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Ludwig Tieck am Hofe Friedrich Wilhelms IV.

Full text: Aus Berlins Vergangenheit / Fischer, Leopold Hermann (Public Domain)

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Im Februar des folgenden Jahres (1841), wenige Tage 
vor dem Tode feiner Tochter, erhielt Tied vom Könige die 
Aufforderung, die geplante Aufführung einer griehijhen Tra- 
gödie auf dem Theater des MNMeuen Palaiz in Potsdam durch 
jeinen Rat zu unterjtüßen. Nachdem er im Frühjahr zu feiner 
Stärkung Baden-Baden befucht hatte, — der König Hatte ihm 
für die Reije die oben ermähnten 100 Friedrihsdor vorgejchoffen 
— traf er im Sommer in Sangfouci ein und wurde Huldvoll 
vom Könige empfangen. Wie der ViographH Tieds, Rudolf 
Rüöpfe, zu berichten weiß, entwidiit: fi in diefer Zeit ein fjehr 
angeregter geiftiger Verkehr zwijdhen König und Dichter. Ohne 
bie übliden Förmlichkeiten durfte der Dichter an der Königlichen 
Tafel, wie des Abend3Z in den engeren Kreijen erjcheinen. Freie 
Unterhaltungen über die Höchften Interefjen wechtelten mit Vor- 
lefungen Ziels, die eine Zeit lang regelmäßig fortgefeßt wurz 
den. Er Ia3Z die Antigone, Tragbdien des Euripides, eigene 
Dichtungen u. a. 
Über diefe Borlefungen ift jehr verjchieden geurteilt wor- 
den. Louis Schneider erzählt in feinem L:uche „Au3Z meinem 
eben“, Tiek hHabz Für feine Borlejungen bei Hofe nicht die 
rechte Mufmerfjam? Yuden fönnen uub | Dadurch verftimmt 
worden, und diefe? 1 Zt in deut. “ oraturgefchichten 
Eingang gefunden: %. © Steumrnz bring: .. feinem jüngit er- 
ihienenen Buche „AuZ Zried:“ Dilhekni IV. gefunden und 
franfen Tagen“ eine ander. ©“ Faffung. Er Ichreibt: 
„Die Hoffreije waren  „; zeritreut, noch unaufmerfjam,. 
aber Tiet, wenn er nicht Shafejpeare oder den Prinzen von 
Homburg oder andere dramatijdhe Werke vorlag, jondern von 
jeinen eigenen Produkten wählte, war in diefer Wahl nicht jelten 
nicht® weniger al8 glüdlich. Die Novellen feiner {päteren Jahre 
maren ungeachtet einzelner Schönheiten “ +" meg3 immer feinen 
beiten zuzuzählen, und ein ganze“ |  *o fig Ihon zu 
überleben begonnen. Er hat ale *, vorgelefen, bei 
denen e8, wie in Goethe: CEE-- „t einigermaßen 
anderem Sinne heißen ruf “Mauten mutig 
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