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DAS FÜRSTOLLKCH BAODZIVTLN SCHE WALATS-
WAs König Friedrich Wilhelm 1. vom Jahre 1731 au begonnen hatte, die damals bis zur Mauerstraße reichende Friedrichstadt
-- das Werk seines Vaters =- auch bis in den Thiergarten hinein zu erweitern, welcher damals noch bis zur Schadow- und Kleinen
Mauerstraße reichte und sich unmittelbar an das dort am Ende der Linden- Allee stehende Thor anschloß, war an der Stelle, wo
jeht das bisherige »Radziwill'sche Palai8« sich erhebt, noch das ganze Terrain mit den Bäumen und dem Gebüsch des Thiergartens
bestanden, lag also außerhalb der Stadt und gehörte dem Könige.
In der Verlängerung der Behrenstraße sollte das Behren-Thor zu stehen kommen und in der Verlängerung der Leipziger
Straße führte das Leipziger Thor in den Wald der jezigen Wilhelmstraße, es standen also auf diesem Boden noch keinerlei
Baulichkeiten.
Nach des Baudirektors Gerlach Plänen, und unter Aufsicht des Obersten von Derschau , wurden die sämmtlichen über die
Mauer- und Junkerstraße hinaus liegenden Straßen tracirt, und als Pendant für den Friedrichstädtischen - , jeht Gendarmen - Markt,
der Wilhelms-Markt angelegt und mit Pflaster versehen , welches aber unter König Friedrich 11. wieder aufgerissen wurde, um
den mit Lindenbäumen umpflanzten Plaz 1749 zu einem Exerzierplaze für das Möllendorf'sche und das Herzog Friedrich'sche
Regiment zu verwenden.
Da in den südlichen Theilen der Friedrichstadt und namentlich in deren schon 1721 begonnenen Verlängerung sich nur
Bürger von Berlin, viele unter ihnen zwangsweise, angebaut hatten, und die dur<gängig unansehnlichen, auf die äußerste wirth-
schaftliche Nothwendigkeit beschränkten Häuser dem Könige nicht gefielen, so beschloß er, die Wilhelmstraße gleich bei ihrer Anlage
zu einer vornehmen und aristokratischen zu machen, und verlangte in der ungezwungensten Weise von seinen Ministern , Generalen
und Hofbeamten, daß sie sich gerade in dieser Straße, und zwar von den Linden bis zur Kochstraße, Palais bauen sollten, wozu
er ihnen allerdings nicht allein den Grund und Boden, sondern auch Holz und sonstiges Baumaterial schenkte. Sv entstanden denn
unter den vielen ansehnlichen Gebäuden der Wilhelmstraße auch die drei, mit einer Cour A'honnenr versehenen Palais: das
Schwerin' sche, jezt Königliche Haus - Ministerium , Nr. 73, das Shulenburg-Wolffs burg'sche, jezt Radziwill'sche, Nr. 77,
und das Vernezobre'sche, jezt Prinz Albrecht'sche, Nr. 102.
Die meisten aller bisher gedrucfen Nachrichten über das Radziwill'sche Palais setzen seine Erbauung in die Jahre 1738
und 39. Das Privilegium vom 21. September 1736 muß daher schon zwei Jahre vorher ertheilt worden sein , denn dieses Datum führt
das Hypothekenbuch für Ertheilung desselben an, nennt das Haus ein »Freyhau8«, und erwähnt auch einer schon am 20. Mai 1735
ausgefertigten Konzession, uach welcher diesem Hause die Berechtigung beigelegt wird, »Weiß- und Braunbier zu brauen, solches
auch Tonnen - und Kannenweise auszuschänken«. Das Palais hat also die Braugerechtigkeit , damals noch ein wesentliches Zubehör
zum vollen städtischen Grundbesiß und Bürgerrecht, obgleich schon längst nicht mehr von der Bedeutung, welche diese »Gerechtigkeit«
in den früheren Jahrhunderten hatte.
Der Erbauer war der General -Major Graf Adolph Friedrich von der Schulenburg, dessen Namen man in einigen Schriften
die Bezeichnung »Wolffsburg« hinzugefügt findet, also aus der Spezial- Linie des Hauses Bekendorf, Juhaber des 1756 errichteten
Majorats Schulenburg-Wolffsburg. Er war 1713 als Oberst - Lieutenant aus Hannöverschem in Preußischen Militairdienst getreten , war
Berliner Bauwer“-
Tafel -
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