Um 1390 bis um 1415 269
Wen wo gi Didericke tu dage nicht brengen, zo werden. Wenn Ihr aber den Dietrich nicht zur Zu-
forchte wi vns, dat it erger moge werden wen it vo? sammenkunft vermögt, so fürchten wir, daß es ärger
gewest is. Bidden eyn antwert, vnd aff >di tu dage werden dürfte, als es bisher gewesen ist. Wir bitten
vormocten, 30 vorscriwit vns den dac<;. Gewin vnder um Antwort; und wenn Ihr ihn zur Zusammenkunft
vnsim secret in die purificacionis Marie. vermüögt, so schreibet uns den Tag. Gegeben unter
Ratmanne tu Srankenuord. unserm Siegel, am Tage Mariä Reinigung.
Kacfmrift: Rathmanne zu Frankfurt.
OF dunchte vns guit, dat gi erbedin tu Dide- Auch wäre es gut für unsern Herrn und sein
ricke, dat it vp eyn fruntlik stan qweme tuschin dem Land, daß Ihr einen Stillstand der Fehden zwischen
von Bewirsteyn vnd en, 30 al lange als dat met Dietrich und dem v. Biberstein herbeiführt, so lange
Poppen steit, dat duchte vns syn vor vnsen e>nediten der Frieden mit Voppen (v. Holtendorf) reicht.
berin vnd sine landt.
Aufs<hrift:
Den erbern vnsin wisin borger-
meistern vnd rathern der Stede
Berlin vnd Coln, vnsin besundern
gunstigen frunden.
Rathhäusl. Ar<. Papier ; Spuren eines anfgedrükten rothen Wachssiegels. =- Fidicin, dipl. Beitr. 11. S. 103.
XVI
Bertram von Holzendorf's Erkundigungsschreiben an den Rath zu Berlin.
Minen vnvordroten wilghen dynst vnd vrunt- | Meinen unverdrossenen willigen Dienst und freund-
leken grüt tuvorn. Wetet leuen hern vnd vrundes, | lichen Gruß zuvor. Wisset, lieben Herren und Freunde,
dat mY is to wetende worden, wo myn here van mir ist mitgetheilt, daß unser Herr von Meissen und
Mybten vnd de van Sassen sin &heweset in vses der von Sachsen in unsers Herrn von Schwarzburg
bern lande van Swartzebor<, warvmme bidde ix Lande gewesen wären. Darum bitte ich Euch, mich
iü leuen vrundes, dat gi my? dat to wetende dün, efft di zu benachrichtigen, ob Ihr davon etwas wißt, wo unser
dar wat aue weten, vnd war vser here van Swarße- Herr von Schwarzburg ist und »wo« (worauf) er
burd) is, vnd wo be syc>k stellet. Ocke leuen vrün= fich stellt. Auch bitte ich Euch um das Geld, das ich
des bidde ick in vmme de penninghe, de ick van ii von Euch erhalten soll, wenn mein Bote danach
bebben schal wen myn bode darna kummet, dat kommt, damit er nicht umsonst komme. Geschrieben
de vmme nicht en kome. Gescreuen vnder myme unter meinem Siegel.
intesigel. Herr Bertram v. Holstendorff.
Zer Bertram van Zolstendorp.
Aufschrift:
Den ersamen Radmannen der
stat Berlin scal desse Briff.
Fidicin, dipl. Beitr. Il. S. 106.
XVIL
Der Rath der Stadt Brandenburg entschuldiget sich, wegen Plackereien und Unsicherheit vor den
Thoren der Stadt nicht zum Landtage kommen zu können.
Vusen willigen Dienst. Erwerdige, gnedige Unsern willigen Dienst. Ehrwürdige, gnädige
Seren. Alse wy morgen nach iunwer Becteringe wol ' Herren. Wenn wir morgen, nach Euerm Begehr, bei
scholden by iuw sin tho dem Berlin, des lyde wy sülke Euch in Berlin sein sollen, so können wir dies nicht,
grote Loth); von Rove, plackerie vnd an vnsern Bör- denn wir leiden große Noth, indem wir beraubt, ge-
gern die tefangen werden vppe der Zavel vnde vor plündert, unsere Bürger auf der Havel und vor den
vunsen Daren by nachte vnd o> by dage, vnde werden Thoren, bei Tag und Nacht, gefangen genommen und
vor Plawe wegtefuret, so dat wy vth vnsern Steden nach Plauen gebracht werden, so daß wir uns, aus
nicht en dorffen vor furcht vnd grotes ängsten wegen, Furcht und großer Angst, nicht aus der Stadt wagen,
denn wy Zülpe vnd Rades wol bedörffen. Sunder und der Hülfe und des Rathes wohl bedürfen. Wir
muchten ju vns vorschriven was nu tho dem Berlin würden Euch aber dankbar sein, wenn Ihr uns schreiben
vorhandelt werde vmb der Lande not, dat were vus wolltet, was wegen der Noth des Landes zu Berlin
Berlinische Urkunden.
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