehlen Sie
wohl Tag und Stunde. Oder zögen Sie e8 vor (zu meiner
großen zreude) mir Ihren Befuch wieder einmal zu gönnen
und die freundliche Dame bei mir zu fprehen? Ich Hoffe, der
Sie fo außerordentlidhh gütig find, eine Antwort von wenigen
Zeilen, jo fehr Sie auch von allen Seiten in Anfpruch genom-
men find, fo Foftbar auch Ihnen Ihre Zeit fein muß. Erhalten
Sie mir, VBerehrtefter, Ihr Wohlmollen, das mich jeit Jahren
jo glüdlid) gemacht hat. Sie Jehen an den lebten Beilen, wie
wach meine Hand während des kurzen Schreiben? gewor-
den it.
Shr ganz ergebeniter
Q., Fieck
Berlin, den 13. Oktober 1849. «
Kurze Zeit darauf wandte fi Tied in derfelben Angelegen=
heit an den Geheimen Kabinetsrat Slaire:
„Verehrier Herr Geheimer Rath,
Nie würde ih es gewagt Haben, Sr. Majeftät durch meinen
edlen Freund von Humbold die Bitte vortragen zu Lafjen, Fräulein
Biere bei der Hiefigen Bühne wieder anzuftellen, wenn id
nicht überzeugt wäre, daß e8 unferem hHinfälligen Theater zum
größten Nugen gereichte. Denn die Lüce, die durch ihren Ab-
gang entftanden ift, ft feitdem noch auf keine Weife erjebt
worden: Madame Thomas tritt an die Stelle der Unzelmann
und die Lavallade noch weniger die Kranke Er oder die andre
feine Dame Können fi wohl mit diefem frijchen, jugendlichen
Talent in muthwilligen oder tragijdhen Rollen vergleichen. Viele
Zheaterfreunde Haben fie auch feitdem {OHmerzlidh vermißt, und
ich jelbfit würde in die größte Verlegenheit kommen, wenn ich,