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Das Svarez-Denkmal.
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Ds vorstehend abgebildete, wohl nur Wenigen bekannte Denkmal befindet sich in dem hinteren Theile des zum Gebäude des Reichs-
kanzler- Amts gehörigen Gartens, Wilhelmstraße Nr. 74. Dasselbe hat der frühere Justiz- Minister von Kir< eisen im Jahre 1811
seinem Freunde, dem Geheimen Ober Justiz- und Geh. Ober - Tribunals- Rath Svarez errichten lassen, um das Andenken dieses, um
die Preußische Gesezgebung so hoch verdienten Mannes auch durch ein äußeres Zeichen wach zu erhalten.
Svarez gehörte zu einer unbemittelten Familie des schlesischen Gewerbestandes , welche nach einer Tradition aus Spanien
herstammen soll. Die Meinung, daß der Name der Familie ursprünglich »S < wa rz« gewesen und erst später in Svarez umge-
wandelt sei, erscheint unbegründet, da der Vater sich stets »Svarez« geschrieben hat und die Familie in den Kirchenbüchern
von Schweidnik meistens Svarez, bisweilen auch Svareß, Svaritß/ Suareß, nie aber Schwarz genannt wird. Der
Bater Svarez', Vornamens Gottfried, war erst Advokat, später Rathmann in Schweidniß und mit Catharina Dorothea
geb. Gerhard verheirathet. Aus dieser Ehe waren ihm zwei Söhne und eine Tochter entsprossen ; der älteste Sohn erhielt die
Namen Caspar Gottfried, der jüngere, den 27. Febrnar 1746 geboren, in der Taufe am 1. März 1746 die Namen Carl
Gottlieb und die Tochter die Namen Christiane Friederike. Der Rathmann Gottfried Svarez starb am 30. August 1758
in einem Alter von 65 Jahren 7 Tagen und hinterließ seine Wittwe und die Kinder in keineswegs günstigen Verhältnissen. Jn
seinem Testamente vom 25. August 1758 erwähnt er, daß die Vormünder wenig Mühe bei dex Administration seines Nachlasses
haben würden, »da sattsam bekannt, daß sein sämmtliches Vermögen nicht nur durch Krieg, Brand und anderweitige Zerstörung,
sondern auch leider! durch vierfache Plünderung, mit Erbrechung der Gewölbe und Keller völlig an Bibliothek , Baarschaft und
Mobilien verloren gegangen und nichts von allem mehr übrig geblieben sei, als der vor dem Köppenthor befindliche, aber Gott
erbarme es, nunmehr gleichsfalls totaliter ruinixrte Acer, Gärten, Pläße, Gräserei und übrige zum Hofe gehörige Räume.« Unter
solchen Verhältnissen nahm sich die Mutter der Wittwe ihrer Tochter und der Enkel an und bestritt aus ihren Mitteln die Kosten
der Erziehung der Letzteren. *
Als die Großmutter 1764 starb, verzichtete ihr Sohn, Kaufmann Gerhard in Hamburg, zum Besten seiner Schwester
und deren Kinder auf sein Erbtheil. Für den ältesten Svarez'schen'Sohn, der gebrechlich gewesen zu sein scheint, hatte die Großmutter
noch besonders Fürsorge getroffen, daß nach seinem Tode das ihm von ihr vermachte Prälegat von 500 Thlr. demjenigen seiner
Geschwister anheim fallen solle, »so vor ihm die gehörige Sorge tragen und sich seiner annehmen würde.« Der Knabe muß schon
vor 1775 gestorben sein, da er nach dieser Zeit nirgends mehr erwähnt wird. Die Tochter heirathete dagegen einen gewissen Herkberg.
Der jüngere Sohn Carl Gottlieb Svarez, beim Tode seines Vaters 12 Jahre alt, besuchte von seinem neunten
vLebensjahre an das Gymnasium seiner Vaterstadt und war von 1759-1762 Primaner desselben. Demnächst bezog er die Universität
in Frankfurt a. O., studirte dort die Rechte, wurde ohne Prüfung am 17. Juni 1766 als Auskultator bei der Ober Amts-Regierung
in Breslau zugelassen und bald darauf nach zurückgelegtem Examen als Neferendar angestellt. In dieser Eigenschaft zog ihn der
damalige Präsident der Ober-Amts-Regierung von Carmexr zu legislatorischen Arbeiten heran, und Svarez bewährte sich dergestalt,
daß Carmer, welcher 1768 zum Justiz- Minister und Chef- Präsidenten sämmtlicher Regierungen in Schlesien ernannt worden war,
ihn zum Pupillenrath in Breslau mit einer Besoldung von 200 Thlr. vorschlug.
Am 24. Mai 1769 erfolgte diese Beförderung, und der dreiundzwanzigjährige Pupillenrath Svarez, welcher am 13, Juni
desselben Jahres seine Mutter an einer Brustkrankheit durch den Tod verlor, bereitete sich in seiner neuen Stelle nunmehr vor, das
Berliner Deukmäler
Tafel