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Der Rath zu Berlin bestellt den Priester Michel Klosterwald zum Vorsteher des heiligen Geist-
Hospitals, am 11. März 1394.
Wy Radmanne old vnd nye tu Berlin Beken- Wir, die alten und neuen Rathmannen zu Ber-
nen openbar, dat wi befolen hebben vnd gedan deme lin, bekennen hiermit öffentlich, daß wir dem ehrsamen
erliken prister Er Michile Klosterwolde, dywile Priester, Herrn Michel Klosterwald, für seine Lebens-
be leuet, des hilgen geistes cappelle met deme houe, zeit die Kapelle und das Hospital zum heiligen Geiste
Rente vnd met aller olden tuhorunghe, tu vorstande mit allen ihren Erträgen und Zubehör anvertraut haben,
truweliken an geistliken dingen, Missen tu holden vnd damit er sie geistlich versehe, Messe lese, die Gebäulich-
deme houe an gebuwe vortuwesen, vnd ok deme >e- keiten des Hospitals in Stande halte und auch das Gesinde
sinde des houes flietelike tuvorstande; arme lude, dy des Hospitals beaufsichtige. Die Siechen , die sich jekt in
in deme houe sint vnd di noch na vnsen willen darynmme dem Hospitale aufhalten, oder die mit unserer Genehmigung
komen moden, dy sal he spisen na vnsen rade; Gesinde künftig dort Aufnahme finden, soll er unsern Anordnungen
vnd arbeideslude sal he in deme houe setten vnd vntz gemäß beköstigen, und Gesinde und Arbeitsleute anneh-
setten, als wi vnd he dar an des houes beste derkennen. men und ablohnen, wie wir und er es für zweckmäßig
OX sal he vns von des houes Rente Rekenscap holden, erachten. Ferner soll er uns, so oft wir das fordern,
wen vnd wüe dicke wi dat an em muden. Worde von den Einfünften des Hospitals Rechenschaft ablegen.
auer Er Midil so old vnd krank, dat he deme gude Wenn aber Herr Michel alt und krank wird und er
nicht kunde vorsyn, so mach be tu sic) in deme houe die Verwaltung nicht mehr führen kann, so mag er sich
nemen eynen Cappelan, di dat >ud von syner wegen einen Kapellan annehmen, der für ihn dieselbe fortführt,
vorsteit. Den Capplan sal he beguden na vnsen rade. und dem soll er eine uns angemessen erscheinende Ent-
Auer na Er Michil dode so sal alle dat gud, dat he schädigung gewähren. Nach Herrn Michels Tode soll
in deme houe &getuget vnd gebracht het, blinen in deme dann alles Vermögen, das ex bei seinem Eintritt in das
houe, sunder alle manunge geistliker vnd werliker per» Hospital besessen und in seiner Stellung daselbst erworben
sonen. Vortmer sal Er Michil der stad gebide an hat, dem Hospital zufallen und keiner geistlichen oder
perde vnd an wagendinste vnd an ander rechti<eit, weltlichen Person ein Anspruch daran zustehen. Auch
Bussen vnd Beten, flitlike holden vnd an ander stucken, soll Herx Michel der Stadt Pferde- und Wagendienst
alse di stad von older ye vnd ye in deme houe het ges leisten und ihr Steuern zahlen, überhaupt alle der Stadt
hat. Ok wil wi Er Michile vnd syn gesinde vmme an dem Hospital seit Alters zustehenden Rechte achten.
des houes nod vordedingen, alse wi best mogen vnd Dagegen versprechen wir Herrn Michel und sein Gesinde
Fonen. Tu orkunde is vnser stad etc. Gegeunen na in allen Gefahren nach besten Kräften zu vertheidigen.
godes gebord dusent drihundert XCIV. des Middez= - Deß zum Zeugnisj haben wir unser Stadtsiegel an diese
wekes vor petri vmme vastelauend. Urkunde hängen lassen. Gegeben nach Christi Geburt im
. Jahre 1394, am Mittwoch vor Petri in den Fasten.
Fidicin, dipl. Beitr. 1. S. 216 f.
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Heinich Reichenbach bekennt, den Rathmannen zu Berlin 350 Scho> Groschen schuldig zu sein,
wofür sie, bis zur Bezahlung, die Orbede und den Zins zu Köpenick an sich behalten sollen,
am 14. April 1394.
IX Zeynich) Richenbach vnd myn Erven be- Ih, Heinich Reichenbach, und meine Erben,
Fennen openbar allen guden Luden dy dissen open Briff wir bekennen hiermit öffentlich vor allen guten Leuten,
syen edder horen lesen, dat dy Ratmanne Olde vnd nye die diesen offenen Brief sehen oder hören, daß die alten
tu Berlin my die Orbede tho Kopenick vnd den und neuen Rathmannen zu Berlin nicht eher verpflichtet
Tyns in der Migtgel nicht füllen avetreden, ic) vnd sind, mir die Urbede aus Köpenic> und den Zins von
myne Erven hebben En dan tu dance vierdehalff der Müggel zu überlassen, als bis ich oder meine Erben
hundert scho> behmischer groschen vp dessen nettesten ihnen zu nächsten Weihnachten 350 Scho> bshmischer
tukomenden wynachten wol betalet. Des to Orkunde Groschen vollständig entrichtet haben. Deß zum Zeugniß,
is desse Briff mit meinem anhangenden insigell beseelt, daß ich dieser Verpflichtung nachleben will, habe ich
dat ich stede vnd vaste desse Ding wil holden. Gewen mein Siegel dieser Urkunde angehängt. Gegeben zu
im Berlin, na Godes gebord dritteinhundert Jar, Berlin, nach Christi Geburt im Jahre 1394, am
darna in dem vir vnd negentigsten Jare, des Dingess Dienstag in der Charwoche.
tages in der Martyr wecke.
Fidicin / dipl. Beitr. IV. S. 99. -- Riedel, Cod. dipl. Brandendb. 1., 12. S. 9.
Verlinische Urkunden.
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