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Ludwig Tieck am Hofe Friedrich Wilhelms IV.

Full text: Aus Berlins Vergangenheit / Fischer, Leopold Hermann (Public Domain)

1925 
Auf diefe Eingabe Hatte Meyerbeer die Weifung erhalten, 
den Plan des Feftfpiel8 der Prüfung Tieds zu unterwerfen. 
Meyerbeer jHreibt am 30. Januar an den König, er fei diefer 
Aufforderung um fo freudiger nachgekommen, da e& auch fein 
fehnlichfter Wunfch gewefen, daz Urteil und den Kat des treff: 
lien Mannes, den er als Dichter wie al8 Kunftrichter gleich 
verehre, in Anfpruch nehmen zu dürfen. Tief Habe fich troß 
feiner Unpäßlichfeit fogleid) mit der ausführlichen Prüfung des 
Planes befchäftigt und erklärt, daß er mit der Wahl des Stoffes 
für den bezüglichen Zwed volllonmmen zufrieden fei, und daß 
au) die Anlage feinen Beifall Habe. E3 Heißt dann weiter: 
„Er hat bereit® einige trefflide Änderungen vorgenommen, 
welche namentlid) die Schlußfcene des Traumes viel würdiger 
und großartiger gejtalten werden. Auch hat der Herr Geheime 
Rath fich bereit erklärt, daß, wie e& Ew. Majeftät auszufprechen 
geruht haben, er die Ausführung des Dichter8 Fritijch über: 
wachen und jeinen Rath und Beiftand für das Einzelne wie für 
das Ganze gewähren will. Ia er giebt die Hoffnung, einige 
Lieder des zweiten Altes felbft zu dichten.“ Da nun der König 
gejchrieben habe: „Stimmt Tiet für den Plan, fo gehen Sie 
getroft an das Werk“, jo bitte er um Erlaubnis, die Arbeit 
zu beginnen. In dem Antwortjchreiben wird der Freude 
des Königs darüber Ausdruck gegeben, daß zwijhen Meyerbeer 
und Lie Hinfichtlich des Feftjpiel8 Übereinftimmung Herriche, 
und der WunjchH ausgejprochen, daß Meyerbeer die Kompofition 
jofort beginne. Der Brief fchließt mit den Worten: „Seine 
Majeftät wünfchen, daß Ew. Hochwürden für ein Künftig zu 
bearbeitendes Opern-Sujet den Stoff aus der Gejdhichte Ottos 
des Großen und feiner Gemahlin AWdelheid wählen, auch den 
Text dazu vorläufig bearbeiten Iafjen.“ Mit einem jpäteren 
Schreiben (21. Mai 1844) legt Meyerbeer den Plan zu den 
Traumbildern vor und jagt: „Der Herr Geheime Rath Tiee 
hat Kenntnis von diejem Plan, und einiges darin, 3. B. die 
Intervention des Genius Preußens, ift von ihm felbft an: 
gegeben.“ In dem Plane Heißt e& darüber: „Sobald als Zdeika 
(Vielfa) in ihrer gehobenen Stimmung und prophetijhen Be:
	        
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