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Da
das Schloß, um die Blüirgerbewaffnung von dem König zu erlangen.
Der König war halb und Halb entfchloffen, nachzıugeben. Die beiden
fegtgenannten Bürger ergriffen feinen Arnı und führten ihn nach der
Schloßterraffe. Hier richtete der Nönig unter wiederholten Baufen und
Youfflirt von den beiden Bürgern folgende Worte an die Verfammelten:
„Meine lieben Bürger — Sie haben gewünfcht, daß ih unter Shuen
erfcheinen möge — ich bin gefommen. — Sie haben mid durch Einige
Hhrer Mitbürger überzeugt, daß die Ruhe der Stadt auf Bewaffnung
der Bürger beruhe — ich gewähre Ihnen gerne die Bewaffnung. Und
nun Tege ich die AufvechterHhaltung der Ruhe und Ordnung, welche durch
Sie nun beffer bewacht werden famı, in Jhre Hände.“ Großer Yubel
der Berfammelten folgte diefen Worten des Königs und fofort machte
der Pokizeipräfident v. Minutoli, die Stadträthe Haack und Dr. Wöniger
befannt, daß der König eine Bürgerbewaffnung, an welder Bürger
md Schukverwandte theilnehmen jollten, bewilligt habe, daß die Koften
der Bewaffnung vom Siaate getragen werden follten und daß die
ESchüßengilde fogleich einberufen wiirde.
An demfelben Tage wurden einige Akte von Volksjuftiz geübt. Der
Oberbürgermeifter Krausnic, welcher wenig beliebt war und die For
derungen des Volkes mit geringen Nachdruck vertreten hatte, wurde in
der Königftiraße mit dem Rufe „Abdanken, Abdanken !“ begrüßt; als
er in ein Haus flüchtete und aus einem Fenjter desfelben fih zu
vertheidigen Juchte, unterbrach ihn jener Nuf immer lauter und er trat
zurück; das Volt Jah Hierin die erwünichte Abdankung und der Magiltrat
publizirte dann, den Verhältniffen Rechnung tragend, daß der Ober:
bürgermeijter fein Amt niedergelegt habe, obwohl diefer nur einftweilen
jeine Antsthätigfeit eingeftellt hatte. SGSewaltthätiger war der zweite
Uft der Volksjuftiz, welcher den Major a. D. v. Preuß betraf. Diefer
iollte Barrifadenkämpfer verrathen Haben, und das Volk ftürmte in
jeine Wohnung an der Ehe der Loft: und Königltraße, warf, da es
den „VBerräther“ felbit nicht fand, das gefamımte Mobiliar nebft Werth:
papieren, Gold: und Silberfadhen dur die Fenfter auf die Straße
und verbrannte e8 hier. Sin ähnlidhes Schicjal traf am Abend des:
jelben Tages den Handfhuhladen des Hoflieferanten Wernicke Unter den
Linden, der im VBerdachte ftand, drei Bolen an das Militär verrathen
au haben; fein Laden wurde erbrochen, der Waarenvorrath auf die
Straße geworfen und zerriffen.
Srößere Gefahr, welche dem Ralais des Prinzen von Breuken