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Die Fidicin-Medaille.
(Von E. Weigand. 1872.)
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De Verein für die Geschichte Berlins ließ im VI]. Jahre seines Bestehens, bei Gelegenheit der Feier des funfzigjährigen Dienst-
Jubiläums des städtischen Archivars E. Fidicin und in dankbarer Anerkennung der Verdienste, welche derselbe sich durch seine
Urkundenforschung und Geschichtschreibung um unsere Vaterstadt erworben, eine goldene Medaille prägen, beglückwünschte den Jubilar
durc< eine Deputation am 9. März 1872, und überreichte ihm die Medaille, da dieselbe bis zum Jubiläumstage nicht in gewünschter
Bollkommenheit hergestellt werden konnte, in dex 129. Versammlung des Vereins am 15. Juni im Königlichen Park von Babelsberg.
Auf den Antrag des zeitigen Vorsizenden, Geheimen Hofrath8s L. Schneider, hatte in der 27. Vorstandssizkung , am
15. Dezember 1871, der Vorstand beschlossen, dem Verein die Prägung einer Medaille zu empfehlen, für welche in besonderen
Sißungen desselben unter Zuziehung Sachverständiger die Form, der Werth, die Inschriften und Embleme festgestellt wurden. Die
Genehmigung des Vereins erfolgte in der 118. Versammlung am 16. Dezember einstimmig und mit freudigster Bereitwilligkeit für
den Ehrentag des allgemein verehrten Jubilars.
Dex Königliche Münz - Medaillenr G. E. Weigand übernahm nach den Andeutungen des Vorstandes das Schneiden der Stempel
und gestaltete die durc; den Zwec> der Medaille gegebenen Embleme und Inschriften zu einem künstlerisch abgerundeten Ganzen, für
dessen Gelingen die vorher bestimmte Zeit aber um so weniger ausreichte, als durc< die gleichzeitige Herstellung neuer Reichs - Gold-
münzen die Königliche Münze außer Stande war, diese Medaille früher als im April zu prägen.
Sie ist 63 Millimeter groß, wiegt in Gold 50 Dukaten, in Silber 150 Gramm und in Bronze 142 Gramm.
Auf dem Avers zeigt sie die auf einem thronartigen Sessel sizende ideale Gestalt einer Berolina mit der Mauerkrone,
beschäftigt, eine Urkunde aufzurollen, und den Griffel für die Aufzeichnung ihres Juhalts bereit haltend. Neben ihr der Bär des
Berliner Stadtwappens, das älteste bekannte Stadtsiegel in Wappenform in seinen Taken haltend. Es ist dies das Siegel, welches
sich an der in der Berlinischen Chronik des Vereins mitgetheilten Urkunde aus der Mitte des XU]. Jahrhunderts befindet, zu welcher
Zeit Berlin noch nicht den Bären als Wappenbild führt.
Der linke Fuß der Berolina ruht auf Büchern, und eins derselben , die Spangen des Detkelverschlusses zum Gebrauch
geöffnet, als vorzugsweise bereites Material für die Geschichtschreibung bietend, zeigt den Namen Fidicin.
Im Hintergrunde eine Ansicht von Berlin, von einem Standpunkte in der Gegend des Goldfischteiches im Thiergarten.
Rechts, vor dem Brandenburger Thor in zwei Gleisen eine Andeutung der Pferde- Eisenbahn nach Charlottenburg. Ueber dem Thore
erscheinen die Wipfel der Linden, der Rathhausthurm, die Kuppel des Schloßthurms, die Thürme der Nikolai-, der Werderschen
und der Marienkirche. Links ein Bli> auf den Königsplaß, mit dem seiner Vollendung entgegen gehenden Siegesdenkmal für die
glorreichen Feldzüge 1864, 1866, 1870-1871.
Im Abschnitt der Wahl- und Wahrspruch des Vereins:
» Was Du erforsc<het, hast-Du mit erscht«;
unten am Rande der Name des Künstlers.
Der Revers zeigt einen vollen Kranz von Eichen - und Lorbeerblättern ; unten, oben und an beiden Seiten in der Mitte
durch Kronen gebunden und in den Zwischenräumen mit Stadtwappen belegt. Um das Wachsen Berlins auszudrücken, wurde unten
Berliner Medaillen.
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