m Mephisto 3 |
parodistisches Nachspiel übergeleitet, das mit einem plaßenden
Lippenlaut endet. Bassermann rettet in den Mephisto den
Hanswurst des Kasperletheaters hinüber. Er hat humoristische
Züge vom Satan des Bolksbuchs und vom Teufel des
Mysterienspiels. So darf er in Grethens Kammer deu
Schrank, in den er das Kästchen stellen will, mit souveräner
Gebärde auf- und wieder zuspuFen. So darf er im zweiten
Teil, Goethe folgend, mit genießerishem S<maßen sagen:
„Wenn si<h der Most no< so absurd gebärdet, es gibt
zuleßt do< no< e Woin.“ So darf er fre< und deutlich
in der Klassischen Walpurgisnac<t „die Ludersch'“ pfeifen
lassen. Aber aus allem Hokuspokus wachsen unvermittelt
Gebärden hergus, die ihren Ursprung aus irgendeiner
Zauberkomödie nicht verleugnen wollen und doh etwas gran-
dios Herrisches, Überlegenes haben. Bassermann hat in
Auerbachs Keller bei der Besprechung der Flamme eine
königlich freche Geste, die die kennzeichnendste Eingebung der
Rolle ist. Rechts vorn steigt die Flamme auf, im entgegen-
geseßten Winkel links steht Mephisto. Die platten Bursche
brüllen und toben. Ruhig, langsam, pfeifend, als ob er
einen Hund kuschen wollte, geht Mephisto auf die Flamme