1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
4. Juni 2010
„Marketing und Kommunikations
strategien zur Gewinnung von
Partnern in den Aktiven Zentren“
Aktive Zentren Berlin
Aktive Zentren Berlin
Dokumentation der 1. Zentrenwerkstatt
„Marketing und Kommunikationsstrategien zur Gewinnung
von Partnern in den Aktiven Zentren“
4. Juni 2010
Veranstaltungsort: Programmgebiet Turmstraße
Ansprechpartner:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Referat IV C
Karen Klette
Württembergische Straße 6
10707 Berlin
Fon: ++49 (0)30 9(0)139-4917
Fax: ++49 (0)30 9(0)139-4901
E-Mail: karen.klette@senstadt.berlin.de
Programmbeauftragter Aktive Zentren Berlin
complan Kommunalberatung
Silke Robel
Voltaireweg 4
14469 Potsdam
Fon: ++49 (0)331 20151-0
Fax: ++49 (0)331 20151-11
E-Mail: info@complangmbh.de
Berlin, August 2010
Inhaltsverzeichnis
Begrüßung
3
Reinhard Hinz, Bezirk Mitte, Leiter
Sanierungsverwaltungsstelle
3
Maria Berning, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,
Referatsleiterin Stadterneuerung/ Städtebauförderung
4
Einführung
5
Hathumar Drost, complan Kommunalberatung
5
Werkstattrunde – Impulsbeitrag
5
Erfolge kommunizieren – Partner gewinnen
5
Peter Lüschper, Agentur Die Etage
5
Werkstattrunde – Umsetzungsstand in den
Programmgebieten
6
Mobilisierungs- und Kommunikationsstrategie [Aktion! Karl
Marx-Straße]
6
Dirk Faulenbach, Bezirk Neukölln,
Stadtplanungsamt
6
Holger Schilling, Agentur Fromlowitz+Schilling
6
Horst Evertz, Brandenburgische
Stadterneuerungsgesellschaft mbH
6
Kommunikation City West – Projekte und Strategien
7
Joachim Wolf, Regionalmanagement City West
7
Kleine Projekte stoßen an - Turmstraße
8
Constanze Hurny, Bezirk Mitte,
Sanierungsverwaltungsstelle
8
Erfolgssicherung der Gebietsentwicklung durch
Öffentlichkeitsarbeit - Stand und Perspektiven im Gebiet
Müllerstraße
René Plessow, Bezirk Mitte,
Sanierungsverwaltungsstelle
9
9
Kommunikation und Kooperation in der Marzahner
Promenade
11
Gaby Morr, Lydia Ebermann, BSM GmbH
11
Werkstattrunde – Diskussion
12
Rundgang durch das Gebiet Turmstraße
13
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Begrüßung
Reinhard Hinz, Bezirk Mitte, Leiter Sanie
rungsverwaltungsstelle
Mit der Müllerstraße und der Turmstraße befinden sich zwei
von fünf Berliner Gebieten des Programms Aktive Zentren
im Bezirk Mitte. Beide sind zusammenhängende Ge
schäftsstraßen und Zentren ehemals eigenständiger Ort
steile.
Der heutige Bezirk Mitte ist im Jahr 2001 durch den Zu
sammenschluss der Altbezirke Mitte, Tiergarten und Wed
ding entstanden. Er zeichnet sich durch eine große Hetero
genität mit einer erheblichen Bandbreite an städtebaulichen
Bereichen aus, in denen erhebliche Gegensätze aufeinan
der treffen. Um den strukturellen und funktionalen Mängeln
zu begegnen, werden die möglichen Instrumente der Städ
tebauförderung eingesetzt, wobei bisher gute Erfolge zu
verzeichnen sind.
Aktive Zentren Berlin
Neben den städtebaulichen Problemstellungen in den
klassischen Sanierungsgebieten gibt es im Bezirk Mitte
weitere Bereiche, die davon abweichende spezifische
Problemlagen aufweisen. Hierzu gehören auch die früheren
Bezirkszentren Wedding und Tiergarten mit ihren Einkaufs
straßen Müller- und Turmstraße. Bauliche Probleme stehen
dort an zweiter Stelle. Vielmehr haben die beiden Ge
schäftsstraßen seit einigen Jahren mit Kaufkraftverlusten
und den daraus resultierenden Strukturproblemen zu
kämpfen. Das Programm Aktive Zentren bietet hierfür gute
Ansatzpunkte, den drohenden Trading Down Prozess zu
stoppen. Eigentümer und Eigentümerinnen, Gewerbetrei
bende sowie Händler und Händlerinnen werden in die Ge
bietsentwicklung einbezogen und nach ihren Vorstellungen
befragt. Für beide Gebiete des Bezirks Mitte wurden die
Weichen für das Programm Aktive Zentren gestellt. Der
Umsetzungsprozess hat begonnen, erste Erfolge deuten
sich bereits an. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit die ge
steckten Ziele und die Vorstellungen der Bewohner und
Bewohnerinnen erreicht werden können.
3
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Aktive Zentren Berlin
Maria Berning, Senatsverwaltung für Stadt
entwicklung, Referatsleiterin Stadterneue
rung/ Städtebauförderung
Der Umsetzungsschwerpunkt liegt bei:
der Vorbereitung von Baumaßnahmen,
der Erprobung von Marketingstrategien,
der Festigung von Beteiligungsstrukturen.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unterstützt fünf
Berliner Programmgebiete im nun dritten Förderjahr aus
dem Bund-Länder-Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzen
tren – in Berlin kurz „Aktive Zentren“. Heute bildet die erste
Zentrenwerkstatt den Auftakt einer Veranstaltungsreihe
zum Erfahrungs- und Informationsaustausch zu speziellen
Themen.
Bei den Bauprojekten dominieren die Aufwertung des öf
fentlichen Raums und Straßenumbauten.
Die beiden Gebiete Turmstraße und Marzahner Promena
de wurden bereits unmittelbar nach Abschluss des Wett
bewerbs im Jahr 2008 in das Programm Aktive Zentren
Berlin aufgenommen, die City West, Karl-Marx-Straße und
die Müllerstraße folgten im Jahr 2009.
Grundlage der Umsetzung sind die im Rahmen des Wett
bewerbs eingereichten und auf Fortschreibung angelegten
Integrierten Entwicklungskonzepte. In drei Gebieten (Karl
Marx-Straße, Müllerstraße und Turmstraße) soll zusätzlich
zu den Integrierten Entwicklungskonzepten das Sanie
rungsinstrumentarium zur Anwendung kommen. Hierzu
sind die Vorbereitenden Untersuchungen abgeschlossen.
Die Beschlussvorlage zur Festlegung von Sanierungsge
bieten soll voraussichtlich im Herbst 2010 im Senat und
Abgeordnetenhaus erfolgen.
In den beiden anderen Gebieten bilden die Wettbewerbs
beiträge die Umsetzungsgrundlage, in der City West ist
diese mit den Leitlinien und dem Regionalmanagement eng
verbunden, in Marzahn gliedert sich das Aktive Zentrum in
die Stadtumbaukulisse ein.
Tragfähige Arbeitsstrukturen haben sich in allen Gebieten
herausgebildet. Prozesssteuerer unterstützen die Verant
wortlichen in den Bezirksämtern aktiv bei der Programm
umsetzung. Damit sind gute Voraussetzungen geschaffen,
die Ziele aus den Integrierten Entwicklungskonzepten im
geplanten Zeitrahmen umzusetzen.
Es kann gesagt werden, dass sich alle Gebiete auf gutem
Weg befinden, denn ein guter Vorbereitungsstand sichert
den Erfolg von Einzelmaßnahmen. Wichtig ist der kontinu
ierliche Dialog zwischen den Bezirken und der Senatsver
waltung für Stadtentwicklung über den Stand und die Ent
wicklung der Programmgebiete.
Seitens der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung werden
die Weichen für eine erfolgreiche Programmumsetzung
durch die Absicherung der Finanzierung der Gesamtmaß
nahmen im Landeshaushalt gestellt:
Die Bezirke haben Programmvormerkungen erhalten,
somit ist Planungssicherheit gewährleistet.
Ein Programmleitfaden zum Förderverfahren wurde
entwickelt und Formulare an die Hand gegeben. Eine
Erweiterung befindet sich aktuell in der Abstimmung.
Die Senatsverwaltung freut sich über einen konstruktiven
Dialog mit den Programmgebieten zum Förderverfahren.
Um die Wirkungen des Fördermitteleinsatzes zu messen
erarbeitet complan als Programmbeauftragter Bausteine für
ein Monitoring sowie ein Evaluierungskonzept.
Zentraler Baustein des Programms Aktive Zentren ist die
Gewinnung von Multiplikatoren und die Mobilisierung von
Mitwirkungsbereitschaft für die partnerschaftliche Zentren
entwicklung. Hierzu ist es wichtig, Erfolge zu vermitteln und
eine konsistente Kommunikationsstrategie zu entwickeln.
Alle Programmgebiete haben erste Strategien abgestimmt
und ihre Umsetzungserfolge kommuniziert. Die erste Zen
trenwerkstatt greift dies auf, um Erfahrungen auszutau
schen und die „gute Praxis“ für den weiteren Umsetzungs
prozess zu nutzen.
4
1. Zentre
enwerkstatt | Dokumentation
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5
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Aktive Zentren Berlin
Ankerpunkt 2: Integration
Stadtentwicklungsprozesse sind erfolgreich, wenn durch
sie eine Zusammenführung unterschiedlicher Akteure er
folgt, eine konsequente Information erfolgt und gemeinsa
me Aktivitäten entstehen.
Erfolgreiches Marketing bedarf somit vieler unterschiedli
cher Bausteine: Visionen und klare Ziele, Potenziale und
Fähigkeiten, Anreize und Stimuli, Strategien und Mittel
sowie Strukturen und planmäßige Abläufe. Fehlen diese,
sind Widerstände, Unsicherheiten und Ängste die Folge.
Beispiel „Fasanenstraße Berlin“: Hier hat sich durch das
gemeinsame Engagement der Immobilienbesitzer das
Erscheinungsbild der Straße positiv verändert.
Ebenso wichtig ist die Selbstreflektion des Entwicklungs
prozesses mittels einer regelmäßigen Erfolgskontrolle. Eine
Möglichkeit besteht in der Selbstevaluation mittels eines
standardisierten Fragebogens, der durch die beteiligten
Akteure ausgefüllt wird. Dies ermöglicht die Herausfilterung
der prozesshemmenden Probleme und gibt Impulse auf die
Diskussion und für den weiteren Entwicklungsprozess.
Beispiel „Immobilienpooling Stadthagen“: Dem Zerfall eines
Innenstadtquartiers in Stadthagen wurde durch eine ge
meinsame Initiative der Eigentümer und Eigentümerinnen
begegnet. Das Hemmnis von zu kleinen Verkaufsflächen
wurde durch die Veränderung der Geschäftszuschnitte
mittels Flächenzusammenlegung gelöst. Über die Nutzung
neuer Medien konnten auch nicht ortsansässige Immobili
eneigentümer über den Entwicklungsprozess laufend in
formiert werden.
Abschließend lässt sich feststellen, dass Motivation DER
zentrale Baustein eines erfolgreichen Stadtentwicklungs
prozesses ist und eine erfolgreiche Kommunikationsstrate
gie in einem guten Zusammenspiel aller Bausteine zu fin
den ist: „Die Optimierung der kleinen Sachen beschleunigt
die Prozesse“.
Ankerpunkt 3: Identifikation
Voraussetzung für eine partnerschaftliche Zentrumsent
wicklung ist die Identifikation der Akteure mit dem Gebiet
und dem Planungsprozess. Dabei kann Identifikation auch
durch „Negativkampagnen“ erzielt werden (Beispiel „Würz
burg, Provinz auf Weltniveau“). Wichtig ist, eingängige
Begriffe zu schaffen, auf Multiplikatoren zuzugehen und die
gewonnen Partner langfristig für den Entwicklungsprozess
zu sichern.
Ankerpunkt 4: Mobilisierung
Neue Medien (z.B. Online Dienste wie Twitter) schaffen
neue Möglichkeiten für die Stadtentwicklung. Sie können
für die schnelle Mobilisierung insbesondere junger Gruppen
erfolgreich genutzt werden.
Ankerpunkte 5 und 6: Motivation und Inszenierung
Partnerschaftliche Zentrumsentwicklung erfordert Siche
rung der Motivation der beteiligten Akteure. Bei Privaten
stoßen oftmals die langen Entwicklungshorizonte von
Stadtentwicklungsprozessen auf Unverständnis. Zentral ist
im Entwicklungsprozess Erfolge sichtbar zu machen und
Maßnahmen zur Motivationssicherung vorzunehmen. Eine
Strategie der Inszenierung der erreichten Erfolge ist unab
dingbar.
Werkstattrunde – Umsetzungsstand in
den Programmgebieten
Mobilisierungs- und Kommunikationsstrate
gie [Aktion! Karl-Marx-Straße]
Dirk Faulenbach, Bezirk Neukölln, Stadtplanungsamt
Holger Schilling, Agentur Fromlowitz+Schilling
Horst Evertz, Brandenburgische Stadterneuerungsge
sellschaft mbH
Die Mobilisierungs- und Kommunikationsstrategie [Aktion!
Karl-Marx-Straße] wurde bereits in Vorbereitung der Betei
ligung am Wettbewerb zur Aufnahme in das Programm
Aktive Zentren ins Leben gerufen. Sie bildet eine Plattform
für alle Akteure und zur Abstimmung aller Projekte und
Vorhaben.
Der Bezirk Neukölln hat bereits 2007 mit der Netzwerkbil
dung zur Unterstützung der Entwicklungsstrategie für das
Zentrum Karl-Marx-Straße begonnen. Ziel ist dem Negativ
image des Bezirks entgegen zu wirken und Eigentümer und
Eigentümerinnen, Einwohner und Einwohnerinnen, Gewer
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1. Zentre
enwerkstatt | Dokumentation
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Aktive Zen
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7
Aktive Zentren Berlin
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
internationale Bedeutung der City West muss gestärkt, der
Bestand muss behutsam erneuert werden. Schwächen
liegen insbesondere im nicht mehr zeitgemäßen Erschei
nungsbild des öffentlichen Raums und dem „angestaubten“
Image. Im Unterschied zu den anderen Programmgebieten
umfasst das Aktive Zentrum sowohl eine zentrale Ge
schäftsstraße als auch starke Nebenstraßen.
Geplant sind eine stärkere direkte Ansprache von Eigentü
mern und Eigentümerinnen, Gewerbetreibenden sowie
Bewohnern und Bewohnerinnen mit zielgerichteten Infor
mationen, die den Nutzen des jeweiligen Projektes verdeut
lichen sowie die Werbung von Schlüsselpersonen/ Multipli
katoren (Stichwort „Lokale Zugpferde“) für die einzelnen
Projekte.
Für die Gebietsentwicklung wurden 6 Leuchttürme festge
legt:
125 Jahre Ku´damm – die Boulevards putzen sich
heraus,
Vernetzung der Großprojekte durch den öffentlichen
Raum,
Modellvorhaben Nürnberger Straße,
City Eingänge – die City West lädt zum Besuch ein,
Inszenierungen – Kunst, Internationalität, Schaustelle,
Umsetzung: Projektbüro als Anlaufstelle für die City
West.
Für die City West wurde die Prozesssteuerung des Aktiven
Zentrums in das Regionalmanagement eingegliedert, das
seinen Sitz öffentlichkeitswirksam im Amerika Haus bezo
gen hat. Somit wird es ermöglicht, den Entwicklungspro
zess integriert zu steuern.
Im Aktiven Zentrum sind starke Partnerstrukturen vorhan
den, z.B. die AG City West sowie weitere Interessenge
meinschaften. Zudem ist die IHK Berlin in den Prozess mit
eingebunden. Die Projekte des Programms sind beim Wirt
schaftsstadtrat angebunden, in Kooperation mit der Bau
verwaltung für die Planung und Umsetzung der Baumaß
nahmen. Derzeit werden folgende Projekte vorbereitet bzw.
umgesetzt:
Die Umgestaltung des Mittelstreifens der Tauentzien
straße,
Aufwertungs- und Marketingmaßnahmen zum
125-jährigen Jubiläum des Kurfürstendamms,
Aufwertung des Straßenraums der Nürnberger Straße
durch Pflanzung von Straßenbäumen,
Begleitung der Bürgerorganisation und Durchführung
eines Workshopverfahrens in Vorbereitung der Um
gestaltung des Olivaer Platzes.
Die Projekte werden in enger Kooperation mit den Anlie
gern vorbereitet und umgesetzt. Gute Erfahrungen wurden
hier insbesondere gemacht, wenn sich „Lokale Zugpferde“
gewinnen lassen. Alle Vorhaben wurden frühzeitig der
Öffentlichkeit vorgestellt. Bei einigen Projekten konnte eine
finanzielle Beteiligung der Anlieger eingeworben werden.
Hierbei ist ein unmittelbarer Umsetzungsstart empfehlens
wert, um Erfolge schnell sichtbar zu machen. Die Bereit
schaft der Anlieger sich finanziell zu beteiligen gestaltet
sich umso schwieriger, je weiter die Maßnahme räumlich
von den Anliegern entfernt ist. Die Sicherung der finanziel
len Beteiligung Dritter an geplanten Vorhaben stellt auch
zukünftig eine Herausforderung für die Gebietsentwicklung
und die Prozesssteuerung dar.
Kleine Projekte stoßen an - Turmstraße
Constanze Hurny, Bezirk Mitte, Sanierungsverwal
tungsstelle
Im Programmgebiet Turmstraße werden Partner der Ge
bietsentwicklung und die Öffentlichkeit intensiv in den Ent
wicklungsprozess einbezogen und über aktuelle Fragestel
lungen informiert. Kleine Projekte schaffen Anreize zur
Beteiligung und entfalten eine hohe Öffentlichkeitswirksam
keit.
Nachdem im Programmgebiet Turmstraße in den ersten
beiden Umsetzungsjahren bereits erfolgreich Ziele und
Maßnahmen für die Gebietsentwicklung öffentlichkeitswirk
sam bekannt gemacht und Strukturen aufgebaut wurden,
die eine Beteiligung Interessierter ermöglichen, sollen nun
die erprobten Instrumente weiter qualifiziert werden. Aktuell
wird ein neuer Internetauftritt erstellt, der eine umfassende
Informations- und Kommunikationsplattform für das Pro
grammgebiet bilden soll. Die Ausstellung wird aktualisiert,
ein Informationsflyer ist geplant, eine Stadtteilzeitung soll
aufgebaut werden. Fortgeführt werden die enge Zusam
menarbeit mit der Presse sowie regelmäßige öffentliche
Veranstaltungen zu den Vorhaben im Programmgebiet. Ein
zentraler Baustein ist die geplante Imagekampagne, die
bereits 2010 ausgeschrieben werden soll.
Etablieren konnte sich auch die Stadtteilvertretung, die in
regelmäßigen Zusammenkünften den Bezirk zur Gebiets
entwicklung berät und insbesondere die Vorbereitung von
Maßnahmen begleitet. Der Sprecherbeirat sichert den
engen Kontakt zur Verwaltung und Prozesssteuerung.
Ergänzend zur Stadtteilvertretung werden zu ausgewählten
Themenstellungen so genannte Expertenrunden und „Men
torentreffen“ angeboten, um die Maßnahmenvorbereitung
8
1. Zentre
enwerkstatt | Dokumentation
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g, Vorbe
zu untersstützen (z.B. Wahl der Stadtteilvertretung
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Aktive Zen
ntren Berlin
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„Nach barschaften - Gewerbebetriebe
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e die bereits bbenannte Weih
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-markt in der Arminius-Mark
rkthalle.
Im Jahr 2010 sind geplant:
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nstprojekt „Kunnst und Konte
ext im Stadtlab
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Berlin-M
Moabit“ setzt siich explizit mitt dem exempla
arisch
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ählten Stadtraaum Moabit au
useinander.
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ulturtage vom
17.-20. Juni 2010.
Ein Performance-Kun
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nst-Festival in der Turmstraß
ße,
angrenz
zenden Straßeen sowie der Galerie Nord.
Die Vide
eoprojektion dees Sonnenauffgangs sowie des
Sonnenu
untergangs im
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garten.
Ziel ist, die Be
esonderheitenn des Program
mmgebiets herraus
zustellen, das
s Zusammentrreffen unterschiedlicher Bevvölke
rungsgruppen
n zu ermöglichhen und die Identifikation mit
dem Gebiet zu stärken. Diee bislang durchgeführten Prrojek
te sollen weite
erentwickelt u nd die Erfolge
e gewinnbringe
end
genutzt werde
en.
Erfolgssich
herung derr Gebietse
entwicklung
g
durch Öffe
entlichkeitssarbeit - Sttand und Per
spektiven im Gebiet Müllerstra
aße
René Plessow, Bezirk Mittte, Sanierung
gsverwaltung
gs
stelle
Marketing und
d Kommunikaationsstrategien im Program
mmge
biet Müllerstra
aße zielen darrauf ab, die Ziele
i
der Gebiets
entwicklung optimal umzussetzen, umfass
send zu inform
mie
ren und eine breite Beteiliggung anzustoß
ßen.
m das Geschä
äftsstraßenmanagement im Jahr 2009
Nachdem
erste Erffolge verzeichnen, Gewerbe
etreibende mo
obilisieren,
ein Netzw
werk aufbauen sowie einige
e kleine Projekkte (z.B.
Frühblüh
heraktion, Weihnachtsmarktt in der Armini usMarkthallle) umsetzen konnte, ist fürr das Jahr 201
10 die
Weiteren
ntwicklung derr Initialzündungen im Rahm en einer
Die Müllerstra
aße ist eine deer traditionelle
en Berliner Ge-
schäftsstraße
en. In den 19700er Jahren ge
enoss die 2km
m
lange Straße hohes Anseheen, hat aktuell jedoch mit Abwer
tungstendenz
zen und Imageeproblemen zu
u kämpfen. Miit
Unterstützung
g des Program
mms Aktive Ze
entren soll die At
traktivität der Straße gesteiigert und das Image verbessert
werden. Beso
onderes Ziel isst auch die Be
ewohner und Be
wohnerinnen, Ladenbesitzeer und -besitze
erinnen sowie
e die
9
Aktive Zentren Berlin
1. Ze
entrenwerkstattt | Dokumenta
ation
Einka
aufenden wied
der für die Stra
aße zu begeis
stern und zu
motiv
vieren, eigene Ideen und En
ngagement ein
nzubringen.
Wichtige Bestandte
eile des Entwiicklungsprozesses sind die
kontin
nuierliche Öffe
entlichkeitsarb
beit zum Stand
d und den
Vorha
aben der Geb
bietsentwicklun
ng sowie die Ermöglichung
der Beteiligung Inte
eressierter in geeigneten Sttrukturen.
Insbe
esondere zu kkonkreten (Bau
u-)vorhaben so
ollen Bürge
rinnen und Bürger,, Vereine und Gewerbetreib
bende dem
Bezirrk und den Pla
anenden berattend zur Seite
e stehen und
darüb
ber hinaus eig
gene Aktivitäte
en einbringen. Einen wichti
gen Beitrag zur Imageverbesserrung leisten au
uch nied
rigsch
hwellige Proje
ekte aus dem Kulturbereich..
Inform
mation/ Öffenttlichkeitsarbeitt:
In ein
ner Auftaktvera
anstaltung wu
urde über das Programm
Aktive Zentren info
ormiert. Komm
munikationsmitttel wie Plaka-
te oder Faltblätter begleiten die Öffentlichkeits
sarbeit. Eine
Ausstellung wurde zum Auftakt erstellt und wu
urde bereits
zum Abschluss dess Integrierten Entwicklungskonzeptes
aktua
alisiert. Gezielte Presseinforrmation zu Vorhaben si
chertt eine breite In
nformation derr Gebietsbevölkerung und
transportiert ein po
ositives Image. Insgesamt is
st eine außer
orden
ntlich gute Me
edienresonanzz zu verzeichnen. Wichtig
ist, du
urch eine starke
r Öffentlichkkeitsarbeit den
n Umset
zungsprozess zu befördern.
Beteiiligungsgremie
en:
In der Stadtteilvertretung haben sich 30 Ehren
namtliche
zusam
mmengeschlo
ossen, die in engem Schulte
erschluss mit
dem Bezirk die Ge
ebietsentwicklu
ung unterstütz
zen. Aktuell
werden na
ach Abschluss
s des Integrierrten Entwicklungskon
zeptes die
e Aufgaben ko
onkretisiert.
Im Rahme
en von Bauvorrhaben (z.B. B au der Schille
erbiblio
thek, Umg
gestaltung des
s Leopoldplatzzes) wird zu Work
shops und
d Planungsrun
nden eingeladeen, um Anregungen
einzuholen und die Ents
scheidungsfinddung zu unterrstützen.
Für den Le
eopoldplatz ha
at sich auf Inittiative von Anrrainern
der Runde
e Tisch Leopoldplatz gebildeet, der die Pla
atzent
wicklung begleitet und wesentliche Im
mpulse gibt.
Geschäfts
sstraßenmanagement:
Das Gesc
chäftsstraßenm
management b ildet eine wic
chtige
Säule zur Mobilisierung der Händlerinnnen und Hän
ndler für
den Gesamtprozess. De
erzeit erfolgt d ie Ausschreib
bung. In
Vorbereitu
ung wurde zum
m Händlerstam
mmtisch einge
eladen
und die Hä
ändler und Hä
ändlerinnen duurch Plakate sensibili
siert. Das Geschäftsstra
aßenmanagem
ment soll die Vernet
zung förde
ern und Ideen für die Mitgeestaltung der Ge
schäftsstra
aße sammeln.
Kleinteilige
e Projekte:
Kleine nie
edrigschwellige
e Projekte leissten wie auch in der
Turmstraß
ße einen wichttigen Beitrag. Außergewöhn
nliche
Aktionen wie ein gemeinsames Spagghettiessen au
uf dem
Leopoldplatz („White Wedding“) sicheern Aufmerksa
amkeit.
Die bereits
s erfolgreiche Kommunikatiion im Aktiven
n Zentrum
Müllerstra
aße soll zukünfftig weitergefüührt und intens
siviert
werden. Zum einen sind
d weitere Kom
mmunikationsb
bausteine
wie eine In
nternetseite, eine Stadtteilze
zeitung geplant, zum
10
enwerkstatt | Dokumentation
n
1. Zentre
Aktive Zen
ntren Berlin
ung abge
anderen wird auf die strategische Weiterentwicklu
zielt. Gem
meinsam mit einer Agentur wird eine Ima
agekam
pagne vo
orbereitet. Zud
dem sollen Ve
eranstaltungen
n mit hoher
stadtweitter Strahlkraft (z.B. Fete de la Musique, S how
Room-Meile) ins Gebie
et geholt werd
den und einen
n positiven
Fokus au
uf die Müllersttraße lenken.
Komm
munikation und Koope
eration in d er Mar
zahnerr Promena
ade
Gaby Mo
orr, Lydia Ebermann, BSM
M GmbH
Alle Aktivvitäten im Programmgebiet werden für die
ie Umge
staltung im Fußgängerrbereich der Marzahner Pro
omenade
gebünde
elt. Ein Beirat der Bezirksverrordnetenverssammlung,
dem aucch die zwei Wohnungsunterrnehmen vor O rt ange
hören, un
nterstützt den Bezirk bei de
er Gebietsentw
wicklung.
Die Marzzahner Prome
enade weist als
s ambitionierte
es Projekt
des spätten sozialistiscchen Städteba
aus gegenübe r den
anderen historisch gew
ne abwei
wachsenen Sttadtzentren ein
chende Entstehungsge
eschichte und
d andere städttebauliche
Strukture
en auf. Als gep
plante Einkauffsstraße „aus einem
Guss“ mit einer nur ein
nhüftigen Ges
schäftsnutzung
g ist sie
auf einerr Strecke von gut einem Kilo
ometer durch einen
meist we
eitläufigen Stadtraum geprägt, der von Ge
eschoss
wohnung
gsbauten gesä
äumt wird. Das große Freize
eitzentrum
mit einerr Konzentration von Veransttaltungssälen,,
Schwimm
mbad, großer Sporthalle, Be
ezirksbibliothe
ek und
vielen an
nderen mehr bildet einen de
er beiden Ausg
gangs
punkte in
n die Promena
ade. Der ande
ere Auftaktbere
eich wurde
2003-200
05 grundlegen
nd verändert. Hier entstand ein gro
ßes mod
dernes Einkaufszentrum mit rd. 30.000 m²² Ver
kaufsfläcche mit weitreiichenden Ausw
wirkungen auff den
Geschäfttsbesatz im Promenadenve
erlauf. Die Marrzahner
Promena
ade hatte dadu
urch ihre durchgängige Fun
nktion als
Einkaufss- und Geschä
äftsstraße verlo
oren. Ziele de
er Entwick
lung sind
d im Promenad
denverlauf neue Qualitäten zu entwi
ckeln, die
e introvertierte
e Situation auffzulösen und d as Au
ßenimag
ge zu verbesse
ern.
Zentraless Projekt ist de
er Umbau des
s öffentlichen R aumes.
Im Jahr 2009 wurde ein landschafts
splanerischer W ettbe
werb durrchgeführt, dessen Ergebnis
sse derzeit du
urch vertie
fende Pla
anungen konkkretisiert werden. Noch im H erbst
2010 soll der 1. Spatenstich für die Umgestaltung
g des Plat
zes vor dem Freizeitfo
orum erfolgen. Der Wettbew
werb und
die weite
nde Öf
eren Schritte werden durch eine umfassen
fentlichke
er und
eitsarbeit und Einbeziehung
g der Bewohne
Bewohne
erinnen und Gewerbetreibenden durchge
eführt. In
einem Be
eteiligungsverrfahren für die Bürger und B ürgerin
nen wurd
den Anregung
gen zu den We
ettbewerbserg
gebnissen
ermittelt, die in die Enttscheidung de
er Jury eingeflo
ossen
sind. Übe
er das Wettbe
ewerbsergebnis konnte sich
h die Bür
gerschafft über einen Zeitraum von mehreren Wocchen
durch die
e Unterstützun
ng der Wohnungsbaugesell schaft
degewo in einem leer stehenden La
adenlokal inforrmieren.
Neben den Umbauaktivitäteen finden weittere Maßnahm
men
zur Verbesserung der Wahhrnehmung der Promenade statt:
ein Werbe- un
nd Gestaltunggskonzept wurde
r erarbeitet und
dient der Verm
marktung des Standortes un
nd seiner neuen
„Markenbildun
ng“ unter eineem neuen Logo
o, Kunstaktion
nen
werden vorbe
ereitet, um die Promenade als „Kunstmeile“ zu
stärken, Veranstaltungen w erden qualifiz
ziert, um das ange
schlagene Image zu verbesssern. Über allle Aktivitäten wird
kontinuierlich informiert, z.B
B. durch Flyer und Plakate in
Hauseingängen und Ladennlokalen. Ein In
nternetauftritt ist
geplant. In lok
kalen Medien (z.B. Eastgate
e-Magazin, Ma
ar
zahn-Hellersd
dorfer Zeitung,, FFM-Monats
sprogramm de
es
Freizeitforums
s) ist die Marzzahner Promenade fest prässent.
Die Beteiligun
ngsstrukturen haben sich gu
ut etabliert. Die von
Beginn an zus
sammenarbeittende Akteurs
srunde hat sich
jüngst als Beirat der BVV m it einer für allle verbindliche
en
Geschäftsordnung konstitu iert, der den Bezirk in allen wich
tigen Fragen der Gebietsenntwicklung berrät, Förderantrräge
votiert und als
s Multiplikator wirkt. Als zen
ntrale Partner brin
gen sich darin
n die beiden W ohnungsgesellschaften in den
Umsetzungsp
prozess ein. E in Geschäftss
straßenmanag
ge
ment vernetztt die Gewerbeetreibenden un
nd organisiert ge
meinsame Ak
ktionen.
11
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Die Wohnungsgesellschaften, insbesondere die degewo,
unterstützen Projekte finanziell und durch unbürokratische
Hilfe, z.B. durch Verteilung von Flyern und Plakaten durch
ihre Hausmeister. Darüber hinaus ist die degewo Träger
von Projekten wie des Geschäftsstraßenmanagements.
Werkstattrunde – Diskussion
Faktoren für ein erfolgreiches Marketing und
Kommunikationsstrategien zur Gewinnung
von Partnern in den Aktiven Zentren Berlin
Die Erfahrungsberichte aus den Programmgebieten haben
eine lebendige Diskussion angestoßen. Alle Gebiete sind
aktuell auf einem guten Weg. Besonders die Einbindung
und Gewinnung von Partnern stellt eine wichtige Heraus
forderung dar. Ebenso zentral ist die kontinuierliche Infor
mation und Herstellung von Transparenz. Voraussetzung
für den Erfolg ist eine klare Kommunikationsstrategie. Eine
übergreifende Marke ist unverzichtbar. Folgende Themen
schwerpunkte wurden diskutiert und Erfolgsfaktoren ermit
telt:
Aktive Zentren Berlin
staltqualität zu verleihen. Wenn bereits eine starke Marke
vorhanden ist, kann diese für die Erreichung der Entwick
lungsziele genutzt werden, sofern die Eignung und Zielent
sprechung gegeben ist (z.B. „City West“).
Schnell Umsetzungserfolge zeigen
Bei der finanziellen Beteiligung von Privaten an Maßnah
men zur Gebietsentwicklung, z.B. Umgestaltung des öffent
lichen Raums, ist es vorteilhaft, zeitnah Umsetzungserfol
ge zu zeigen, da die Motivation und Glaubwürdigkeit zu
leiden droht. Erfolg versprechend ist auch, bei größeren
Maßnahmen überschaubare Teilprojekte zu bilden, die den
Nutzen für den Einzelnen besser nachvollziehbar machen.
Plattform für den Austausch schaffen
Wichtig ist, den mitwirkungsbereiten Akteuren eine Platt
form für den Austausch und ihr Engagement zu bieten, in
der alle wichtigen Entscheider eingebunden sind, aber die
auch offen für „unorganisierte“ Akteure sind. Nach Möglich
keit sollten keine parallelen Beteiligungsstrukturen aufge
baut werden, da dies Aufgabenüberschneidungen oder
Motivationsverluste zur Folge haben kann.
Beteiligungsprozesse „am Laufen halten“
Eine Beteiligung von Bewohnern und Bewohnerinnen,
Eigentümern und Eigentümerinnen und Gewerbetreiben
den etc. an der Gebietsentwicklung erfordert eine kontinu
ierliche Information und Begleitung. Interessierte fühlen
sich leicht übergangen und ausgeschlossen, wenn Informa
tionslücken auftreten oder der Gebietsentwicklungsprozess
sich verzögert. Engagierte Beteiligungsgremien sollten in
alle Vorhaben einbezogen werden. Ehrenamtliches Enga
gement besitzt naturgemäß ein begrenztes „Zeitkonto“,
kurzfristige Erfolge befördern die Motivation.
Gemeinsamen Lernprozess ermöglichen
Beteiligungsprozesse müssen wachsen. Allen Akteuren ist
Raum für einen gemeinsamen Lernprozess zuzugestehen.
Durchgeführte Vorhaben müssen ausgewertet und die
Erfolge und „Schwachstellen“ herausgefiltert werden. Für
zukünftige Vorhaben sind diese Erfahrungen zu nutzen.
Insbesondere Beteiligungsgremien sollten hier einbezogen
werden und eine Rückkopplung erfolgen.
Mehrwert der Entwicklung kommunizieren
Bewohnern und Bewohnerinnen, Eigentümern und Eigen
tümerinnen sowie Gewerbetreibenden sollte der Mehrwert
der Entwicklung transparent gemacht werden, insbesonde
re indirekte Auswirkungen, z.B. die Attraktivitätssteigerung
von Immobilien durch Aufwertung des öffentlichen Raums.
Markenbildung zur Identifikation
Eine Markenbildung ist von zentraler Bedeutung für die
Kommunikation des Entwicklungsprozesses. Über eine
Markenbildung lässt sich Identifikation herstellen und Part
ner für ein gemeinsames Ziel gewinnen. Schlagworte hel
fen eine gemeinsame Kommunikationsebene schnell her
zustellen. Wichtig ist auch, der Kommunikation eine Ge
Einbeziehung Neuer Medien
Neue Medien können gute Hilfsmittel im Entwicklungspro
zess sein. Sie sind jedoch nicht für alle Akteursgruppen
tragfähig und müssen somit zielgerichtet eingesetzt wer
den.
12
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Aktive Zentren Berlin
Kleine Projekte zur Aktivierung nutzen
Kleine, niedrigschwellige Projekte sichern eine hohe Öffent
lichkeitswirksamkeit, binden Interessierte ein und zeigen
schnelle Erfolge. Oftmals sind sie aufwändig in der Vorbe
reitung, dies wird jedoch durch den hohen aktivierenden
Charakter in den Hintergrund gestellt. Wichtig ist, den klei
nen Projekten ein Profil zu geben und sie gezielt für die
Zielerreichung im Programmgebiet einzusetzen. Die klei
nen Projekte sollen den Gebietscharakter widerspiegeln
und Authentizität vermitteln.
Konkrete Steine ins Rollen bringen
Zur Kommunikation von Potenzialen empfiehlt es sich oft
mals mit konkreten Aktionen Aufmerksamkeit zu wecken.
So können beispielsweise Gebäude temporär bespielt
werden, um eine langfristige Nutzung einzuleiten und In
vestoren zu gewinnen. Auch zentrale öffentliche Projekte
geben Impulswirkungen auf weitere Investitionen. Insge
samt muss die Bedeutung von zentralen Investitionsprojek
ten noch stärker für die Öffentlichkeit herausgearbeitet
werden.
Strategie- und Prozesskontrolle
Die entwickelten Marketing- und Kommunikationsstrategien
müssen regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden.
Wichtig ist einen Zielabgleich zu machen und die definier
ten Umsetzungsschritte zu überprüfen.
Immobilienpooling als Entwicklungschance
Der Begriff „Immobilienpooling“ findet vielfältige Entspre
chung. Verwendung finden kann er beispielsweise für jegli
che gemeinsame Aktivitäten von Immobilieneigentümern
bei der Flächenvermarktung. Dies bietet insbesondere
Entwicklungschancen bei kleinteiligen Eigentumsstruktu
ren. Rechtliche Regelungen erschweren diesen Entwick
lungsansatz. Geregelt werden können Kooperationen im
Rahmen von Immobilienpooling über Entwicklungsverein
barungen zwischen Immobilienbesitzern und Kommunen,
die Interessen und Wertgewinne regeln.
Rundgang durch das Gebiet Turmstraße
Stationen
Rathaus Tiergarten
Das 1936/37 errichtete Gebäude, nach einem Entwurf von
Richard Ermisch, ist denkmalgeschützt. Der Komplex wird
auch nach der Bezirkszusammenlegung von der Verwal
tung genutzt. Während sich der Bau zur Turmstraße hin mit
einem Ehrenhof öffnet, bildet die Rückseite kein angemes
senes Pendant zum Haupteingang der dort liegenden Ar
minius-Markthalle. Geplant ist eine städtebauliche Aufwer
tung des Rathausumfelds und insbesondere des rückwärti
gen Rathausbereichs im Rahmen der Umgestaltung der
umgebenden Straßenräume, möglichst unter Einbeziehung
der Hofflächen des Rathauses.
Arminius-Markthalle
Die Arminius-Markthalle wurde 1890-91 von Hermann
Blankenstein erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile
der Fassade zerstört und vereinfacht wieder aufgebaut. Die
Halle befindet sich seit einigen Jahren trotz ihres guten
baulichen Zustands im Niedergang. Dieser drückt sich in
hohem Leerstand und einem unzureichenden Ange
botsspektrum aus. Mit der Zunft-AG steht ein Interessent
bereit, der die Nutzung als Markthalle erhalten und mit
höherwertigen Angeboten ergänzen will. Parallel hierzu ist
eine Aufwertung des öffentlichen Raums rund um die Halle
geplant. Die Schaffung eines attraktiven und nutzbaren
Vorplatzes in der Arminiusstraße ohne motorisierten Indivi
dualverkehr wird angestrebt.
Woolworth-Standort, Turmstraße 40-41
Die Turmstraße ist an mehreren Stellen durch niedrigge
schossige Gewerbebauten aus der Nachkriegszeit geprägt.
Diese Unternutzung geht in der Regel mit einer für das
Stadtbild unbefriedigenden Situation einher. Im Falle der
Ende letzten Jahres geschlossenen Woolworth-Filiale wird
die Verwahrlosungstendenz besonders deutlich, da auch
das Nachbargrundstück zum größten Teil brach liegt. Die
ser Bereich ist durch Leerstand und Zwischennutzungen
geprägt. Ziel der zu entwickelnden Maßnahmen ist daher
eine städtebaulich angemessene Nutzung, die sowohl das
Stadtbild repariert und der Bedeutung als Geschäftsstraße
ebenfalls gerecht wird.
13
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Aktive Zentren Berlin
Brüder-Grimm-Haus, Turmstraße 75
Der zwischen 1874-76 von Hermann Blankenstein erbaute
und 1914/15 von Ludwig Hoffmann erweiterte Gebäude
komplex gruppiert sich um einen großzügigen Hof. Heute
beherbergt der Kunst-, Kultur- und Bildungsstandort eine
Vielzahl kultureller Einrichtungen, darunter das BerlinKolleg, eine Musik- und Volkshochschule sowie die Galerie
Nord. Insofern ist das Brüder-Grimm-Haus der einzige
bedeutende Kulturstandort im Gebiet. Angestrebt wird eine
Aufwertung und stärkere Präsentation des Standorts. Dabei
geht es um die offensivere Darstellung und Öffnung des
Gebäudes im Stadtbild der Turmstraße sowie intensivere
Nutzungsmöglichkeiten des Hofes.
Ottoplatz
Der Ottoplatz stellt sich in seiner derzeitigen Erscheinungs
form nicht als Platzanlage dar. Zur Zeit findet ein land
schaftsplanerischer Wettbewerb für die gesamte Grünflä
che Kleiner Tiergarten - Ottopark statt, in dessen Rahmen
die 20 ausgewählten teilnehmenden Büros zu einer Um
planung des Bereichs zu einem Stadtplatz aufgefordert
sind. Ziel des Wettbewerbs ist es, dass der Platz eine hohe
Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit erhält. Des Weiteren
sollen insbesondere Angebote für Jugendliche geschaffen
werden. In einer weiteren Stufe wird vor dem Hintergrund
der Planungen für den Ottoplatz mit den Anwohnerinnen
und Anwohnern eine Umgestaltung der angrenzenden
Ottostraße erörtert werden.
Stadtplatz Thusneldaallee
Die Thusneldaallee ist bekannt als kürzeste Allee Berlins.
Sie soll für den motorisierten Individualverkehr geschlossen
und zurückgebaut werden, bleibt aber weiterhin Bustrasse
und wird für eine mögliche zukünftige Trassenführung der
Straßenbahn freigehalten. Die Fläche soll platzartig gestal
tet werden und damit eine bessere Verbindung sowohl der
Parkflächen Kleiner Tiergarten und Ottopark miteinander
als auch der Quartiere südlich der Straße Alt-Moabit mit
dem Geschäftsbereich der Turmstraße hergestellt werden.
Die geplanten Maßnahmen sollen in den kommenden Jah
ren schrittweise realisiert werden.
Passage Kleiner Tiergarten
Die Wegeverbindung zwischen den U-Bahnzugängen
Straße Alt-Moabit und Turmstraße im Kleinen Tiergarten ist
eine direkte Verbindung der südlich und nördlich angren
zenden Stadtquartiere. Derzeit weist sie jedoch eine sehr
unbefriedigende Gestaltung auf und wirkt insbesondere in
den Abend- und Nachtstunden als Angstraum. Die Wege
beziehung soll zu einer attraktiven, beleuchteten und gut
einsehbaren „Promenade“ umgestaltet werden, um damit
dem Anspruch eines kurzen und sicheren Weges durch
den Kleinen Tiergarten besser gerecht zu werden. Mit der
Aufwertung der Wegeverbindung ist gleichzeitig eine stär
kere Vernetzung der Quartiere beabsichtigt.
Kleiner Tiergarten
Der Kleine Tiergarten gehört zu den ältesten Berliner Gartenanlagen. Der östliche Teil wurde 1959/60 durch den
Gartenarchitekten Willy Alverdes neu gestaltet. Derzeit läuft
ein Verfahren, ihn als Gartendenkmal einzutragen. Die
gesamte Parkanlage Kleiner Tiergarten - Ottopark ist je
doch in einem wenig attraktiven Zustand. Der Funktion als
zentrale, und die angrenzenden Quartiere verbindende,
Grünfläche wird sie kaum gerecht. Zudem besteht aufgrund
der Über- und Fehlnutzung durch soziale Randgruppen,
des introvertierten Charakters, der Wirkung als Angstraum
und Barriere zwischen den Quartieren erheblicher Umge
staltungsbedarf. Ziel des landschaftsplanerischen Wettbe
werbes ist eine zeitgemäße Anpassung bzw. Erweiterung
der Nutzungsangebote, die sich an den Bedürfnissen der
Bewohner orientiert.
Gesundheits- und Sozialzentrum Moabit,
Turmstraße 21
Die Anfänge des ehemaligen Krankenhauses Moabit rei
chen bis 1872 zurück. Der damalige Stadtrat Rudolf
Virchow begann mit dem Bau eines Lazarettes, um eine
Seuchenstation für Pockenepidemien zu errichten. 1997
entstand im Verbund aus Stadt und Diakonie das Kranken
haus Moabit, das 2001 wegen landesweiter Überkapazität
geschlossen wurde. Seit 2004 bewirtschaftet die Berliner
Immobilienmanagement GmbH das ca. 90.000 m² große
Gelände. Auf ca. 60.000 m² vermietbare Geschossflächen
befinden sich u.a. diverse Dienststellen des Landes Berlin
sowie Gesundheits- und soziale Einrichtungen. Die öffentli
che Nutzung des Geländes ist derzeit möglich und soll im
Rahmen des Aktiven Zentrums gesichert und gestärkt
werden.
14
1. Zentrenwerkstatt | Dokumentation
Aktive Zentren Berlin
Schultheiss Areal, Turmstraße 25-26
Das Areal der ehemaligen Schultheiss-Brauerei mit den
angrenzenden Grundstücken an der Turmstraße bildet das
größte Entwicklungspotenzial im Gebiet. Die Planungen für
das Grundstück sind weitgehend abgestimmt und beinhal
ten die Errichtung eines Einkaufszentrums. Die Bauten der
Brauerei werden nahezu vollständig erhalten und durch
Neubauten an der Turm- und der Birkenstraße ergänzt.
Dafür werden in diesen Bereichen die Bestandsbauten
abgerissen. Mit diesem Projekt soll das Geschäftszentrum
Turmstraße gestärkt und seine Attraktivität wiederherge
stellt werden. Zusätzlich wird eine Signalwirkung für die
Entwicklung weiterer brachgefallener Standorte im Stadt
teilzentrum erwartet.
Hertie-Standort, Turmstraße 29
Die über 100-jährige Geschichte der Berliner HertieKaufhäuser endete für den Standort Turmstraße nach
49 Jahren im August 2009. Die Turmstraße, als Rückgrat
des Stadtteilzentrums Moabit, hat damit einen Anker und
Identifikationspunkt verloren. Seit der Schließung stehen
Gebäude und Gelände leer. Eine relevante Nachnutzung
des Standortes steht im Vordergrund der Bemühungen des
„Aktiven Zentrums“, um der Leerstandsproblematik und
dem einhergehenden Abwärtstrend der Geschäftsstraße zu
begegnen. Um stadtgestalterischen Problemen vorzubeu
gen, werden Konzepte zur Zwischennutzung entwickelt
sowie eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Kauf
hausstandortes forciert und vorangetrieben.
Impressum
Fotos | complan Kommunalberatung
Karte | Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Abbildungen Präsentationen | Referenten
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