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Berlin im Jahre 1700.
(Medaille von R. Falt. 1700.)
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Uber die obige, von Hermann Müller in Holz geschnittene Medaille sagt Christian Heinrich Gütther in seinem »Leben und
Thaten Herrn Friederichs des Ersten, Königes in Preußen u. s. w.« Breßlau 1750. 4. Seite 125 f.
»In eben diesem Jahre hatten Se. Churfürstl. Durchl. das Vergnügen, alle zur Zierde Dero Residenzstadt Verlin unter-
nommene äußerliche Verbesserungen und Erweiterungen glücklich zu Stande gebracht zu sehen. Dahin diese Münze zielet, welche im
Averse das <urfürstliche Brustbild, mit der Ueberschrift enthält: Fridericus I11 Dei Gratia Marchio Brandenburgicus, Sacri
Romani Imperii Archicamerarius Et Elector d. i. Friedrich der Dritte, von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg, des
heil, röm. Reichs Erzkämmerer und Churfürst, darunter der Name des Medailleurs, R. Falt steht. Im Reverse zeigen sich die
Städte Berlin, Cölln an der Spree, Friedrichswerder, Dorotheenstadt, Friedrichsstadt und Neucölln im Grundrisse, mit der Ueber-
schrift: Ornavit. Et. Auxit. Im Abschnitte liest man: Pomoerys. Aedificys. Civibus. Artibus. Commercys., etwas darüber:
R. F., so ebenfalls den Namen des Münzmeisters andeutet, und darunter die Jahreszahl 1700, d. i. hat Berlin gezieret und ver-
mehrer mit Befestigungswerken , Gebäuden , Bürgern, Künsten und Handlungen. Dieser Medaillon, so in Golde hundert Ducaten
und in Silber neun Loth am Gewichte hat, wird den Abgesandten und großen Ministern zum Geschenke gegeben. Siehe der histo-
rischen Remarquen 111. Th. a. d. 17 S. und die historischen Gedächtnißmünzen dieses 1700. Jahres a, d. 22 u. fgg. S.«
Ueber den Medailleur berichtet Georg Gottfried Küster im »Alten und Neuen Berlin« Berlin o. J. (1737) fol.
im ersten Bande S. 25:
» Dieser grosse Künstler, Rai mond Falß wurde zu Stockholm gebohren anno 1658 d 4, Jul. s8t. v. und war sein Vater
gleiches Nahmens bey Königs Gustavi Adolphi Witwe Hof - Juvelier. Im siebenden Jahr seines Alters ging er nach Stettin, und
hielt sich bey seines Vaters Bruder, dem Herrn von Faltburg, Kön. Schwedischen Hof - und Regierungs - Rath anderthalb Jahr
auf, von da er zurü> nach Hause geruffen worden, unterwegens aber in grosse Lebens - Gefahr gerathen, so daß er durch ein Both
kaum gerettet worden. Als er bey zunehmenden Jahren sonderlich eine Neigung und Fähigkeit zu Kunst-Arbeiten bey sich verspüret,
hat er anno 1674, das vornehmste von der Goldschmiede - Kunst zu erlernen angefangen, und sich anbey im Zeichnen bey berühmten
Mahlern, anno 1678. aber sonderlich im Portraitpoussiren in Wachs geübet. Alles dieses sezte er zu Copenhagen fort, dahin er sich
anno 1680 begab, und in dieser und andern künstlichen Arbeiten übte. Von hier gienge ex in eben diesem Jahre nach Lübe,
Hamburg, und von da weiter nac) Nürnberg und Augspurg, an welchem letztern Orte ex sonderl, die Stahl - Arbeit in Medaillen
excoliret, und wegen seiner Geschi>lichkeit sehr werth gehalten worden. Anno 1682 gieng er nach Straßburg, und seßte sich in der
Franßösischen Sprache feste, darauf er im folgenden Jahr Frankreich selbst zu besehen beschloß. Allhier arbeitete er bey dem
Königlichen Französischen Medaillenir du Cheron Wie nun seine Arbeit sehr gerühmt wurde: so richtete er seine Sachen dergestalt
Berliner Medaillen.
Tafel
Cartel