in 1440
LXXVTI.
Der Kurfürst Friedrich d. I. gestattet dem Bürger Hans Glyni>e zu Cöln, seine Hebungen im Dorfe
Wilmer38dorf bei Bernau zu verpfänden, am 9. Iuni 1440.
Wir Sriedrich der Junge, von gots gnaden und hufen IIIl schilling groschen vnd funffthalben
marggraue zu Brandburg etc. bekennen, das unser groschen zu der bethe; Item uff des olden Lizows
lieber getruwer Zans Glynicke, Burger in unser boff und hufen I schilling zu der pflege vnd XV gro-
Stat Colen, fur uns komen ist vnd vns mit ganzem schen zu der bethe etc. Sulche sine flissige bete wir
flys gebeten hat, das wir jm wolten gonnen, erlawben angesehn, erPannt etc. = vnd erloubet haben etc. Doch
und gestatet, das er s«Zansen Syuart, Elsen, siner also das der gnante Glynicke vnd sine erben die
suster, vnd Ratherinen, irer grossen muter und iren obingeschrieben 1111 schilling jerliche zinse vnd rente
erben jn dem dorffe Wilmerstorff bey Bernowe ge- von den obgenanten «Zanse Syuarte, Klsen, siner
legen, 1111 schilling jerliche zinß und rente uff einen suster, Ratherinen ire grossen muter, vnd iren Erben
widerkouff mocht verkouffen und versetzen, mitnamen: bynnen den nechsten sechs Jahren nac< einander
uff «Zeynen YPkerows hoff und hufen ein schilling zu zu zelende nach gebung dißes Briues wider losen
der pflege, INI schilling groschen und funfftehalben sollen etc. -- Berlin, am donerstag nach sand Boni-
groschen zu der bete; Item uff Jorgen Schulten hoff , faciustag Anno M*. CCCCXL».
Aus dem Lehnscopialbuche. Gedr. bei Niedel, Codex diplom., Suppl. S. 285.
LXAYVIH.
Johann Lange klagt beim Kurfürsten über die Rathmannen zu Frankfurt wegen Beschlagnahme seiner
Waare (niederländisches Tuch) in einer zwischen ihm und den Städten Berlin und Cöln schwebenden
Nehtsfache, am 15. Juni 1440.
„Zochgeborne forste Gnedigster «Zere. Alse jkt:.vpp mpt eren guden worden, also dat ik des yo
Johann LangkPe vor Juwen gnaden thu dem Berlin nenen ende krigen en kunde.
wes, vmme der sake wille vnde tusprape, de ik to Gnedige live «Zere des moste iP sy laden vor
den van Berlin vnd to den van FSrankenforde bebbe, vnsen «nedigen «Zeren den Romischen koningh, dy
als vmme sodane guder, der ik vnd myne frund an denne ok vor vns gescreuen hadde, dat sy vns also-
des hilghen Romischen riches ouyerachte hebben, vnde dann gauder scholen antworden, also wy dat bePfum-
vns myt ordel vnd rechte thugedeylet sint vor veer mert hadden also sy nicht en deden vnde no nicht
dusent mark goldes, dede ik in den beyden steden gedan hebben. Des quemen sy vnd ik vor des
vorscreuen botreden vnde vnder em gefunden vnd myt Ronings +«Zavegerichte; dar wart myt ym rechte ge-
rechte bekrummert hebbe, na lude myner breue darover funden, dat men my vnd mpner sellschopp schole
gegeuen, als den auera<hte briff vnd den beholtbriff, fulkomens rechten helpen bynnen sees werken vnd
des ix Juwen gnaden hür by vtschrifft van senen dreen dagen, wen iP vnd myne frund dat vordern
vnde o>f van mynen procuratorium, dar my dy sake worden, dar men my bescheyde: iP scholde Pame to
in gegeuen is vnde mechtigh gemaket bin etc. Tangermunde vpp den negesten sente Kplianes dagb
Gnedige leue «Zere, so do ik Juwen gnaden Punt, dy do was, dar wolde denne myn Gnedighe +zere
dat ix mpyt rechte bekummerde to &rankenforde myn VWIargreue Zans edder syne gewaldigen eynen vtsprofe
auerachte vnd gewunen gud, dat vns myt rechte to don tusschen em vnd my, wes also nicht enschagh
gedeylet is na lude vnser briue. Alse by namen vnd also nicht gescheen is, vnd ok Juwe gnade wert
vnder UTerten Wins, vnde Peter Denen vnde wol vernemene in den briue den sy van den „zafe-
5„Zans Rakow, Also leydisch gewand. Item meer, gerichte des Ronings hebben, Alse wy van den ge“
dat dar schuldigh waren dy Borgher vor Leydisch richte gescheyden worden, my nicht fulkomens rechten
gewand, Alß vnder «Zans Lesemepyster, vnder geholpe, so scholde dat wedder in des rikes rechten
Zans Brandborg etc. „Zür upp so beden my dy staen also id vor hadde gedan. Also was ik dar dun
rad, dat ix also woll dun wolde, vnde wolde dat to Tangermunde vnd waerde des, vnde ik vornaem
laten staen wente in den UTarkede in der vasten, see nymant, dy dar wolde den vtspro> dun, dat ik
wolden my dar gud vorwesen, dat my dat gud nicht woll bewisen kan wen ik vor des Romischen rikes
aff hendigh scholde werden, vnde bynnen der tyd recht kame.
wolden see bodeschopp by eren «Zeren hebben vnd Gnedige liue «Zere, so syt menninger „zande
sik befragen, wor see recht andeden, vnd dat ik denne word van dessen borgeren vt beyden steden Berlin
wedder queme, sy wolden my deme uulkamens rechtes vnd &rankenforde gesecht vnd geschin vnd gevallen
bhelpen vnd gestaden, Alse ik dun dede; des seden sy freueliken vnd auermodichliken, dat my alle tolangb
my vaste vele guder wort vnd helden my lange tyd is to vurtellen, dat alles wedder des Romischen
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