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XVI.

Full text: Berliner Plakate des Jahres 1848 / Dullo, Gustav (Public Domain)

acdungener Pöbel. Hier wäre ein Aufgebot von Schußmanufchaft am 
Plage gewefen, aber davon war nichts zu fehen, und der Minijter Sich: 
ana meinte vielleicht, wenn er nichts that, im Sinne des ideologijchen 
Antrages WUbhlich zu verfahren, weldher die Mationalverfammlung unter 
den Schuß der Berliner Bevölkerung geftellt hatte. Allerdings bericth 
bie Mationalverfammlung in voller Freiheit und dafür, daß fie nicht 
einge[hüchtert gewefen, it der befte Beweis, daß fie den Antrag der 
Zinfen ablehnte und den Antrag des Centrums annahm. Der Reaktion 
aber dienten die Tumultanten vor dem Schaufpielhaufe vortrefflich und 
zin anderer Vorfall Famı hinzu, der den Tumult noch fhwerer erfheinen 
(ieß. Die Mitglieder des Maijchinenbauervereins waren, einem gegebenen 
Berfprechen gemäß, auf dem SGendarmenmarkte unbewaifnet erfchienen, 
an die NMationalverjamumkung zu Ichüßen, von einem Bürgerwehrbataillon 
aber, das den Play frei machen follte, für Tumultuqnten gehalten und 
angegriffen, fo daß Mehreve, und darunter Einer Tebensgefährlich, verz 
wundet worden. Die Bürgerwehr hatte entfdhieden Unglück und der 
Kommandeur Rimpler beklagte dies in einem Plakate vom 1. November 
mit Recht. Der demokratiiche Klub aber bemerkte an denmjelben Tage, 
wenn auch etwas derb, doch treffend, die Annahme des Antrages Rod: 
bertus: Berg „heiße das Land unter die Obhut des AWolfes {tellen“, ver: 
gaß aber freilich, daß nach feinem eigenen Antrage das Lamm in Leine 
befiere Obhut hatte fommen Jollen. 
Kufolge des Befchluffe8 der Nationalverfammlung vom 31, Dftober 
reichte das Minifterium Pfuel aan 2. November feine Entlaffung ein. 
Der König beauftragte den General Sraf Brandenburg mit Bildung 
eine8 neuen Minifteriums und die Hationalverfanmlung befchlop, eine 
Deputation an den König mit einer Adreffe zu fenden, in welcher es 
hieß: „Sine Regierung unter den Aufpizien des Grafen Brandenburg, 
welche wiederum ohne Ausficht ift, eine Majorität in der Verfauumhung 
und Vertrauen im Lande zu gewinnen, würde die Aufregung unzweifel- 
haft zum Ausbruch fteigern und unendlich traurige, an das SGejchief 
zine8 Nachbarfiaates erinnernde Folgen für Cw. Majeftät Hauptitadt 
und Land nach fih ziehen. Em. Majeftät find von Ihren bisherigen 
Räthen über den Zuftand des Landes nicht wohl unterrichtet worden, 
wenn man Ihnen diefe Gefahr für Thron und Land verjchwiegen hat.“
	        
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