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Freilich stimmt diese Annahme nicht zu der in den »Märkischen Forschungen« ausgespro <henen Behauptung Stappenbe>s
daß sich seit dem sechzehnten Jahrhundert in keinem Orte eine Spur von einer ersten Errichtung eines Rolandsbildes finde; ist sie
aber dennoch haltbar, so wäre der Perleberger Roland unter den von Zvoepfl in seinen » Alterthümern « Theil I1]. aufgeführten
Rulanden der leßte.
Wie dem auch sei, 1546 wurde dieser Roland aufgestellt; wahrscheinlich war die Errichtung des Landgerichts in Perleberg
der Grund zu dieser bedeutsamen Handlung. Das Landgericht sollte für die Bewohner des platten Landes kleinere Rechtssachen,
als Injurienfälle , Erbschaft8angelegenheiten 2c. erledigen, da durch die Einführung der Reformation die Jurisdiction des Bischofs
von Havelberg über die Landbewohner eingegangen war.
Wir lassen hier die von Herrn Bohmbach, Zeichenlehrer und Zögling der Berliner Kunst- Akademie, gezeichneten
acht Basreliefs des Piedestals folgen.
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Das ehrwürdige Denkmal ist in neuester Zeit zweimal von muthwilliger Hand beschädigt worden. Im December 1863
wurde das Schwert abgebrochen und entwendet; im Juli 1871 wurde der Figur von Freiwilligen des 11. Ulanen-Regiments die
Nase abgeschlagen. Beide Schäden sind reparirt, und die Bildsäule kann als eins der am besten erhaltenen Rolandsbilder be-
trachtet werden.