Jahrbuch
2022/2023
DRK Landesverband
Berliner Rotes Kreuz e. V.
Foto: Ivana Ross-Brookbank
Ukraine-Nothilfe:
N
großes Engagement –
international im Fokus
Staatsbesuch im „Ukraine Ankunftszentrum TXL“ (v.l.n.r.): Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland, Berlins DRK-Präsident Mario Czaja,
Betriebsleiterin Kleo Tümmler, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, König Charles III., Katja Kipping (ehem. Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales)
und Franziska Giffey (ehem. Regierende Bürgermeisterin)
Foto: Willing-Holtz / DRK
Inhalt
JAHRBUCH 2022/2023
37
SOZIA L E AN GEBOTE, H IL FEN U N D D IEN STL EIST U N G E N
37 Menüservice: köstliche Gerichte für jeden Tag
38 Sicherer und selbstständiger mit den
DRK-Notrufsystemen
03 Editorial
39 Mobil im Alter dank Hilfsmittelcentrum
40 Fit im Alter mit den DRK-Gesundheitsprogrammen
41
Einfach wohlfühlen in den DRK-Seniorenzentren
Ukraine-Nothilfe: großes Engagement –
international im Fokus
41 Schlaglicht: DRK Behindertenhilfe Wedding/
Prenzlauer Berg gGmbH
05 Großeinsatz im „Ukraine Ankunftszentrum TXL“
42 Kindertagesbetreuung: Fürsorge und Förderung
der kindlichen Entwicklung
07 Schlaglicht: DRK Sozialwerk Berlin gGmbH
42 Schlaglicht: Erziehungs- und Familienberatung
12 Engagement für Geflüchtete: unterbringen,
versorgen, betreuen
43 Offene Kinder- und Jugendsozialarbeit:
Der Jugendladen im Wedding
44 Migrationsfachdienste: Beratung zu Migration
und Integration
16
KA M P F G E G E N C O RO NA
16 Berliner Impfkampagne endet mit über 3,5 Millionen
Impfungen
44 Schlaglicht: Wohnraumvermittlung für Geflüchtete
45 Kleidersammlung und -ausgabe: Hilfe für Bedürftige
18 Highlights der Berliner COVID-19-Impfkampagne in Bildern
Bildungsangebote
Gemeinschaften - Ehrenamt im Einsatz
47 Landesschule
21
49 Freiwilligendienste
Bereitschaften vielfach gefordert
48 DRK-Schule für soziale Berufe Berlin
24 Wasserwacht – mit Sicherheit am, im und auf dem Wasser
49 Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk im DRK Berlin
26 Wohlfahrt und Soziales: Menschen helfen,
Leben verbessern
50
28 JRK: Zusammenhalt, Mitbestimmung und Jugendbildung
30 Großer Fotowettbewerb: Ehrenamt im Fokus
VEREIN E U N D STIFTU N GEN
50 Rotkreuz-Museum Berlin
50 Schlaglicht: DRK-Stiftung „Pro Menschlichkeit“
31
Ehrungsmarathon am Weltrotkreuztag 2023
51
D A S D RK IN BERL IN A L S A RBEITGEBER
32
KATA S T R O P H E N S C H UTZ UND RETTUNG
52
EIN BL IC KE IN D AS VERBAN D SL EBEN
54
TRA N SPAREN Z: WIRTSC H AFTL IC H E EN TWIC KL UN G
32 Retten, Helfen, Ausbilden: Einsatz für den Berliner
DRK-Rettungsdienst
33
Symposium zur Zukunft der Notfallversorgung in Berlin
34 Forschung zur Einbindung von Spontanhelfenden
in professionelle Hilfeleistungssysteme
36
SUC H D I E N S T
56 Adressen
58 Impressum
59 Unsere Grundsätze
E ditorial
Editorial
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
nach den entbehrungsreichen Jahren der Corona-Pandemie und vielen arbeitsreichen
Monaten für die Berliner Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler – insbesondere durch ihre
Unterstützung der Impfkampagne des Landes Berlin – hatten wir mit Jahresbeginn
2022 auf ruhigere Zeiten für unsere Mitstreiterinnen und Mistreiter gehofft. Eine längere
„Verschnaufpause“ war ihnen jedoch nicht vergönnt: Die Folgen der Eskalation des bewaffneten Konflikts in der Ukraine – die Flucht von Hunderttausenden – waren schnell
auch in unserer Stadt zu spüren. Dass die Schutzsuchenden in Berlin gut empfangen
werden konnten, daran hatten und haben die Berliner DRK-Kräfte einen großen Anteil.
Seit Anfang März 2022 waren sie mit großem Engagement im Einsatz, um Geflüchtete
willkommen zu heißen, unterzubringen und zu versorgen.
Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt dieses Jahrbuchs auf dem vielfältigen Engagement der Berliner DRK-Kräfte im Kontext der Ukraine-Nothilfe. Lesen Sie, wie es
im engen Schulterschluss mit anderen Hilfsorganisationen gelang, auf dem ehemaligen
Flughafengelände in Tegel Strukturen für die Begrüßung, Registrierung, Verteilung und
Erstunterbringung von bis zu 10.000 Menschen pro Tag zu errichten. Das „Ukraine Ankunftszentrum TXL“ wurde rasch zu einer Vorzeigeeinrichtung für die professionelle und
empathische Aufnahme von Geflüchteten. Nicht vergessen wollen wir aber auch das
vielfältige Engagement für Geflüchtete auf anderen Ebenen, wie die sanitätsdienstliche
Erstversorgung von Ankommenden am Berliner Hauptbahnhof.
Die Doppelkrise aus Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg hat eindrücklich gezeigt: Das
DRK in Berlin ist handlungsfähig und für die Stadt und ihre Bevölkerung da. Aber auch
abseits dieser großen Herausforderungen haben unsere Mitstreiterinnen und Mitstreiter
wieder auf vielfältige Art und Weise gezeigt, dass sie zur Stelle sind, wenn sie gebraucht
werden – beispielsweise durch die sanitätsdienstliche Absicherung von Großveranstaltungen wie dem größten inklusiven Sportfest der Welt, den Special Olympics World
Games, die im Juni 2023 in Berlin ausgetragen wurden.
Ob Einsätze im Katastrophenschutz oder Projekte in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit –
die Arbeit des DRK in Berlin wird durch unsere Ehrenamtlichen, Förderer und Mitarbeitenden erst ermöglicht. Allen, die sich tagtäglich für unseren humanitären Auftrag einsetzen und unsere Arbeit unterstützen, möchten wir an dieser Stelle herzlich danken!
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Jahrbuchs.
Mario Czaja
Präsident des DRK Landesverbandes
Berliner Rotes Kreuz e. V.
Gudrun Sturm
Vorsitzende des Vorstands / Landesgeschäftsführerin
des DRK Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz e. V.
3
4
U krai n e - Nothilfe
Ukraine-Nothilfe
Foto: Klaus Mellenthin / DRK
Opfern von Konflikten und Katastrophen Hilfe zu gewähren – schnell, empathisch und allein nach dem
Maß ihrer Not, ist eine ureigene Aufgabe der Rotkreuz-Bewegung. Im Rahmen der Ukraine-Nothilfe
konnte das DRK in Berlin dieser Aufgabe und diesem Anspruch dank des unermüdlichen Einsatzes
unserer Mitstreiterinnen und Mitstreiter zuverlässig und auf höchstem Niveau gerecht werden.
U krai n e - Nothilfe
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Sanitätskräfte halten sich für die Ankunft von Geflüchteten bereit.
Großeinsatz im
„Ukraine Ankunftszentrum TXL“
„Wir helfen Berlin“ und Berlin hilft den Menschen aus der Ukraine: Nach der Eskalation des bewaffneten Konflikts in der Ukraine am 24. Februar 2022 schlossen sich die Berliner Hilfsorganisationen
für den zweiten Großeinsatz nach der erfolgreichen Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Berliner
Corona-Impfkampagne zusammen. Der Auftrag: Aufbau und Betrieb des „Ukraine Ankunftszentrums
TXL“ für die Begrüßung, Registrierung, Verteilung und Erstunterbringung von Geflüchteten.
Die Folgen des Krieges in der Ukraine – unter anderem die größte
Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg – waren
schnell auch in Deutschland zu spüren. Schon nach wenigen Tagen kamen Tausende Schutzsuchende aus der Ukraine in der
Hauptstadt an und stellten das Land vor eine große Herausforderung: Wo sollte Berlin die Geflüchteten unterbringen und versorgen? Zur Unterstützung kam das Bündnis der Berliner Hilfsorganisationen, bestehend aus den Berliner Landesverbänden des
Arbeiter-Samariter-Bunds und des Deutschen Roten K
reuzes
(DRK), dem Regionalverband Berlin der Johanniter-Unfall-Hilfe
und dem Malteser Hilfsdienst, das sich erstmalig während der
Corona-Impfkampagne zusammengeschlossen hatte, erneut
zusammen. Auf dem Gelände des ehemaligen Hauptstadtflughafens in Tegel wurden in kürzester Zeit Strukturen für die Begrüßung von bis zu 10.000 Geflüchteten pro Tag geschaffen. Im
Auftrag des Landes Berlin übernahmen die Hilfsorganisationen
den Betrieb offiziell am 20. März 2022. Die Koordination wurde
der DRK Sozialwerk Berlin gGmbH übertragen.
U krai n e - Nothilfe
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
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Hunderte Freiwillige wollten
die Arbeit im Ankunftszentrum
unterstützen – koordiniert wird ihr
Engagement durch das DRK.
Welcome Guides der Hilfsorganisationen
nehmen die Schutzsuchenden am Berliner
Hauptbahnhof in Empfang.
Der Anfang
Auf dem Rollfeld nahm in Großzelten der
sogenannte Hub des Landesamts für
Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) den Betrieb auf: Geflüchtete, die in Berlin verblieben, wurden registriert und vorübergehend
in die nachgelagerte Notunterkunft aufgenommen – als Schlaf- und Aufenthaltsbereiche dienten zunächst die alten Terminals A und B. Wer in andere Bundesländer
verteilt wurde, reiste weiter. In den ersten
Wochen verließen bis zu 80 Reisebusse
täglich das Gelände; später erfolgte die
Weiterreise mit der Bahn.
Im September 2022 übernahm das DRK
an den beiden Hauptankunftsorten – dem
Berliner Hauptbahnhof und dem Zentralen
Omnibusbahnhof (ZOB) – das Ankunftsmanagement. „Welcome Guides“ nahmen
die Geflüchteten dort in Empfang und gaben erste Auskünfte. Rund 50 Mitarbeitende des DRK waren an den Info-Points
im Schichtbetrieb im Einsatz.
Eröffnungspressekonferenz
mit Franziska Giffey (ehem.
Regierende Bürgermeisterin),
DRK-Landesgeschäftsführerin
Gudrun Sturm und Projektleiter
Detlef Cwojdzinski (März 2022)
Das Wachsen der Strukturen
Ab September 2022 mussten die Terminals A und B geräumt werden, da in dem
Komplex Umbauarbeiten für das Nachnutzungsprojekt beginnen sollten. In einem
logistischen Kraftakt wurde im laufenden
Betrieb der Umzug aller Bewohnerinnen
und Bewohner in das benachbarte Terminal C vollzogen. Im Zuge des Umzugs
wurde das Ankunftszentrum winterfest gemacht. So erhielt beispielsweise der Bereich für die Verteilung und Registrierung
ein festes Dach über dem Kopf. Zum Ende
des Jahres 2022 wurde darüber hi
naus
vorausschauend mit dem Aufbau von
Leichtbauhallen mit insgesamt rund 3.200
zusätzlichen temporären Unterbringungsplätzen sowie Essens-, Aufenthalts- und
Hygienezelten begonnen. Damit wuchs
die Kapazität des Ankunftszentrums auf
rund 4.500 Plätze an.
Die Aufgaben der Hilfsorganisationen
Während sich die Mitarbeitenden des
Landes Berlin um die Verteilung und Registrierung der Ankommenden kümmern,
werden die Unterbringung und Versorgung sowie die sozialen Bedarfe durch
die Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen
abgedeckt. Für die Bewältigung ihrer Auf-
U krai n e - Nothilfe
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Mit großem Engagement kümmern sich
Helferinnen und Helfer des DRK um die Betreuung
der Kinder im Ankunftszentrum.
Bunt, fröhlich und
laut war das Kinderfest
im Ankunftszentrum
(Mai 2023).
Foto: DRK KV Berlin Schöneberg-Wilmersdorf
gaben haben die Hilfsorganisationen viel
zusätzliches Personal eingestellt. Rund
1.000 Mitarbeitende kümmern sich im
Drei-Schicht-Betrieb um die Geflüchteten. Die Aufgaben der Hilfsorganisationen
in der Erstunterkunft reichen von der gesamten Logistik und dem Informationsmanagement über die Sprachmittlung sowie
die medizinische und psychosoziale (Notfall-)Versorgung bis zur sozialen Beratung
der Geflüchteten.
Zu den Tätigkeiten der Rotkreuzlerinnen
und Rotkreuzler vor Ort zählen neben der
Gesamtkoordination und der Betreuung
von Unterkunftsbereichen auch die Kinderbetreuung (DRK-Kreisverband Berlin
Schöneberg-Wilmersdorf), das medizinische Screening (DRK-Kreisverband Berlin-
Zentrum) und die Freiwilligenkoordinierung
(DRK-Kreisverband Berlin-Nordost). Auch
der Suchdienst des Berliner Roten Kreuzes informiert vor Ort über seine Arbeit
und unterstützt Geflüchtete bei der Suche
nach vermissten Familienangehörigen.
Der Alltag
Vom ersten Tag an lag die Priorität des
DRK und der anderen Hilfsorganisationen
darauf, unter den schwierigen Bedingungen in der großen Notunterkunft mehr als
nur die Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Schlaf, Nahrung und Hygiene
sicherzustellen. So wurde es den Schutzsuchenden beispielsweise ermöglicht, ihre
Haustiere mitzubringen. Das „Ukraine Ankunftszentrum TXL“ war die erste Einrichtung deutschlandweit, in der dies erlaubt
SCHLAGLICHT
DRK Sozialwerk
Berlin gGmbH
Die DRK Sozialwerk Berlin gGmbH
ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Berliner DRK-Landesverbandes. Die im Jahr 2020 gegründete
Gesellschaft hat die Förderung des
Wohlfahrtwesens sowie des öffentlichen Gesundheitswesens und der
öffentlichen Gesundheitspflege zum
Gegenstand. Sie entwickelt und
steuert berlinweit relevante Projekte.
In Kooperation mit den Berliner
DRK-Kreisverbänden und anderen
Hilfsorganisationen setzen die Mitarbeitenden der DRK Sozialwerk
Berlin gGmbH Projekte zugunsten
der Berliner Bevölkerung und des
Landes Berlin um.
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U krai n e - Nothilfe
wurde. Und die Tiere wurden nicht nur toleriert, sondern als Trostspender willkommen geheißen. Hunderte Katzen und Hunde, aber auch Frettchen, Vögel und sogar
ein Leguan wurden schon gesichtet.
In zahlreichen Spenden
aktionen drückte sich die
Solidarität der Menschen in
Berlin und ganz Deutschland
mit den Geflüchteten aus:
Marko Rehmer, Ex-Nationalspieler und Hertha-BSC-Botschafter, übergab Tore, Bälle
und Trikots an Betriebsleiterin
Kleo Tümmler (Mai 2022).
Als die längerfristigen Unterkunftsplätze in
Berlin knapper wurden und die Menschen
viel länger als geplant – mehrere Wochen
statt wie ursprünglich vorgesehen maximal drei Tage – in Tegel verweilen mussten, richteten die Hilfsorganisationen ihre
Anstrengungen darauf aus, Angebote für
die Freizeitgestaltung, für Sport, Spiel und
Begegnung zu schaffen. Es gibt Kinovorführungen, Computerarbeitsplätze, eine
kleine Bücherei und Räume, um Fitness zu
Startschuss für
das Betreuungs- und
Bildungsprogramm
„TOGETHER@P10“
mit Eiswagen
betreiben oder Handarbeiten anzufertigen.
Regelmäßig kommt ein Chor zusammen,
den die Malteser betreuen. Dort werden
gemeinsam in zwei Proben pro Woche Lieder unterschiedlichster Couleur gesungen.
Auch viele Berliner Sportvereine unterstützen die Arbeit im Ankunftszentrum: Dank
einer großzügigen Materialspende von
Hertha BSC konnte ein Fußballplatz eröffnet werden. Im Juni 2023 startete ein reguläres Basketballtraining mit ALBA Berlin.
Im Juli 2023 ging im Beisein von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch
und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe das
Bildungsprogramm „TOGETHER@P10“
an den Start: Das Programm verspricht
Ablenkung, soll geflüchtete Kinder und
Jugendliche auf das deutsche Bildungssystem vorbereiten und ihnen einen strukturierten Tagesablauf bieten. Kleinkinder
erhalten Sprachförderung und werden auf
den Alltag in Kindertagesstätten vorbereitet. Ältere Kinder erlernen die deutsche
Sprache, machen Ausflüge und werden
auf die Schule vorbereitet. Jugendliche
und junge Erwachsene können sich Informationen zu Ausbildung und Beruf einholen.
Foto: Jesco Denzel / Bundesregierung
U krai n e - Nothilfe
Royaler Besuch
Das schnell zur Vorzeigeeinrichtung avancierte Ankunftszentrum zog über die Monate viele Interessierte und Fachleute aus
Politik, Medien und Diplomatie an, darunter viele Prominente. Lang ist die Liste der
Gäste aus dem In- und Ausland: Von Besucherinnen und Besuchern aus Kanada,
den USA, Japan, Frankreich über Georgien bis Afrika reicht sie. Sie alle zeigten
größten Respekt vor der geleisteten Arbeit,
in der die professionelle Kooperation aller
Akteure mit großer Empathie bei der Unterstützung der Geflüchteten einhergeht.
Auf einem Rundgang mit
Betriebsleiterin Kleo Tümmler
informierte sich der britische König
Charles III. über die Arbeit im
Ankunftszentrum (März 2023).
Foto: picture alliance / dpa / dpa-POOL / Bernd von Jutrczenka
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Bundeskanzler
Olaf Scholz und die
damalige Regierende
Bürgermeisterin
Franziska Giffey bei
einem Vor-Ort-Besuch
mit Projektleiter
Detlef Cwojdzinski
Auch aus der Ukraine kamen viele Gäste: Oleksii Makeiev, der Botschafter der
Ukraine in Deutschland, kam zum Weihnachtsfest zu Besuch. Große Freude bei
den Bewohnerinnen und Bewohnern löste
auch ein Auftritt des ukrainischen Popstars
Svetlana Loboda aus.
Eine besondere Wertschätzung für ihr Engagement erfuhren die Mitarbeitenden im
März 2023: König Charles III. wollte sich
im Rahmen seines eng getakteten ersten
Deutschlandbesuchs als britisches Staatsoberhaupt ein eigenes Bild von diesem besonderen Ort machen. Er zeigte sich beeindruckt von der geleisteten Hilfe: „It was a
privilege to meet families, volunteers and representatives from the German Red Cross,
who keep the centre operating smoothly.“
Die Zukunft
Bei ihrem Engagement sind alle Beteiligten
geeint in der Hoffnung, dass die Gewalt
in der Ukraine ein baldiges Ende findet,
unsere Gäste in ihre Heimat zurückkehren
können und das Ankunftszentrum seine Pforten schließen kann. Doch bislang
musste der Berliner Senat den Betrieb der
Einrichtung noch immer verlängern. Zur
Zukunft des Ankunftszentrums sagt DRKLandesgeschäftsführerin Gudrun Sturm:
„Wir haben alle gehofft, dass wir den Betrieb hier wenige Wochen nach der Eröffnung wieder einstellen können. Je früher
kein Bedarf mehr besteht, desto besser.
Doch solange noch Menschen kommen,
die unsere Hilfe benötigen, stehen wir Berliner Hilfsorganisationen bereit, das Land
Berlin bei dieser Aufgabe zu unterstützen.“
Foto: picture alliance / EPA / FILIP SINGER / POOL
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U krai n e - Nothilfe
Aufbau des
„Ukraine Ankunfts
zentrums TXL“
Das Foto im Zentrum dieser Doppelseite zeigt eine
Luftaufnahme des Tegeler Ankunftszentrums vom
15. März 2023, fast auf den Tag genau ein Jahr nach
der Eröffnung. Zu diesem Zeitpunkt bietet die Einrichtung Platz für 4.500 Geflüchtete. Allein im ersten Jahr
wurden mehr als 74.500 geflüchtete Menschen im
Ankunftszentrum untergebracht und versorgt, davon
69.400 aus der Ukraine und 5.100 Asylsuchende aus
anderen Ländern.
4 Freizeitkomplex
Mit der Erweiterung des Ankunftszentrums wurde
Raum für Freizeitaktivitäten geschaffen: In den
Hallen können unsere Gäste an abwechslungsreichen Sportangeboten wie dem Zirkeltraining
teilnehmen, Tischtennis oder Billard spielen.
Die Kleinsten können sich im Kinderbereich
austoben. Auf der Freifläche gibt es einen geschützten Platz zum Spielen und Sport treiben.
1 Hauptgebäude
Im Hauptgebäude des Ankunftszentrums,
dem alten Terminal C, erfolgt die Verteilung
und Registrierung der Ankommenden. Wo
Flugreisende früher ihr Gepäck aufgeben
konnten, erfolgt heute der Check-in in die
Notunterkunft. Im festen Gebäude sind auch
Unterkunftsbereiche und das medizinische
Versorgungszentrum untergebracht.
4
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1
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2 Rollfeld
Auf dem ehemaligen
Rollfeld befindet sich die
Haltestelle für Shuttlebusse, mit denen die Gäste
des Ankunftszentrums in
die Stadt pendeln können.
Hier parkten auch die Busse, mit denen Geflüchtete
in andere Bundesländer
weiterreisen konnten.
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U krai n e - Nothilfe
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Besichtigung des Ankunftszentrums mit Rieke Gimpel-Henning
(stellv. Betriebsleiterin), Berlins DRK-Präsident Mario Czaja,
Projektleiter Detlef Cwojdzinski und Catia Voßberg
(Geschäftsführerin der DRK Sozialwerk Berlin gGmbH)
3 Leichtbauhallen
In vier Komplexen aus Leichtbauhallen mit
jeweils zwei temporären Schlafbereichen,
einem Aufenthaltsbereich und Sanitäranlagen
wurde ab Ende des Jahres 2022 zusätzlicher
Platz für rund 3.200 Menschen geschaffen.
3
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Vielfältige Aktivitäten zum Internationalen Kindertag:
Ballspiele, Disko, Malen oder Piñata-Spaß im Freizeitkomplex
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U krai n e - Nothilfe
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt (2.v.r.) dankte Sanitätskräften am Berliner Hauptbahnhof für ihren Einsatz.
Engagement für Geflüchtete:
unterbringen, versorgen, betreuen
Zusätzlich zu ihrem Engagement im Tegeler Ankunftszentrum waren und
sind DRK-Kräfte auf vielen Ebenen und an vielen Orten Berlins für Geflüchtete aus
der Ukraine im Einsatz – von der ersten Nacht, in der Züge mit Schutzsuchenden
am Hauptbahnhof eintrafen, bis heute.
Das Engagement im „Ukraine Ankunftszentrum TXL“ hat in allen
Gliederungen des Berliner Roten Kreuzes viele Ressourcen gebunden. Doch auch darüber hinaus waren DRK-Kräfte aus ganz
Berlin für Geflüchtete aus der Ukraine im Einsatz. Sie richteten
Notunterkünfte ein, versorgten ankommende Menschen, informierten und unterstützten sie. Das Spektrum der Tätigkeiten
reicht von der sanitäts- und betreuungsdienstlichen Erstversorgung an Ankunftsorten über das Errichten und Betreiben von
Notunterkünften bis zu Nothilfekursen für Menschen, die den
Wunsch haben, in ihre Heimat zurückzukehren.
Erste Hilfe am Hauptbahnhof
Schon in der ersten Nacht, in der Geflüchtete mit Zügen am
Berliner Hauptbahnhof ankamen, rückte der DRK-Kreisverband
Berlin-Zentrum mit drei Rettungswagen aus und errichtete eine
Erste-Hilfe-Station, um Ankommende – gezeichnet von einer
U krai n e - Nothilfe
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Foto: DRK KV Wedding / Prenzlauer Berg
Foto: DRK KV Wedding / Prenzlauer Berg
Errichtung eines Aufenthaltszelts
am Ankunftszentrum Reinickendorf
Transport von Lunchpaketen
zur Verpflegung von Ankommenden
am Hauptbahnhof
kräftezehrenden Flucht – medizinisch erstzuversorgen. Nach der Errichtung der
„Welcome Hall“ auf dem Washingtonplatz
bezogen die Sanitätskräfte – entlastet
von Einsatzkräften des DRK-Rettungsdiensts – ein Quartier auf dem Bahnhofsvorplatz. Hunderte Hilfeleistungen wurden
in den kommenden Wochen getätigt und
Geflüchtete bei Bedarf in Krankenhäuser
transportiert. In guter Kooperation mit
Helferinnen und Helfern weiterer Hilfsorganisationen konfektionierten DRK-Kräfte
darüber hinaus über 50.000 Lunchpakete
und lieferten sie an die Ausgabestelle im
Berliner Hauptbahnhof.
Unterstützung bei
der Notunterbringung
Große Unterstützung leisteten Rotkreuz
lerinnen und Rotkreuzler auch beim
Hochfahren der Kapazitäten für die
Notunterbringung. DRK-Logistikeinheiten
transportierten Hunderte Feldbetten und
Decken zu Einrichtungen im gesamten
Stadtgebiet. In einem nächtlichen Großeinsatz wurden beheizbare Aufenthaltszelte und weitere Infrastruktur am Ankunftszentrum Reinickendorf aufgebaut, um dort
Wartezeiten im Rahmen der Registrierung
zu überbrücken. Am Abend des 10. März
2022 wurde das Berliner Rote Kreuz kurzfristig alarmiert, um eine Notunterkunft in
der Messe Berlin zu errichten. Im Eiltempo wurden gemeinsam mit Einsatzkräften
des Technischen Hilfswerkes (THW) 500
Feldbetten aufgebaut. Kurz darauf trafen
bereits die ersten Geflüchteten ein. Am
Folgetag wurde eine weitere Messehalle
ertüchtigt und das Kontingent an Schlafplätzen noch einmal verdoppelt.
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U krai n e - Nothilfe
„Mir gefällt sehr, dass der Unterricht auf Augenhöhe stattfindet und
so viele unterschiedliche Materialien und Methoden benutzt werden,
um uns die Sprache näherzubringen.“
Teilnehmerin des DRK-Projekts „Deutschkurse für aus der Ukraine
geflüchtete Seniorinnen und Senioren“
Mithilfe von Netzwerkpartnern, Kirchengemeinden sowie Sozialarbeiterinnen und
-arbeitern wurde das Projekt in die Öffentlichkeit getragen. Über mobile Nachrichtendienste und soziale Medien machte das
Angebot innerhalb der ukrainisch-sprachigen Community schnell die Runde. Innerhalb von zwei Wochen gab es bereits über
50 Interessierte. Die Teilnehmenden treffen
sich nun ein- bis zweimal wöchentlich in
der „Kiezoase“ in Steglitz-Zehlendorf, erzielen Lernfortschritte und entfliehen für
einige Zeit dem sorgenreichen Alltag.
Friederike Werner, eine der beiden Lehrkräfte, sagt: „Die Deutschkurse machen
viel Spaß! Die Teilnehmenden freuen sich
über die Möglichkeit, in der Kiezoase bei
gemütlichem Beisammensein und ohne
Druck Deutsch zu lernen, um sich im Alltag besser zurechtfinden zu können.“
In Kursen des DRK-Kreisverbands
Berlin Steglitz-Zehlendorf lernen geflüchtete Seniorinnen und Senioren die
Grundlagen der deutschen Sprache.
Foto: DRK KV Wedding / Prenzlauer Berg
Foto: DRK KV Berlin Steglitz-Zehlendorf
Sprachkurse für geflüchtete
Seniorinnen und Senioren
Im DRK-Kreisverband Berlin Steglitz-Zehlendorf ging im Februar 2023 nach kurzer, aber intensiver Planungsphase das
mit Spendenmitteln finanzierte Projekt
„Deutschkurse für aus der Ukraine geflüchtete Seniorinnen und Senioren“ an den
Start. Da ältere Geflüchtete für den Arbeitsmarkt wenig interessant sind, erhalten sie
keine kostenfreien Schulungsangebote –
ein Missstand, dem das Projekt entgegenwirken soll. Zusätzlich zum reinen Lernangebot wurde mit dem Projekt ein Treffpunkt
für ältere Menschen geschaffen, an dem
sie sich mit Gleichaltrigen über ihre Sorgen
und Probleme austauschen können.
In ganz Berlin waren DRK-Kräfte mit
viel Herz und Know-how für Geflüchtete
im Einsatz – wie hier in der Notunterkunft
in der Messe Berlin.
15
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
U krai n e - Nothilfe
Nothilfe-Kurse für Rückkehrende
Für geflüchtete Menschen, die trotz der
teilweise stark zerstörten Infrastruktur und
trotz aller Gefahren in ihre Heimat zurückkehren wollen, hat der DRK-Kreisverband
Berlin-Nordost ein wertvolles, weil potenziell lebensrettendes Schulungsangebot
konzipiert. Mit dem Programm „Nothilfe“,
das für Ukrainerinnen und Ukrainer kostenfrei ist, soll die Selbsthilfefähigkeit der
Teilnehmenden ausgebaut und ihre physische und psychische Resilienz gestärkt
werden. Die Kursinhalte sollen die Geflüchteten dazu befähigen, sich in einem
zerstörten Gebiet vorübergehend selbst
zu versorgen und mit Ausnahmesituationen umzugehen.
Themenschwerpunkte des Schulungsangebots sind unter anderem die medizinische Erstversorgung, die Betreuung von
Hilfebedürftigen und die Zubereitung von
Mahlzeiten ohne Strom. Im Rahmen des
Kurses werden Empfehlungen zum richtigen Verhalten in verschiedenen Gefahrensituationen, etwa Stromausfälle und extreme Hitze- oder Kälteperioden, vermittelt.
Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden,
welche Dokumente und nützlichen Gegenstände im Notfallgepäck nicht fehlen
dürfen.
Schmeckt’s auch?
Eine Teilnehmerin des Nothilfe-Kurses verkostet
eine Mahlzeit, die ohne Strom zubereitet wurde.
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
Im Nothilfe-Kurs des DRK-Kreisverbands Berlin-Nordost können Geflüchtete ihre
Selbsthilfefähigkeit trainieren – von „Erste Hilfe outdoor“ bis zum Kochen ohne Strom.
KAMPF GEGEN CORONA
Berliner Impfkampagne endet
mit über 3,5 Millionen Impfungen
Ende des Jahres 2022 lief die Berliner Impfkampagne gegen das Coronavirus aus. In den
Impfzentren und -stellen sowie durch die Mobilen Impfteams der Berliner Hilfsorganisationen
wurden über 3,5 Millionen Impfungen verabreicht – ein monumentaler Erfolg
im Kampf gegen das Virus.
Im November 2020 übernahm die DRK Sozialwerk Berlin gGmbH
die Verantwortung für den Aufbau und Betrieb von Impfzentren
(CIZ) in der Hauptstadt. Die Aufgabe war ihr von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung übertragen
worden. Zum Schutz der Berlinerinnen und Berliner begann eine
bis dahin einzigartige Zusammenarbeit mit anderen Berliner Hilfsorganisationen – dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Johanniter-Unfall-Hilfe und
dem Malteser Hilfsdienst. Das Bündnis arbeitete unter dem Motto „Wir helfen Berlin!“
Nach einer intensiven Planungs-, Aufbau- und Testphase wurde
am 27. Dezember 2020 in der „Arena“ das erste große Berliner
Impfzentrum in Betrieb genommen. Bis zum 8. März 2021 eröffneten fünf weitere Impfzentren. Ab dem Spätsommer koordinierten die Hilfsorganisationen dann auch den Einsatz der Mobilen
Impfteams (MITs) in der Stadt, die Impfungen direkt zu den Menschen in die Kieze brachten und Einrichtungen wie Seniorenheime aufsuchten.
Unter großem logistischen Aufwand haben die Hilfsorganisationen die Impfangebote immer wieder neu an Bedarf und Nachfrage ausgerichtet. Ab Herbst verlagerte sich der Fokus von den
großen Impfzentren auf kleinere Impfstellen (CIS), in denen nun
hauptsächlich Booster-Impfungen verabreicht wurden. Im Laufe
Foto: Willing-Holtz / DRK
Nach zwei Jahren und über 3,5 Millionen verabreichten Schutzimpfungen lief zum Ende des Jahres 2022 die Corona-Impfkampagne des Landes Berlin aus. Eine Bilanz:
Foto: Sean Gallup / Getty Images
K ampf gege n C oro n a
17
Die
Impfkampagne
in Zahlen
Berlins DRK-Präsident Mario Czaja im Gespräch
mit Bürgerinnen und Bürgern
6 große Impfzentren (CIZ)
Arena (27. Dezember 2020 bis 31. August 2021)
Erika-Heß-Eisstadion (14. Januar 2021 bis 31. August 2022)
des Jahres 2022 ging die Nachfrage nach Impfungen im VerMesse (18. Januar 2021 bis 28. Februar 2022)
gleich zum Vorjahr deutlich zurück. Zum Ende des Jahres
Tegel (10. Februar 2021 bis 31. Mai 2022)
wurde beschlossen, die landeseigene Impfinfrastruk3,17 Mio.
Velodrom (18. Februar 2021 bis 19. August 2021)
tur nicht mehr aufrechtzuerhalten. Am 30. Dezember
Tempelhof (8. März 2021 bis 20. Juli 2021)
Impfungen
2022 schloss mit dem „Ring-Center“ die letzte Impfin den CIZ
stätte der Hilfsorganisationen ihre Pforten. Insgesamt
ca. 1,28 Mio. Erstimpfungen
wurden in den Impfzentren und -stellen sowie durch
ca. 1,27 Mio. Zweitimpfungen
die Mobilen Impfteams der Hilfsorganisationen über
ca. 557.000 Drittimpfungen
3,5 Millionen Impfungen verabreicht.
ca. 53.000 Viertimpfungen
ca. 1.500 Fünftimpfungen
Die Zahl steht für den großen Erfolg der ersten Kooperation des Bündnisses der Berliner Hilfsorganisationen, die
von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt mit einem durchweg positiven Echo quittiert wurde. Mit ihrem außerordentlichen
Einsatz haben die Hilfsorganisationen nicht nur einen erheblichen
Beitrag zur erfolgreichen Bekämpfung der Corona-Pandemie
geleistet. Das Projekt wurde auch zu einer Blaupause dafür, wie das Land Berlin künftig im Falle von Pandemien
415.000
oder anderen Großlagen kurzfristig und zielgenau agieren
Impfungen
kann, um die Bevölkerung wirksam zu schützen.
10 kleinere Impfstellen (CIS)
(November 2021 bis Dezember 2022)
Ring-Center, Trabrennbahn Karlshorst,
Freizeitforum Marzahn, Spandau Arcaden,
Schönhauser Allee Arcaden, Rathaus-Center Pankow,
Linden-Center, IKEA Tempelhof
IKEA Drive-In Lichtenberg, Alexa
durch MITs
inkl. CIS
50 Mobile Impfteams (MITs) zu
Spitzenzeiten
„Mein besonderer Dank gilt all den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der fünf
beteiligten Hilfsorganisationen, die mit großem
Engagement, fachlicher Professionalität und herz
erwärmender Empathie zum Gelingen der Berliner
Impfkampagne beigetragen haben.“
Gudrun Sturm
DRK-Landesgeschäftsführerin
4 Impfbusse
(Oktober bis November 2021)
18
K ampf gege n C oro n a
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
Highlights der Berliner
COVID-19-Impfkampagne in Bildern
10. Februar 2021
Eröffnung des 2. DRK-
Impfzentrums in Tegel
Im Terminal C des ehemaligen
Flughafens Tegel eröffnete das
zweite Impfzentrum unter der
Leitung des DRK und das vierte
Berliner Impfzentrum insgesamt.
27. Dezember 2020
Startschuss für die Impfkampagne
Eröffnung des ersten und gleichzeitig größten
Berliner Impfzentrums in der „Arena“. Betrieben
wurde es unter der Flagge des Roten Kreuzes.
Federführend war hier der DRK-Kreisverband
Müggelspree tätig. Weitere Kreisverbände
stellten zusätzliches ehrenamtliches Personal
im Sanitäts- und Betreuungsbereich.
2020
17. Januar 2021
Kostenlose Fahrt zum
Impfzentrum
In den ersten Wochen der Impfkampagne wurde streng nach
Priorisierung geimpft. Ärztinnen
und Ärzte, Pflegekräfte und Seniorinnen und Senioren gehörten
zu den Ersten, die einen Piks erhielten. Für Letztere gab es einen
kostenfreien Shuttle-Service:
Im Minutentakt brachten Taxis
sie in die „Arena“.
9., 11. und 13. August 2021
Lange Nächte des Impfens
Bei den „Langen Impfnächten“ in der „Arena“
wurde in bester Clubatmosphäre geimpft.
Seit Anfang des Jahres arbeiteten viele DJs
und andere Kulturschaffende in den Impf
zentren Berlins; an diesen Tagen begaben
sie sich wieder hinter die Plattenteller.
Dazu gab es alkoholfreie Getränke, eine
Lightshow und einen Dancefloor.
5. Juni 2021
Schwerpunktimpfungen im Kiez
Bei Schwerpunktimpfungen in Kiezen mit
erhöhter Inzidenz unterstützten Helferinnen und Helfer des DRK die Bezirke –
sie stellten beispielsweise Sanitäterinnen
und Sanitäter und versorgten die
Wartenden mit Wasser.
31. August 2021
Die „Arena“ schließt ihre Pforten
Nach acht Monaten und über
600.000 verabreichten Impfungen
wurde in der „Arena“ der letzte
Piks gesetzt. Bundespräsident
a. D. Horst Köhler, der dort seine
eigene Impfung erhielt, dankte
den Mitarbeitenden auf der
Abschiedsveranstaltung für ihr
außergewöhnliches Engagement.
K ampf gege n C oro n a
19
30. Dezember 2022
Über 3,5 Millionen Impfungen
Während der bundesweiten „Woche
des Impfens“ gab es im ganzen Land
kreative Impfangebote. In der Hauptstadt impfte das DRK unter anderem
am Ostkreuz und auf der MS „Alexander von Humboldt“.
Foto: Willing-Holtz / DRK
13. bis 19. September 2021
Bundesweite „Woche des Impfens“
Im Laufe des Jahres 2022 ging
die Impfnachfrage deutlich
zurück. Zum Ende des Jahres
wurde das letzte Impfangebot
der Berliner Hilfsorganisationen
eingestellt, die letzte Spritze
aufgezogen. Die Bilanz nach
zwei Jahren: über 3,5 Millionen
Impfungen.
1. Oktober 2021
Impfbusse rollen durch Berlin
Foto: Johanniter / Katharina Delmenhorst
Um Berlinerinnen und Berliner zu
erreichen, die sich bisher noch
nicht hatten impfen lassen, fuhren
ab Oktober vier Impfbusse durch
die Stadt. Die Busse ermöglichten
zahlreichen Impfwilligen einen unkomplizierten Piks ohne Termin.
2022
26. November 2021
Neue Impfstellen für
Booster-Andrang
Knapp ein Jahr nach dem
Start der Impfkampagne
wollten Hunderttausende
Berlinerinnen und Berliner
ihre erste Auffrischungsimpfung erhalten. Um den
Andrang zu bewältigen, wurden im ganzen Stadtgebiet
neue Impfstellen eröffnet.
16. Dezember 2021
Bundespräsident
Steinmeier besucht Tegel
Bei einem Vor-Ort-Besuch
dankte Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier
dem Tegel-Team um Impfzentrum-Leiter Markus
Nisch für sein großes Engagement bei der Bewältigung
des Booster-Andrangs vor
den Feiertagen.
15. Dezember 2021
Kinderimpfungen in Tegel starten
Im DRK-Impfzentrum in Tegel eröffnete die erste
kindergerechte Impfstraße für Fünf- bis Elfjährige.
In den kommenden Wochen wurden die Wände
mit unzähligen bunten Bildern – gemalt von
jungen Gästen – tapeziert.
20
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Gemeinschaften –
Ehrenamt im Einsatz
Foto: Johanniter / Katharina Delmenhorst
Spezialistinnen und Spezialisten für jeden Fall: Das Ehrenamt des DRK in Berlin gliedert sich in
vier Gemeinschaften. Ob bei den Bereitschaften, der Wasserwacht oder im Bereich Wohlfahrt und
Soziales - für jeden, der helfen möchte, ist bei uns etwas dabei. Und für diejenigen, die schon
ganz früh aktiv werden möchten, gibt es im Jugendrotkreuz viel zu erleben und zu bewegen.
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
21
Lichtenberger Blaulichttag 2023
Bereitschaften vielfach gefordert
Ob ein umgeknickter Fuß beim Citylauf, eine Evakuierung nach einem Brand in einem
Seniorenheim oder ein Schwächeanfall auf einem Festival – für Menschen in Notsituationen
sind die Bereitschaften des Berliner Roten Kreuzes jederzeit einsatzfähig.
Auch in den Jahren 2022 und 2023 gab es für unsere Expertinnen und Experten für kleinere und größere Notfälle wieder viel zu
tun – beispielsweise beim Großbrand im Grunewald oder nach
der Zerstörung des „Aquadoms“ in Mitte. Die ausgewählten Einsätze geben einen kleinen Einblick in das vielfältige Aufgabenspektrum der DRK-Bereitschaften in der Hauptstadt.
Hilfe für Helferinnen und Helfer
Im August 2022 brach auf einem Sprengplatz der Berliner Polizei im Grunewald ein Feuer aus. Den Brandbekämpfungseinsatz
bezeichnete die Berliner Feuerwehr rückblickend als „herausforderndsten und gefährlichsten“ Einsatz seit dem Zweiten Weltkrieg. Für die Verpflegung der rund 650 Feuerwehrkräfte sorgten Helferinnen und Helfer des Berliner Roten Kreuzes: Tag und
Nacht waren sie vor Ort, betrieben Verpflegungsstellen, kauften
Nachschub an Snacks und Getränken und bereiteten Mahlzeiten
vor. Als Erste waren Einsatzkräfte des DRK-Kreisverbands Berlin
Steglitz-Zehlendorf vor Ort. Unterstützt wurden sie in den kommenden Tagen von den DRK-Kreisverbänden Berlin-Nordost,
Müggelspree und Berlin-Zentrum – sowohl personell, durch Feldköche, als auch materiell, zum Beispiel mit Kühlanhängern. Der
schweißtreibende Einsatz dauerte mehr als 180 Stunden.
„Ich möchte Ihnen meinen größten Respekt
erweisen für die herausragende Einsatzbereitschaft und Professionalität, die Sie in den letzten Tagen gezeigt haben. Das äußerst positive
Echo der Bevölkerung, welches mich erreichte,
unterstreicht Ihre enorme Leistung.“
Karsten Homrighausen
Landesbranddirektor von Berlin, an die am Einsatz
im Grunewald beteiligten DRK-Kräfte
22
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
Sanitätsdienstliche
Absicherung der Special
Olympics World Games
2023
Beim Lichtenberger Blaulichttag 2023 zeigten Mitglieder
der Bereitschaften ihr Können.
In Berlin-Marzahn verteilen Helferinnen und Helfer des DRK regelmäßig
heiße Suppe und Lebensmittel an Bedürftige.
Trümmereinsatz für Rettungshunde
Im Dezember 2022 platzte der „Aquadom“ in Berlin-Mitte, das
bis dahin größte freistehende Aquarium der Welt. Der Druck von
1.000 Kubikmetern Wasser verwüstete eine Hotellobby und beförderte Gegenstände bis auf die Straße. Um ausschließen zu
können, dass sich unter den Trümmern noch Vermisste befinden,
wurde die Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbands BerlinZentrum alarmiert. Vor Ort wurde zunächst die Lage erkundet:
Große Glasplatten, viele Splitter und der Geruch von toten Fischen erschwerten die Suchbedingungen. Ein Team der Staffel,
bestehend aus Hundeführerin Kerstin und Rettungshund Louie,
suchte die Schadstelle schließlich gemeinsam ab. Der erfahrene
Hund arbeitete trotz der schwierigen Bedingungen – wie man es
von einem echten Profi erwartet – alle Ecken gründlich ab. Nach
einer intensiven Suche konnte das Team Entwarnung geben:
Alle Menschen hatten sich rechtzeitig vor den Wassermassen in
Sicherheit bringen können.
Evakuierungen nach Bombenfunden
Ob rund um das Ostkreuz (August 2022), in Moabit (September
2022), in Zehlendorf (März 2023) oder Friedrichshain (Mai 2023) –
immer wieder müssen in Berlin ganze Straßenzüge evakuiert werden, weil Blindgänger entschärft oder kontrolliert gesprengt werden müssen. Die Bereitschaften des Berliner Roten Kreuzes sind
dabei regelmäßig im Einsatz – egal ob frühmorgens, nachts oder
an Wochenenden. In enger Koordination mit Kräften von Polizei,
Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen wird die Evakuierung
geplant, vorbereitet und durchgeführt. Die Helferinnen und Helfer
transportieren bei den Einsätzen Anwohnende aus dem Sperrkreis, die sich nicht selbst in Sicherheit bringen können, und betreuen diejenigen, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen können oder wollen, für die Dauer der Evakuierung in
Notunterkünften. Sobald der Sperrkreis wieder aufgehoben ist,
unterstützen die Bereitschaften noch beim Rücktransport von
mobilitätseingeschränkten Personen in ihre eigenen vier Wände.
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
23
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
Foto: DRK KV Berlin-Zentrum
Vermisstensuche
mit Rettungshunden
nach „Aquadom“-Tragödie
(Dezember 2022)
Foto: DRK KV Berlin-Zentrum
Essensausgabe beim Brandbekämpfungseinsatz im Grunewald
Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen
Sanitätsdienste bei Sportevents, Konzerten oder anderen Großveranstaltungen stehen regelmäßig auf dem Einsatzplan für die
Bereitschaften. Ein besonderes Highlight war die Absicherung
der Special Olympics World Games 2023 mit rund 6.500 Athletinnen und Athleten, die vom 17. bis 25. Juni in Berlin ausgerichtet wurden. Rund 1.200 Helfende der Berliner Hilfsorganisationen
waren fast 20.000 Stunden für die sanitätsdienstliche Absicherung im Einsatz. Schauplatz für die Weltspiele war das ganze
Berliner Stadtgebiet: Es galt, Wettbewerbe in 26 Sportarten auf
Land und im Wasser, die Eröffnungsfeier im Olympiastadion, die
Abschlussfeier am Brandenburger Tor sowie nicht-sportliche Begleitveranstaltungen abzusichern.
PSNV-Kräfte auf der Internationalen Grünen
Woche 2023 (PSNV steht für Psychosoziale
Notfallversorgung)
An einem der Hauptaustragungsorte, der Messe Berlin, betrieb
das Berliner Rote Kreuz ein zentrales Medical Center. Mit Erstversorgungstrupps sicherte das DRK auf dem Messegelände zudem
die Sportarten Tischtennis und Basketball ab. Bei den Segelwettbewerben auf dem Wannsee beteiligten sich DRK-Kräfte bei der
Land- und Wasserrettung. Koordiniert wurden die Einsätze von
der Zentralbereitschaft Fernmeldedienste.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/ehrenamt
24
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Bei den Special Olympics World Games 2023 sicherten Kräfte der Wasserwacht die Segelwettbewerbe auf dem Wannsee ab.
Wasserwacht – mit Sicherheit am,
im und auf dem Wasser
Heiß, trocken und ein neuer Rekord an Sonnenstunden – das war
der Sommer 2022. Dementsprechend viele Bade- und Wasser
sportbegeisterte tummelten sich an, in und auf den Berliner Gewässern. Das spiegelte sich auch im hohen Einsatzaufkommen
der Berliner Wasserwacht wider: Insgesamt 1.000 Einsätze, bei
denen rund 1.700 Menschen geholfen wurde, wurden innerhalb
der offiziellen Saison (Anfang Mai bis Ende September) verzeichnet. Die ehrenamtlichen Wasserretterinnen und -retter unterstützten bei 15 Personensuchen; 13 Mal kamen dabei auch Tauchtrupps zum Einsatz. Drei Personen wurden aus akuter Gefahr vor
dem Ertrinken gerettet. In 94 Fällen wurde Erste Hilfe geleistet.
639 Boote konnten aus Havariesituationen geborgen werden und
189 Mal rückten die Ehrenamtlichen zu technischen Hilfs- und
Umwelteinsätzen aus.
Foto: DRK KV Müggelspree
Schwimmen lehren, Erste Hilfe leisten und Menschenleben retten das sind die Kernaufgaben der Wasserwacht des DRK in Berlin.
Helferin der Wasserwacht bei einem Evakuierungseinsatz
in Friedrichshain (Mai 2023)
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Die Wasserwacht des DRK in Berlin betreibt drei Wasserrettungsstationen – in AltGatow, Breitehorn und am Wannsee. Das
Einsatzgebiet umfasst die Unterhavel, also
den 16 Kilometer langen Flussabschnitt
von der Schleuse in Spandau bis zur Glienicker Brücke, den Großen Wannsee, die
Seenkette Kleiner Wannsee, Pohlesee,
Stölpchensee und Griebnitzsee sowie ein
Teilstück des Teltowkanals. Für ihre Arbeit
stehen der Berliner Wasserwacht neben
Booten sieben Tauchgeräte und ein Sonargerät als Rettungsmittel zur Verfügung.
Zusätzlich zu ihren Aufgaben in der Wasserrettung engagieren sich die Ehrenamtlichen in der Ausbildung von (Rettungs-)
Schwimmerinnen und -schwimmern jeden
Alters. Und auch in den Wintermonaten
gibt es für die Wasserwacht noch viel zu
tun: In der Nebensaison treffen sich die Ehrenamtlichen regelmäßig, um zu trainieren
und um das Rettungsequipment für die
bevorstehende Saison in Schuss zu halten.
Saison 2022
in Zahlen
KURZLINK
1.000
www.drk-berlin.de/wasserwacht
Einsätze
1.700
Menschen geholfen
Aufrichten
eines gekenterten
Segelboots auf
dem Wannsee
Foto: Julia Woita / DRK KV Berlin-Nordost
15
Personensuchen,
davon 13 mit Tauchtrupps
3
Personen aus akuter Gefahr
vor dem Ertrinken gerettet
639
Foto: DRK KV Berlin-Nordost
Boote aus Havariesituationen geborgen
Anbaden der Wasserwacht im Wannsee (Januar 2023)
189
technische Hilfs- und Umwelteinsätze
25
26
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Hartmut Engel und „Carlo“ Trobisch engagieren sich seit 13 Jahren in der DRK-Kältehilfe.
Wohlfahrt und Soziales:
Menschen helfen, Leben verbessern
Die Ehrenamtlichen der Gemeinschaft Wohlfahrt und Soziales im DRK setzen sich
für bedürftige Menschen, Gemeinwohl und Zusammenhalt ein.
Mit Projekten im Bereich der Wohlfahrtsund Sozialarbeit verbessern Ehrenamtliche
der Gemeinschaft die Lebenssituation von
benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen. Sie engagieren sich zum Beispiel in
Kleiderkammern, im KinderkrankenhausBesuchsdienst oder bei der Blutspende.
Hilfe für obdachlose Menschen
Um Menschen ohne Obdach durch den
Winter zu helfen, ist das Berliner DRKWärmebus-Team von Anfang November
bis Ende März täglich von 18 Uhr bis Mit-
ternacht auf den Straßen Berlins unterwegs. Das Team, bestehend aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und
Kräften mit sozialpädagogischer Expertise, sucht allabendlich jene Plätze auf, an
denen sich erfahrungsgemäß häufig wohnungslose Menschen aufhalten. Außerdem wird Hinweisen aus der Bevölkerung
nachgegangen, wenn telefonisch Adressen mitgeteilt werden, an denen sich offenkundig bedürftige Menschen aufhalten.
Die DRK-Kräfte verteilen vor Ort Kleidung,
Isomatten, Schlafsäcke und heißen Tee.
Bei Bedarf und nach Absprache werden
Betroffene in Notunterkünfte gebracht.
In der Kältehilfe-Saison 2022/23 hatten
die Helferinnen und Helfer Kontakt zu
1.604 hilfebedürftigen Personen. 391 Personen wurden in Notunterkünfte gefahren,
darunter 78 Frauen. 466 wärmende Kleidungsstücke wurden ausgegeben.
Grund zur Freude gab es zum Jahreswechsel: Das Team konnte einen neuen
„Dienstwagen“ in Betrieb nehmen. Die Hel-
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
27
Fotos: DRK KV Berlin-Nordost
Fahrradreparatur in der
DRK-Jugend-Fahrrad-Werkstatt
in Marzahn-Hellersdorf
Frühjahrsputz in der
DRK-Jugend-Fahrrad-Werkstatt
in Marzahn-Hellersdorf nach
der Winterpause
KURZLINK
www.drk-berlin.de/ehrenamt
ferinnen und Helfer hatten sehnsüchtig auf
diesen Tag gewartet, denn nach elf Jahren
im Dienst war der alte Bus zuletzt sehr reparaturanfällig. Ermöglicht wurde die Neuanschaffung durch eine Förderaktion für
DRK-Projekte zugunsten von Menschen,
die auf der Straße leben.
Jugend-Fahrrad-Werkstatt
wiedereröffnet
Einen praktischen Ort des Lernens, der
Begegnung und des Verweilens hat der
DRK-Kreisverband Berlin-Nordost mit sei-
ner Jugend-Fahrrad-Werkstatt geschaffen,
die im März 2023 nach der Winterpause
im Beisein von über 150 Gästen wiedereröffnet wurde. Die Fahrradwerkstatt ist
ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft
Wohlfahrt und Soziales im Kreisverband
und ein wahrer Magnet im Kiez. Hier können Kinder und Jugendliche lernen, wie
man ein Fahrrad repariert, wie man es
pflegt und wie man sicher auf der Straße
fährt. Die Werkstatt ist ein Ort, an dem die
Besucherinnen und Besucher nicht nur ihre
handwerklichen Fähigkeiten verbessern,
sondern auch neue Freundschaften knüpfen können.
Die Projektleitung, bestehend aus jungen
Ehrenamtlichen, weiß genau, was ihre Altersgenossinnen und -genossen interessiert, und bringt frische Ideen und Energie in
das Projekt ein. Gäste zeigen sich begeistert von dem einladenden Ambiente sowie
von den vielen Werkzeugen und Geräten,
die in der Werkstatt zur freien Verfügung
stehen. In naher Zukunft sollen dort auch
Workshops und Kurse angeboten werden.
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Foto: Berliner Jugendrotkreuz
28
Angehende Jugendleiterinnen und -leiter bei einer Schulung
JRK: Zusammenhalt, Mitbestimmung
und Jugendbildung
Ob im Schulsanitätsdienst, im sozialen Engagement in der Gruppenstunde oder bei
gemeinschaftsübergreifender Unterstützung bei Einsätzen: Wer sich im Berliner Jugendrotkreuz (JRK)
engagiert, lernt schon in jungen Jahren, anderen Menschen zu helfen.
Das Jahr 2022 war im Jugendverband des Berliner Roten Kreuzes von vielen großen und kleinen Veranstaltungen geprägt, die
nach zwei Jahren der Corona-Pandemie zur großen Freude aller
endlich wieder fast ohne Einschränkungen möglich waren.
DAS Großereignis – Berliner JRK richtet
Bundeswettbewerb aus
18 JRK-Gruppen aus ganz Deutschland trafen sich vom 21. bis
23. Oktober 2022 zum großen Bundeswettbewerb (Stufe 3) in
Berlin-Marzahn. Das Event wurde von einem engagierten ehrenamtlichen Team vorbereitet und während des Wettbewerbswochenendes von insgesamt rund 80 freiwilligen Helferinnen und
Helfern unterstützt. Sie trugen dazu bei, dass der Bundeswettbewerb zu dem Erfolg wurde, der er war – ein gelebtes Beispiel für
gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung. Die Freude des Planungsteams war riesig, zu erleben, wie ihre sorgfältige
Planung endlich Wirklichkeit wurde. Großartige Unterstützung erfuhr das JRK durch den DRK-Kreisverband Berlin-Nordost, der
Räumlichkeiten für den Parcours zur Verfügung stellte.
„JRK reloaded“ und „Stark trotz Corona“
Zwei Programme brachten im Jahr 2022 finanzielle und personelle Unterstützung für Veranstaltungen in den JRK-Kreisverbänden.
Das Projekt „JRK reloaded“, das von der Glücksspirale gefördert
wurde, konzentrierte sich darauf, Kreisverbände und JRK-Gruppen beim Neustart nach den langen Lockdowns zu unterstützen.
Im Rahmen dieses Projekts fanden spannende Aktivitäten wie
Kanufahrten oder Museumsbesuche statt.
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
29
Foto: Berliner Jugendrotkreuz
Die Gewinnergruppe
des JRK-Landeswett
bewerbs 2022 (Stufe 2)
Foto: Berliner Jugendrotkreuz
Berlins DRK-Präsident Mario Czaja zu Besuch beim
JRK-Bundeswettbewerb (Stufe 3) in Berlin (Oktober 2022)
Teilnehmende des JRK-Landeswettbewerbs im
DRK-Jugendladen in Berlin-Wedding (Juni 2022)
KURZLINK
Foto: DRK KV Berlin Steglitz-Zehlendorf
www.jrk-berlin.de
Auch das Bund-Länder-Programm „Stark trotz Corona“ verfolgt
das Ziel, Kinder und Jugendliche nach den vielfältigen Einschränkungen durch die Pandemie wieder zu stärken. Eine Säule des
Programms ist die Stärkung der Jugendverbandsarbeit, um Kontakte mit Gleichaltrigen, Sport und Bewegung, Spielen und Austausch wieder zu ermöglichen. Mit dem Programm konnten 370
zusätzliche Teilnehmer-Tage geschaffen werden, an denen Kinder
und Jugendliche dem Alltag entfliehen, Tolles erleben, Freundschaften schließen und Neues lernen konnten.
Jugendrotkreuzlerin
an einer DRK-Verpflegungsstelle beim Brandbekämpfungseinsatz im
Grunewald (August 2022)
Demokratiebildung für Grundschulkinder
Im Rahmen des Projekts „Jede Stimme zählt!“ werden Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klassenstufen Beteiligungsmöglichkeiten in der eigenen Klassengemeinschaft und in der Schule
aufgezeigt und diese praktisch ausprobiert. Die Kinder erwerben
dabei partizipative Handlungskompetenzen und können in der
Schule die Übernahme von Verantwortung erproben. Dabei stehen verschiedene Module zu den Themen Mitbestimmung und
Demokratie zur Auswahl.
30
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
Großer Fotowettbewerb:
Ehrenamt im Fokus
Im Rahmen des ersten großen Fotowettbewerbs des Berliner Roten Kreuzes waren
alle Gliederungen aus dem Landesverband
und den Kreisverbänden dazu aufgerufen,
ihre schönsten Einsatzfotos aus dem Jahr
2022 einzureichen. Ziel des Wettbewerbs
war es, Augenblicke aus dem RotkreuzAlltag unserer Ehrenamtlichen zu beleuchten und ihre vielfältigen Tätigkeitsbereiche
in einzigartigen Bildern neu erlebbar zu
machen. Ob ein besonderes Portrait, ein
bemerkenswerter Einsatz oder interessantes Equipment – alle Motive waren gefragt.
Der Gewinner des Fotowettbewerbs wurde
durch unsere Social Media Community bestimmt. Zur Abstimmung wurden die Einreichungen auf Facebook und Instagram
veröffentlicht. Mit über 4.500 abgegebenen
Stimmen war die Teilnahme der Community großartig, das Ergebnis eindeutig:
Den ersten Platz sicherte sich der DRKKreisverband Berlin-Nordost. Sein Foto
wurde 2.446-mal mit „gefällt mir“ markiert.
Es zeigt eine Helferin des Kreisverbands im
Einsatz in Berlin-Marzahn. Das Foto des
DRK-Kreisverbands Wedding/Prenzlauer
Berg, ein Portrait eines Kameraden mit
1. Platz
Das Gewinnerfoto von Buse Parmaksiz steht für die ehren
amtliche Arbeit des DRK-Kreisverbands Berlin-Nordost auf dem
Helene-Weigel-Platz: Am letzten Samstag jeden Monats kochen
ehrenamtliche DRK-Kräfte dort warme Mahlzeiten und verteilen
Lebensmittel- und Sachspenden an bedürftige Menschen.
2. Platz
Das Foto von Franziska Grunwald
vom DRK-Kreisverband Wedding/
Prenzlauer Berg zeigt Fritz Pinnow im
Einsatz – mit einer Besonderheit: In
Gedenken an den im Jahr 2022 verstorbenen Werner Mertz – langjähriger
Präsident des Kreisverbands – trugen
die Kräfte beim Sanitätsdienst im
Rahmen des Berliner Mauerweglaufs
ausnahmslos Trauerflor.
3. Platz
Das Foto von Dr. Rolf
Erbe zeigt Marten
Guckel, Hille Wernicke
und Tobias Karger
von der Bereitschaft
Charlottenburg II des
DRK-Kreisverbands
Berlin-Zentrum. Sie
gehörten zu den rund
100 Kräften, die beim
Berliner Lollapalooza-
Festival im Einsatz
waren.
G emei n schafte n – E hre n amt im E i n satz
31
einem besonderen Detail, sammelte 473
Likes und schaffte es damit auf den zweiten Platz. Den letzten Platz auf dem Treppchen sicherte sich die Einreichung aus dem
DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum. Das
Foto, aufgenommen beim Berliner Lollapalooza-Festival, erhielt 389 Likes. Die drei
Bestplatzierten konnten sich über Preise im
Wert von insgesamt 600 Euro freuen.
Die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner
des Fotowettbewerbs wurden von DRK-Landes
geschäftsführerin Gudrun Sturm (3.v.r.) geehrt.
Ehrungsmarathon am
Weltrotkreuztag 2023
Am internationalen Weltrotkreuztag, der
jährlich am 8. Mai gefeiert wird, zeichnete
das Berliner Rote Kreuz über 100 langjährige und verdiente Mitglieder für ehrenamtlich geleistete Dienste aus.
76 Helferinnen und Helfer erhielten für
ihren selbstlosen Einsatz nach der Hochwasserkatastrophe die Einsatzmedaille
„Fluthilfe 2021“ des Landes RheinlandPfalz. 18 Mitglieder erhielten für 10, 25,
40 bzw. 50 aktive Jahre im Katastrophenschutz das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen des Landes Berlin.
22 Ehrenamtliche wurden für besondere
Verdienste mit dem Leistungsabzeichen
des Landesverbands ausgezeichnet. Eine
besondere Ehre ist immer die Verleihung
einer Sonderstufe, über die sich Hartmut
Engel, Dieter Krepel und Hartmut Stephan
freuen konnten.
Und damit nicht genug der Ehrungen: Der
DRK-Kreisverband Spandau durfte für
150 Jahre im Dienst der Menschlichkeit
die Henry-Dunant-Plakette vom Bundesverband entgegennehmen. Und Marianne
Pohl, die sich seit über fünf Jahrzehnten
im Berliner Roten Kreuz engagiert und in
zahlreichen Funktionen um das DRK verdient gemacht hat, wurde zum Ehrenmitglied des Landesverbands ernannt.
Der DRK-Kreisverband Spandau
wurde für 150 Jahre im Dienst der Menschlichkeit mit der Henry-Dunant-Plakette
ausgezeichnet.
Marianne Pohl wurde für über fünf Jahrzehnte aktive Mitarbeit und herausragende
Verdienste um das Berliner Rote Kreuz von
DRK-Vizepräsident Jens-Uwe Retter zum
Ehrenmitglied des Landesverbands ernannt.
K ATA S T R O P H E N S C H U T Z U N D R E T T U N G
Retten, Helfen, Ausbilden: Einsatz
für den Berliner DRK-Rettungsdienst
Der Berliner DRK-Rettungsdienst ist eine feste Säule der Notfallrettung in der Hauptstadt
und verlässlicher Partner des Landes Berlin.
Das Team der DRK Rettungsdienst Berlin
gGmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Berliner DRK-Landesverbands, besetzt Rettungs- und Intensivtransportwagen und absolviert jährlich
Tausende Alarmeinsätze von Stützpunkten im Berliner Stadtgebiet. Im Berichtsjahr 2022 gingen 26.840 Alarmierungen
in der Notfallrettung ein. Im Bereich der
Intensivtransporte waren es 622 Einsätze.
Krankentransporte erfolgt durch die DRK
Krankentransportleitstelle Berlin gGmbH.
Ihre Flotte wurde im Berichtsjahr um vier
neue Krankentransportwagen erweitert. Die
Krankentransportwagen wurden insgesamt
3.625 alarmiert. Darüber hinaus wurden 417
Krankentransporte mit Arzt durchgeführt.
Zusätzlich zu den Aufgaben in der Notfallrettung und im Krankentransport bildet der
Berliner DRK-Rettungsdienst angehende
Notfallsanitäterinnen und -sanitäter aus.
Unter der Anleitung erfahrener Kolleginnen
und Kollegen lernen die Auszubildenden,
notfallmedizinisches Wissen in die Praxis
umzusetzen. Im August 2022 absolvierten zehn Auszubildende die Abschlussprüfung erfolgreich. Alle Absolventinnen
und Absolventen wurden vom Berliner
DRK-Rettungsdienst übernommen und
sind seitdem in der Notfallrettung für die
Hauptstadt im Einsatz.
Zum Leistungsumfang des Berliner Roten
Kreuzes gehören neben dem Rettungswesen qualifizierte Krankentransporte,
Krankenferntransporte und arztbegleitete
Krankentransporte. Die Disposition der
Einsätze
2022
Auf dem Fest anlässlich des 30-jährigen
Jubiläums der Freiwilligen Jugendfeuerwehr
Hellersdorf führte der Berliner DRK-Rettungsdienst sein Thoraxkompressionsgerät zur
Reanimation vor.
26.840
Alarmierungen in
der Notfallrettung
622
Intensivverlegungen
3.625
Krankentransporte
Foto: Brigitte Hiss / DRK
417
Krankentransporte
mit Arzt
K atastrophe n schutz u n d R ettu n g
33
Gut besucht: Teilnehmende und Referierende beim DRK-Symposium „Quo vadis Rettungsdienst? Die Zukunft der Notfallversorgung in Berlin“
Symposium zur Zukunft
der Notfallversorgung in Berlin
Rund 40 Expertinnen und Experten folgten der Einladung der DRK Sozialwerk Berlin gGmbH
zum Symposium „Quo vadis Rettungsdienst? Die Zukunft der Notfallversorgung in Berlin“,
das am 23. März 2023 ausgerichtet wurde.
Die Notfallversorgung und der Rettungsdienst in Berlin stoßen in der aktuellen
Verfasstheit deutlich an ihre Grenzen. Das
System muss daher dringend reformiert
werden. Ziel muss es sein, die Rettungsstellen in der Hauptstadt spürbar zu entlasten, indem es gelingt, die Patientinnen
und Patienten sachgerecht und verlässlich
der für sie optimalen medizinischen Versorgung zuzuführen.
Dieses Grundverständnis bildete den Rahmen für ein von der DRK Sozialwerk Berlin
gGmbH initiiertes und organisiertes Symposium über die Zukunft der Notfallversor-
gung in Berlin. Der Einladung des Berliner
Roten Kreuzes zu dieser Fachveranstaltung in der „Fabrik23“ im Wedding folgten gut 40 Expertinnen und Experten aus
den Bereichen Rettungsdienst, Notfallversorgung und Katastrophenschutz sowie
Multiplikatoren und Entscheiderinnen aus
Politik, Senatsverwaltungen, Gesundheitseinrichtungen und Hilfsorganisationen.
In Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion wurden Ideen einer Weiterentwicklung von Rettungsdienst und Notfallversorgung vorgestellt und debattiert. Das
Berliner Rote Kreuz stellte ein Konzept zur
Überwindung der chronischen Überlastung der Rettungsstellen vor, das nunmehr
gemeinsam mit den Systempartnern und
der Landespolitik erörtert werden soll.
Berlins DRK-Präsident Mario Czaja zog
ein durchweg positives Fazit der Veranstaltung: „Die Diskussion im Rahmen
dieses Symposiums hat nicht nur gezeigt,
wie wichtig eine zeitnahe Reform des Rettungsdienstes ist, sondern auch, dass es
bereits praktikable Lösungsansätze dafür
gibt. Das Berliner Rote Kreuz ist bereit, als
‚Lotse im System‘ im Verbund mit anderen
Partnern Verantwortung zu übernehmen.“
K atastrophe n schutz u n d R ettu n g
Foto: Kai Kranich / DRK LV Sachsen
34
Nach Katastrophen wie dem Hochwasser 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist die spontane Hilfsbereitschaft der Bevölkerung häufig groß.
Das Berliner Rote Kreuz forscht, wie dieses Potenzial besser in professionelle Hilfeleistungsstrukturen eingebunden werden kann.
Forschung zur Einbindung von
Spontanhelfenden in professionelle
Hilfeleistungssysteme
Wie kann die Hilfsbereitschaft von ungebundenen Freiwilligen sinnvoll in professionelle Hilfe
leistungsstrukturen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) eingebunden
werden? Dieser Frage geht der DRK-Kreisverband Berlin Schöneberg-Wilmersdorf in
zwei Forschungsprojekten nach.
Menschliches Leid zu lindern und zu verhindern ist eine zentrale Aufgabe des
DRK. In Deutschland setzt es sich deshalb konsequent im Bevölkerungsschutz
und in der Rettung ein. Bei Katastrophen
und Großschadenslagen übernehmen die
Einsatz- und Führungskräfte des DRK große Verantwortung und gehören oft zu den
ersten Helfenden vor Ort.
Aber auch in großen Teilen der Bevölkerung ist die Hilfsbereitschaft in Krisensituationen riesengroß; das zeigten jüngst
Großlagen wie die Überflutung des Ahrtals,
die Corona-Pandemie oder die große An-
zahl von Geflüchteten aus der Ukraine.
Tausende Freiwillige sind in Zeiten der Not
zur spontanen Hilfeleistung bereit. Vor Ort
stehen die Behörden und Organisationen
mit Sicherheitsaufgaben (BOS) – wie das
DRK – allerdings häufig vor der Herausforderung, diese Hilfe auch zielgerichtet einzubinden und zu koordinieren.
Der DRK-Kreisverband Berlin Schöneberg-Wilmersdorf engagiert sich aktuell
mit zwei aufeinander aufbauenden Forschungsprojekten zum Thema „Spontanhelfende“ und beschäftigt hierfür mehrere
wissenschaftliche Mitarbeitende.
Forschungsprojekt „KOProS“
Projekt Nr. 1 trägt den Namen „KOProS“.
Es wurde vom Ausschuss Ehrenamtlicher
Dienst auf Bundesebene sowie vom DRKGeneralsekretariat beauftragt. KOProS
steht für: Kommunikations- und Organisationsentwicklungsprojekt Spontanhelfende im DRK. Im Rahmen des Projekts
werden bestehende Prozesse, Strukturen
und Kommunikationswege sowie Erfahrungen mit unterstützendem Engagement
analysiert, um optimierte Konzepte für die
Einbindung von Spontanhelfenden in die
ehrenamtliche und hauptamtliche Arbeit
des DRK zu entwickeln.
K atastrophe n schutz u n d R ettu n g
KatHelfer PRO wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
über zwei Jahre gefördert und ist ein
Verbundvorhaben mit sieben Verbundpartnern und weiteren 20 assoziierten
Partnern. Projektkoordinator ist die Telekom-Tochter T-Systems, die unter anderem auch die Corona-Warn-App entwickelt hat. Weiterhin sind an dem Projekt
das Fraunhofer FOKUS-Institut und verschiedene Universitäten beteiligt.
Kick-Off-Termin des
Projekts „KatHelfer PRO“
in Berlin (Februar 2023)
Weiterhin zielt das Projekt darauf ab, verantwortliche Behörden und Organisationen
dahingehend zu sensibilisieren, Spontanhelfende als wichtige Unterstützung im Katastrophenfall wahrzunehmen und zur Hilfe
anzuleiten – beispielsweise mithilfe von
Ausbildungsmaterialien, Muster-Stabsprozessen, Standard-Einsatzrichtlinien und
Checklisten. Die Praxistauglichkeit der
Projekte steht im Vordergrund und soll am
Projektende im Herbst 2024 in einer Vollübung auf die Probe gestellt werden.
Von der Praxis für die Praxis
Hardy Häusler, Vorstand des DRK-Kreisverbands Berlin Schöneberg-Wilmersdorf,
und Sascha Joschko, Geschäftsführer der
DRK Dienste für Menschen […] gGmbH,
hatten sich stark für die Umsetzung der
Projekte im Kreisverband eingesetzt. Beide sind aufgrund ihrer jahrelangen Arbeit
auf dem Gebiet, unter anderem im DRKGeneralsekretariat, von der Bedeutung
der Sicherheitsforschung überzeugt und
mit dem Themenfeld Spontanhelfende
und freiwillige Helfende langfristig vertraut.
Der Kreisverband ist stolz, mit seiner Erfahrung als Praxispartner auf Kreisebene
in zwei bundesweiten Projekten mitwirken
zu können. Die ideelle Forschungsarbeit
soll als Aufgabenfeld weiter ausgebaut
und die Ergebnisse einer breiten Basis zur
Verfügung gestellt werden – von der Praxis
für die Praxis.
Foto: DRK KV Berlin Schöneberg-Wilmersdorf
Forschungsprojekt „KatHelfer PRO“
Das 2. Projekt – „KatHelfer PRO“ – geht
noch darüber hinaus. Ziel ist es, aktuelle
Forschungsergebnisse zur Spontanhilfe zu
bündeln und sowohl technische als auch
sozio-organisatorische Unterstützung für
die Zusammenarbeit von Behörden und
Organisationen sowie Spontanhelfenden
im Katastrophenfall zu entwickeln. An dieser Schnittstelle fließen die Ergebnisse des
Projekts KOProS ein.
Im Fokus steht die Entwicklung einer Hintergrund-Software (Backend-System), die
sich in bestehende Systeme und Apps,
beispielsweise CommandX auf Stabs
seite bzw. MobileHelfer oder KatWarn auf
Bevölkerungsseite, integrieren lässt. Die
Software soll es dem Stab oder der Einsatzleitung ermöglichen, Aufgaben anzulegen, die für Spontanhelfende geeignet
sind und von diesen ausgewählt bzw.
ihnen zugewiesen werden können. Dafür
wird ein Matching-Algorithmus entwickelt,
der die richtige Hilfe an den richtigen Ort
führen soll.
Foto: Philipp Köhler / DRK
Hierzu wurden zahlreiche Gespräche und
Interviews mit Spontanhelfenden, DRKKräften und Mitgliedern anderer Behörden
und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) geführt, um gemeinsam auf
Grundlage der Analyseergebnisse geeignete Umsetzungsmaßnahmen zu identifizieren. KOProS zielt neben der Vernetzung
von DRK-Kräften, die sich in dieser Thematik engagieren, vor allem auf die Formulierung zentraler Erkenntnisse und Empfehlungen für die zukünftige Zusammenarbeit
mit Spontanhelfenden.
35
SUCHDIENST
Suchdienst: Familien zusammen
führen, Schicksale aufklären
Der Suchdienst ist seit über 150 Jahren eine Kernaufgabe der Rotkreuzund Rothalbmondbewegung, mithilfe dessen das Recht auf Informationen über
die Schicksale von vermissten Angehörigen eingelöst wird.
Im Berichtsjahr 2022 hat allein der Suchdienst im Berliner Roten Kreuz 342 Anfragen (entspricht Beratungsvorgängen)
in der Internationalen Suche bearbeitet.
Hauptherkunftsländer der Suchenden
sind neben Afghanistan Syrien, Eritrea,
Nigeria, Guinea, Benin, Kamerun und
Kuba. Zusätzlich wurde in über 150 Fällen
zum Thema Familiennachzug und Familienzusammenführung von Deutschen und
deren Angehörigen aus Aussiedlungsgebieten, insbesondere im Spätaussiedleraufnahmeverfahren, beraten. Noch immer
erhält das Team zudem Suchanträge, die
im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg stehen. Im Jahr 2022 fanden 47 Beratungsvorgänge zur Schicksalsaufklärung
von Kriegsvermissten statt.
„Trace the Face“: Plakat mit
Portraits von Geflüchteten, die auf
der Suche nach Verwandten sind
Der DRK-Suchdienst stand und steht
auch Personen zur Seite, die infolge des
bewaffneten Konflikts in der Ukraine von
ihren Familien getrennt worden sind, und
leistet in diesem Kontext insbesondere
präventive Aufklärungsarbeit, um Kontaktabbrüche zu verhindern.
Hinter jedem Gesicht steckt eine
Geschichte
Häufig wird von Suchenden die Plattform
„Trace the Face“ (TTF) in Anspruch genommen, die europäische Rotkreuz-Suchdienste gemeinsam mit dem IKRK geschaffen
haben. Auf der Website können Menschen,
die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, Fotos von sich hochladen lassen. Diese werden anschließend im Internet
und auf Plakaten an Orten veröffentlicht, an
denen sich viele Geflüchtete und Menschen
mit Migrationshintergrund aufhalten.
Dank TTF konnten allein im ersten Halbjahr 2023 zwei Suchende wieder mit ihren
Familien vereint werden – darunter Amir
(Name geändert). Der junge Afghane verlor in einem chaotischen Moment auf
der Flucht seinen Vater aus den Augen.
In Deutschland wandte sich der damals
14-Jährige an den DRK-Suchdienst. Obgleich sein eigenes Foto aufgrund seines
Alters noch nicht auf der TTF-Website veröffentlicht werden konnte, durchforstete er
die Datenbank unermüdlich nach dem Gesicht seines Vaters. Eines Tages mit Erfolg:
Der Vater hatte sein Portrait mit Unterstützung des Suchdienstes des Britischen
Roten Kreuzes (BRK) auf der TTF-Website
veröffentlicht. Durch die darauffolgende
Kooperation des DRK-Suchdienstes mit
dem Suchdienst des BRK konnten Vater
und Sohn in kürzester Zeit miteinander in
Kontakt gebracht werden.
Foto: Arturo Valoria / IFRK
Bewaffnete Konflikte, dramatische Armut
oder Naturkatastrophen – es gibt vielfältige Gründe, warum sich Menschen weltweit auf die Flucht begeben. Dabei werden
nicht wenige von ihnen unter dramatischen
Umständen von ihren Familien getrennt.
Jede einzelne vermisste Person bedeutet
zugleich verzweifelte Angehörige, die auf
eine erlösende Nachricht hoffen. Das Rote
Kreuz hilft Familien bei der Suche. Um Vermisstenschicksale aufzuklären, arbeitet
der DRK-Suchdienst im Rahmen eines
internationalen Netzwerkes mit Rotkreuzund Rothalbmondgesellschaften weltweit
sowie mit dem Internationalen Komitee
vom Roten Kreuz (IKRK) zusammen.
Foto: Andre Zelck / DRK
SOZIALE ANGEBOTE, HILFEN UND DIENSTLEISTUNGEN
Kundenmagazin „Lebensfreude“ des DRK-Menüservices
Menüservice:
köstliche Gerichte für jeden Tag
Der DRK-Menüservice - DAS „Essen auf Rädern“ in Berlin und Potsdam erfreut sich seit über 50 Jahren großer Beliebtheit.
Der DRK-Menüservice in Berlin bietet seit
1971 „Essen auf Rädern“ für alle Menschen an, die nicht mehr regelmäßig einkaufen oder täglich kochen können oder
wollen, sich aber dennoch gesund und
abwechslungsreich ernähren möchten.
Dieses Angebot ist für viele betagte Menschen, aber auch für pflegende Angehörige eine hilfreiche Unterstützung im Alltag.
Kundinnen und Kunden können zwischen
der täglichen Lieferung eines verzehrfertigen heißen Menüs und der tiefkühlfrischen
Belieferung im praktischen Wochenkarton
mit sieben Menüs wählen.
Lecker, gesund, individuell
Hochwertige Zutaten, ausgesuchte Liefer
partner und meisterliche Kochkunst: Der
DRK-Menüservice verzichtet gänzlich auf
künstliche Zusätze und Geschmacksverstärker – und das schmeckt man! Die
Köchinnen und Köche arbeiten mit natürlichen Gewürzen, gehackten und gemahlenen Kräutern, klassisch hergestellten
Gemüse- und Fleischfonds, hochwertigem
Fleisch sowie erntefrischem Obst und Gemüse. Mehr als 200 verschiedene Gerichte
stehen zur Auswahl. Auch für Menschen,
die Diät halten müssen, ist der DRK-Menüservice die richtige Wahl. Abgestimmt auf
20 häufige Krankheiten gibt es die passenden Gerichte. Nach Bedarf werden sie frei
von Gluten, salzreduziert oder fein püriert
angeboten.
Gut informiert mit der „Lebensfreude“
Das Kundenmagazin des Berliner DRKMenüservices „Lebensfreude“ erscheint
alle vier Wochen. Neben praktischen Tipps
rund um Ernährung und Freizeit unterstützt
das Magazin die Kundinnen und Kunden
bei der Menüauswahl. Für einen Zeitraum
von vier Wochen trifft das Team eine praktische Vorauswahl aus täglich sieben Menüs.
In regelmäßigen Aktionswochen, zum Beispiel zur Spargelzeit, zu Ostern oder Weihnachten, werden besondere Menüs wie der
beliebte Festtagsbraten angeboten.
Neben einer regelmäßigen Mahlzeit schätzen viele Kundinnen und Kunden den persönlichen Kontakt mit den DRK-Menükurieren: Gerade betagte Menschen leben
häufig allein und haben im zunehmenden
Alter im Alltag nur noch wenig Kontakt zu
anderen Menschen, weil sie vielleicht nicht
mehr so mobil sind wie früher. In solchen
Momenten werden die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des DRK zu wichtigen
Bezugspersonen, die nicht nur mit einem
warmen Essen, sondern auch mit einem
freundlichen Lächeln die Tür öffnen. Es
entsteht eine positive Routine, auf die sich
Seniorinnen und Senioren verlassen können und die ihnen Sicherheit vermittelt –
denn die DRK-Menükuriere können zum
Beispiel auch Hilfe alarmieren, wenn die
Tür einmal nicht geöffnet wird.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/menueservice
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S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
Sicherer und selbstständiger
mit den DRK-Notrufsystemen
Seit über 40 Jahren unterstützen DRK-Notrufsysteme Menschen mit gesundheitlichen
oder altersbedingten Einschränkungen dabei, möglichst lange sicher und selbstständig zu leben –
mit dem guten Gefühl, zu wissen, dass schnelle Hilfe und qualifizierte Ansprechpersonen
im Notfall rund um die Uhr verfügbar sind.
Sicher, selbstständig und unbeschwert leben – und das so lange wie möglich in den
eigenen vier Wänden. Wünschen wir uns
das nicht alle? Leider können gesundheitliche oder altersbedingte Einschränkungen
dazu führen, dass Stürze oder andere Gefahrensituationen wahrscheinlicher werden, die gerade betagte Menschen oder
Menschen mit Vorerkrankungen im Alltag
verunsichern und im Ernstfall hilflos zurücklassen können.
Wenn Seniorinnen und Senioren oder
ihre Angehörigen ein entsprechendes Risiko erkannt haben, wissen sie Angebote
zu schätzen, die ihnen rund um die Uhr
ein sicheres Gefühl vermitteln und über
technische Möglichkeiten hinaus auch die
menschliche Komponente einer immer ver-
fügbaren Ansprechperson beinhalten. Hier
setzen die DRK-Notrufsysteme an. Schon
seit 1981 bietet das DRK Berlinerinnen und
Berlinern verlässliche Unterstützung in den
eigenen vier Wänden und unterwegs.
Schnelle Hilfe im Ernstfall
Zum Leistungsspektrum der DRK-Notrufsysteme gehören Hausnotruf- und Mobilrufleistungen, Demenzsysteme sowie
die Absicherung von Alleinarbeitsplätzen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Services
ist das Team in der DRK-Notrufzentrale
im Südwesten Berlins. Dort nehmen rettungsdienstlich ausgebildete Mitarbeitende die eingehenden Notrufe entgegen.
Anhand der sich darstellenden Situation
entscheiden sie, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, und verständigen
Im März 2023 wurde die Flotte der Berliner
DRK-Notrufsysteme um fünf Elektroautos erweitert.
zum Beispiel die persönlichen Notfallkontakte unserer Kundinnen und Kunden (wie
Nachbarn, Freunde oder Angehörige) oder
alarmieren professionelle Hilfskräfte wie
den DRK-Bereitschaftsdienst oder den
Rettungsdienst. In der Berliner DRK-Notrufzentrale gehen rund 4.500 Meldungen
pro Tag ein.
Emissionsfrei in der Hauptstadt
unterwegs
Als Teil seiner Mission, den Kundendienst
ebenso umweltfreundlich wie zuvorkommend zu gestalten, hat das Berliner Rote
Kreuz für den Bereich Notrufsysteme bereits im Herbst 2018 die ersten Hybridautos in Dienst gestellt. Im Berichtsjahr 2023
wurde der nächste Schritt gegangen, indem fünf vollelektrische E-Fahrzeuge angeschafft wurden. Die Servicetechniker
der DRK-Notrufsysteme fahren seit März
mit den neuen Fahrzeugen zu unseren
Kundinnen und Kunden.
KURZLINK
Foto: André Zelck / DRK
www.drk-berlin.de/notrufsysteme
S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
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Ob Rollstühle, Gehstützen oder Rampen –
das DRK-Hilfsmittelcentrum ist eine zuverlässige
Anlaufstelle für die Ausleihe von Mobilitäts-,
Hygiene- und Alltagshilfen.
Mobil im Alter
dank Hilfsmittelcentrum
Mieten statt kaufen: Im DRK-Hilfsmittelcentrum werden Hilfsgeräte wie Rollstühle,
Rollatoren oder Rampen schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt.
Das Hilfsmittelcentrum des Berliner Roten
Kreuzes, angesiedelt in Friedenau, bietet
eine umfangreiche Palette an Dienstleistungen, die darauf ausgerichtet sind, die
Lebensqualität von Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu verbessern
und ihre Mobilität und Selbstständigkeit
zu fördern. Dazu gehören die Vermietung
einer breiten Auswahl an Mobilitäts- und
Hygienehilfsmitteln, die Durchführung von
rehatechnischen Unterweisungen und die
Beratung von Begleitpersonen von Menschen mit Sehbehinderungen oder Rollstuhlnutzenden.
Nachdem in den Räumlichkeiten des
Hilfsmittelcentrums während der Corona-
Pandemie vorübergehend eine Teststelle
untergebracht war, erstrahlt der Empfangsbereich seit 2023 in neuem Glanz:
Das Foyer präsentiert sich nun als helle
und einladende Umgebung, in der sich Besucherinnen und Besucher sofort gut aufgehoben fühlen. Auch die Wege zwischen
Verleih-, Lager- und Schulungsräumen
wurden neu gestaltet, um einen noch besseren Service anbieten zu können.
Während sich optisch einiges getan hat,
bleibt die freundliche und professionelle
Beratung unverändert: Das Team steht
weiterhin gern zur Verfügung, um individuelle Anliegen zu besprechen, Fragen zu
beantworten oder Hilfestellung zu leisten.
Verleihvorgänge
800
1.114
2021
2022
KURZLINK
www.drk-berlin.de/hilfsmittelcentrum
S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
Foto: André Zelck / DRK
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Fit im Alter mit den
DRK-Gesundheitsprogrammen
Die seniorengerechten Gesundheits- und Präventionskurse des DRK fördern
die physische Gesundheit im Alter.
Die Gesundheitsprogramme des Berliner
Roten Kreuzes sind darauf spezialisiert,
Menschen dabei zu helfen, ihr körperliches Wohlbefinden zu erhalten oder zu
verbessern und Krankheiten vorzubeugen. Das Leistungsspektrum umfasst verschiedene Gesundheits- und Präventionskurse. Teils in Präsenz und teils in digitaler
Form werden unter der Anleitung qualifizierter Kursleiterinnen und -leiter sowohl
Körper als auch Geist trainiert. Zum Angebot der DRK-Gesundheitsprogramme
in der Hauptstadt gehören Wassergymnastikkurse, ein digitaler Hatha-Yoga-Kurs
sowie ein digitaler Sitzgymnastikkurs mit
Gedächtnistraining. Bei letztgenanntem
Kurs werden die körperlichen Übungen
mit sanften Anregungen kombiniert, die
das Gedächtnis trainieren.
Die seniorengerechten Bewegungsangebote richten sich besonders an Menschen,
die trotz altersbedingter Einschränkungen
oder Erkrankungen weiter aktiv sein und
etwas Gutes für ihre Gesundheit tun wollen. Mit gezielten, konsequent durchgeführten Übungen für Gelenke, Rücken oder
den ganzen Bewegungsapparat wird gesundheitlichen Problemen vorgebeugt und
die allgemeine Fitness verbessert. Ein zusätzlicher Bonus, den viele Teilnehmende
zu schätzen wissen, ist die soziale Komponente von Bewegung, Sport und Spaß
in einer Gemeinschaft von Gleichaltrigen.
Anfang des Jahres 2023 wurden die
Standorte für die DRK-Wassergymnastikkurse um ein Bad in Wilmersdorf erweitert.
Damit finden nun an acht Standorten in
Berlin wöchentlich ca. 140 Wassergymnastikkurse statt. Durchschnittlich können
1.700 Teilnehmende pro Woche von den
Kursangeboten der Gesundheitsprogramme profitieren.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Auch die Mitarbeitenden des Landesverbandes profitieren von den Angeboten der
Gesundheitsprogramme. Im Sommer 2022
wurde als Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements das digitale, kostenlose
Angebot „Die bewegte Pause“ etabliert. Unter
der Anleitung einer professionellen Kursleitung
können Mitarbeitende zweimal pro Woche
innerhalb der Arbeitszeit an Sporteinheiten
aus dem Bereich Yoga, Gymnastik oder
Rückenschule teilnehmen.
Weitere Informationen zum Berliner Roten
Kreuz als Arbeitgeber finden Sie auf S. 51.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/gesundheitsprogramme
S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
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Einfach wohlfühlen in
den DRK-Seniorenzentren
Die ambulanten DRK-Seniorenzentren „Marie“ und „Villa Albrecht“
stehen für eine hohe Lebensqualität im Alter.
Wohnen mit Service und Assistenz nach
Maß: In den Seniorenheimen „Marie“ in
Mariendorf und „Villa Albrecht“ in Tempelhof gibt es insgesamt 54 seniorengerechte
Mietwohnungen sowie vier Wohngemeinschaften mit 32 Plätzen für Menschen mit
Demenzerkrankungen. Die „Villa Albrecht“
verfügt darüber hinaus über eine geriatrische Tagespflege, in der pflegebedürftige
Menschen den Tag in Gesellschaft außerhalb der eigenen vier Wände verbringen
können, wenn die Pflege zu Hause nicht
mehr ausreicht und eine stationäre Versorgung in einem Pflegeheim noch nicht nötig
ist. Das Angebot des DRK-Seniorenzen
trums „Marie“ wird durch eine allgemeine
unabhängige Sozialberatung komplettiert.
Diese Anlaufstelle bietet ratsuchenden
Menschen aus der Nachbarschaft und
anderen Stadtteilen niedrigschwellige Beratung, Unterstützung und Hilfe an. Das
Angebot richtet sich insbesondere an
Menschen, die von Armut und sozialer
Ausgrenzung betroffen oder bedroht sind.
Oberstes Ziel ist es, unseren Mieterinnen
und Mietern sowie Tagesgästen ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen,
gleichzeitig aber auch eine umfassende Betreuung und Unterstützung anzubieten. Wir
Das fünfjährige
Jubiläum der „Marie“
wurde im Mai 2023
von Mieterinnen und
Mietern, Angehörigen
und Mitarbeitenden
gemeinsam gefeiert.
legen großen Wert auf individuelle Assistenz, die den Bedürfnissen und Wünschen
jedes Einzelnen gerecht wird. In unseren
Einrichtungen können Seniorinnen und Senioren in einer angenehmen, gemütlich-familiären, freundlichen Umgebung leben, die
zugleich Anregung in der Gemeinschaft,
aber auch eigene Rückzugsräume bietet.
Das Gemeinschaftsgefühl wird durch gesellige Feiern zum Oktoberfest oder auch
zum Karneval gefördert. Wöchentlich finden darüber hinaus Kurse zur Verbesserung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten statt. Im DRK-Seniorenzentrum
„Marie“ wurde das Sportangebot zuletzt im
Winter 2022/23 durch eine Rückenschule
erweitert. Dieser kostenlose Kurs findet bei
gutem Wetter im benachbarten Volkspark
statt und wird bereits von externen Gästen
angefragt. Auch das gemeinsame „Malen
nach Musik“ erfreut sich großer Beliebtheit – die Fortschritte der Teilnehmenden
sind so gut, dass mittlerweile viele selbstgeschaffene Kunstwerke die Wände des
Seniorenheims verschönern.
SCHLAGLICHT
DRK Behindertenhilfe Wedding/
Prenzlauer Berg
gGmbH
Die DRK Behindertenhilfe Wedding/
Prenzlauer Berg gGmbH ist eine
gemeinsame Tochtergesellschaft des
Landesverbands und des DRK-Kreisverbands Wedding/Prenzlauer Berg.
Sie hat die Unterstützung von erwachsenen Menschen mit geistigen
Behinderungen zum Gegenstand.
Dieser Zweck wird durch Wohn- und
Betreuungsangebote verwirklicht.
Das Leistungsspektrum umfasst eine
stationäre Wohneinrichtung für die
Langzeitunterbringung sowie eine
ambulante Wohngemeinschaft und
Betreutes Einzelwohnen (BEW) für
Menschen, die eigenständig
zu Hause leben können und möchten,
aber stundenweise in verschiedenen
Lebensbereichen Unterstützung benötigen. Mit Assistenz nach Maß wird
den Betreuten eine weitgehend selbstbestimmte Lebensführung ermöglicht.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/villa-albrecht
www.drk-berlin.de/marie
Sitzgymnastik mit Gästen
der geriatrischen Tagespflege
in der „Villa Albrecht“
42
S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
SCHLAGLICHT
Erziehungs- und
Familienberatung
Erziehung, Zusammenleben, Trennung,
Umgang und Entwicklung – das sind
einige der Themen, mit denen sich
Klientinnen und Klienten an die Erziehungs- und Familienberatungsstelle
des DRK in Steglitz-Zehlendorf
wenden. Ein erfahrenes Team –
zusammengesetzt aus Mitarbeitenden
mit psychologischem, (sozial-)pädagogischem und psychotherapeutischem Hintergrund – berät dort Eltern,
Familienangehörige, Pflege- und
Adoptiveltern sowie andere Personen,
die mit Kindern und Jugendlichen zu
tun haben. Auch Kinder und Jugendliche können sich eigenständig – ohne
Zustimmung ihrer Erziehungsberechtigten – für eine Beratung anmelden.
Foto: Willing-Holtz / DRK
In 2022 und 2023 hat die Beratungsstelle neue Beratungsangebote für
verschiedene Zielgruppen entwickelt:
Der Kurs „Kinderleicht ein- und
durchschlafen“ richtet sich an Eltern
von Kleinkindern im Alter von ein bis
drei J
ahren. Dort werden Strategien
für einen gesunden und guten Schlaf
vermittelt. Die „Gesprächsrunde für
Jugendliche“ bietet Jugendlichen
die Möglichkeit zum Knüpfen neuer
Kontakte sowie einen geschützten
Raum zum Austausch über Probleme,
Sorgen und alle Fragen, die mit dem
Erwachsenwerden einhergehen. Für
Eltern von Heranwachsenden wird der
Kurs „Achtung Pubertät“ angeboten.
Darin werden Hilfestellungen für das
Zusammenleben mit Teenagern und
einen konstruktiven Umgang mit Konflikten vermittelt. Das Programm „Help
the Helpers“ unterstützt Freiwillige und
Fachkräfte, die Menschen mit Fluchterfahrung aus der Ukraine bei sich
aufgenommen haben, sie in einem
anderen L
ebensbereich unterstützen
oder mit Geflüchteten arbeiten.
Kindertagesbetreuung:
Fürsorge und Förderung
der kindlichen Entwicklung
Die Bildung und Erziehung von Kindern zu begleiten, ist eine
wertvolle und herausfordernde Aufgabe. Das Berliner Rote Kreuz
unterstützt Familien mit dem Betrieb von Kindertagesstätten.
Die gemeinnützige DRK Kinder-Tages-Betreuung GmbH ist Trägerin der Kindertagesstätten „Kinderland Westend“ in Charlottenburg-Wilmersdorf und „Antonia“ in
Reinickendorf mit Betreuungskapazitäten
für insgesamt 110 Kinder.
Die Pädagogik der DRK-Kindertagesstätten ist geprägt von Akzeptanz, Toleranz
und Wertschätzung. Unter der Aufsicht
von qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern können Kinder unbekümmert spielen
und lernen und sich voller Neugier ihr eigenes Bild von der Welt machen. Wir fördern
Jungs und Mädchen individuell in ihrer sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung – so bereiten wir Kinder
optimal auf ihre kommenden Lebensabschnitte vor.
Kita „Kinderland Westend“
Die Kindertagesstätte „Kinderland Westend“ ist ein betriebsnaher Kindergarten der
DRK Kliniken Berlin Westend. Die Einrichtung bietet Platz für 60 Kinder im Alter von
acht Wochen bis zum Schuleintritt. Neben
dem Nachwuchs des Klinikpersonals steht
die Tagesstätte Familien aus dem Einzugsgebiet offen. Die Betreuung erfolgt in Kooperation mit der DRK-Schwesternschaft
Berlin. Das pä
dagogische Konzept der
Kindertagesstätte ist geprägt von Inklusion
und Integration. Im „Kinderland Westend“
kommen Kinder unterschiedlicher Kulturkreise, Religionszugehörigkeiten und
sozialer Herkunft sowie körperlicher und
geistiger Einschränkungen zusammen. Die
Vielfalt und Unterschiedlichkeit eines jeden
Kindes wird als Bereicherung anerkannt.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/kita-westend
Kita „Antonia“
Die Kindertagesstätte „Antonia“ hat Betreuungskapazitäten für 50 Kinder im Alter
von 12 Monaten bis zum Schuleintritt. Das
pädagogische Konzept ist geprägt von
der teiloffenen Arbeit. Im Elementar- und
Nestbereich stehen den betreuten Kindern
verschiedene Funktionsräume zum Lernen und Spielen zur Verfügung. Diese sind
nach dem Berliner Bildungsprogramm
ausgerichtet und fördern die kindliche (soziale, emotionale, körperliche und geistige)
Entwicklung. Ein weiterer Fokus unserer
Pädagogik liegt auf der Sprachförderung:
Im Kita-Alltag werden alle Kinder anhand
Gebärden-unterstützter Kommunikation
(GuK) betreut.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/kita-antonia
S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
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Offene Kinder- und Jugendsozial
arbeit: der Jugendladen im Wedding
Die offene Kinder- und Jugendarbeit des DRK bietet Kindern und Jugendlichen Lern- und
Erfahrungsräume, die für ihre persönliche Entwicklung wichtig sind. Einer dieser Orte ist
der „Jugendladen“ des DRK-Kreisverbands Wedding / Prenzlauer Berg.
Neben einer Beratungsstelle gibt es im Jugendladen Raum zum
Entspannen, Spielen und viele Gelegenheiten zum Austausch
und zu Aktivitäten – von Tischtennis und Billard über Gesellschaftsspiele, Musik- und Tanzworkshops, Handwerk und Sport,
Hausaufgaben- und Computerhilfe bis hin zu kreativen Arbeiten.
Mehrmals wöchentlich wird gemeinschaftlich eine leckere Mahlzeit gekocht. Das Angebot ist offen und vielfältig und richtet sich
an Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten.
Jugendliche mit einer JuLeiCa (Jugendleiter-Card-Ausbildung)
sind seit Jahren fester Bestandteil der Einrichtung. Die ehrenamtlich aktiven Jugendlichen und ihr soziales Engagement sind für
die Kinder und Jugendlichen aus dem Kiez ein Vorbild in Bezug
auf Mitverantwortung und Partizipation. 36 von ihnen wurden bislang dazu motiviert, selbst die Ausbildung zur JuLeiCa zu absolvieren. Darüber hinaus haben einige frühere Besucherinnen und
Besucher ein Praktikum im Jugendladen absolviert und in der
Folge Berufe im sozialen Bereich als Sozialassistenz, Erzieher/in, Sozialarbeiter/-in oder Pädagogik-Dozent/-in ergriffen. Auch
der Leiter der Einrichtung war früher einmal ein Besucher des
Jugendladens.
Nach den pandemiebedingten Einschränkungen war das Berichtsjahr 2022 vor allem das Jahr der „Normalisierung“: Online-
Unterstützung konnte wieder durch „analoge“ Hilfe ersetzt
werden. Vielen jungen Besucherinnen und Besuchern waren Bildungs- und emotionale Defizite anzumerken – diese Mängel auszugleichen, erforderte viel Zeit und Anstrengung. Wie schon vor
Pandemiezeiten kamen wieder regelmäßig Schulklassen aus der
Umgebung zu Besuch. Die Kooperation mit Projekten und Schulen ist Inhalt des pädagogischen Konzepts der Einrichtung. Viele
Schülerinnen und Schüler kommen anschließend regelmäßig zu
Besuch in den Jugendladen.
Dank mehrerer bewilligter Anträge konnten im Zeitraum 2022/23
außerdem viele notwendige Anschaffungen gemacht und Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. So wurde beispielsweise
der Küchentrakt renoviert und besser ausgestattet. Im Billardraum
wurde ein roter Teppichsockel an der Wand angebracht. Neben
einer tollen „Salon-Atmosphäre“ führte dies zu einer beachtlichen
Lärmreduzierung.
Fotos: DRK KV Wedding/Prenzlauer Berg
Der DRK-Jugendladen in Berlin-Wedding wurde 1996 gegründet
und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil der Sozialarbeit im Kiez.
Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 21 Jahren können hier
zusammenkommen und sinnvoll ihre Freizeit gestalten. Bei gemeinsamen Aktivitäten können sie ihre persönlichen Fähigkeiten
und Kompetenzen erleben und erweitern und finden Anregung zu
Selbstbestimmung und gesellschaftlichem Mitwirken.
Der DRK-Jugendladen im Wedding ist für Kinder und
Jugendliche ein beliebter Ort der Begegnung und des Austausches.
Bei den Renovierungsarbeiten im Jugendladen gab es viel
ehrenamtliche Unterstützung.
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S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
Migrationsfachdienste: Beratung
zu Migration und Integration
SCHLAGLICHT
Wohnraum
vermittlung für
Geflüchtete
Wohnraum in Berlin zu finden ist
eine Herausforderung – für Ur-Berlinerinnen und -Berliner, aber insbesondere auch für Zugezogene. Doch mit
der richtigen Fachperson an der Seite
kann es gelingen. Die gemeinnützige
DRK Berlin Südwest SABB GmbH
engagiert sich bereits seit fünf Jahren
in der Wohnraumvermittlung an wohnungslose und von Wohnungslosigkeit
bedrohte Geflüchtete. Im Jahr 2022
erhielt das Projekt einen neuen Leiter:
Bisar Yilmaz ist schon seit 2015 in der
Flüchtlingsarbeit tätig und war zuvor in
einer Notunterkunft beschäftigt.
Im Projekt „Wohnraumanmietung für
Geflüchtete“ begleitet er Einzelpersonen oder Familien vom Bewerbungsprozess bis zum Einzug. Das Projekt
ist sein Herzensprojekt, die Arbeit ist
gefüllt mit persönlichen Geschichten:
„Eine meiner Klientinnen ist schon
seit drei Jahren in Deutschland. Der
Sohn ist drei Jahre alt und hatte noch
nie ein eigenes Kinderzimmer – wie
traurig! Ich war sehr froh, als ich eine
Wohnung vermitteln konnte und der
Junge endlich sein eigenes Zimmer
bekam. Eine eigene Wohnung zu
haben, verändert das Leben der Geflüchteten immens. Ein Klient macht
nun eine Ausbildung, ein weiterer geht
zum Sprachkurs. Teil dessen zu sein,
erfüllt mich“, sagt Yilmaz.
Eine eigene Wohnung sorgt für Stabilität, ermöglicht ein selbstbestimmtes
Leben und hilft den Geflüchteten,
ihre Lebenssituation nachhaltig zu
verbessern. Das Projekt „Wohnraumanmietung für Geflüchtete“ wird
gefördert mit Mitteln des bezirklichen
Integrationsfonds Steglitz-Zehlendorf.
Foto: Gerhard Westrich / DRK
Die Migrationsfachdienste unterstützen Zugewanderte dabei, migrations- und
integrationsspezifische Herausforderungen zu bewältigen.
Die Leistungen der Migrationsberatung für
erwachsene Zuwanderer (MBE) und des
Migrationssozialdiensts (MSD) zielen da
rauf ab, den Integrationsprozess sozialpä
dagogisch zu begleiten und damit die
gesellschaftliche Teilhabe der Zugewanderten zu fördern. Hierbei setzt das Team
auf Einzelfallberatungen, bezirkliche Netzwerkarbeit sowie die Förderung der interkulturellen Öffnung von Regeldiensten. Sie
bilden das Fundament der Arbeit der Migrationsfachdienste. Die Beratung wird an
Standorten in drei Berliner Bezirken in elf
Sprachen angeboten.
Migrationsberatung für
erwachsene Zuwanderer (MBE)
Das Beratungsangebot der MBE dient als
Ergänzung zum Integrationskurs (nach
§ 45 AufenthG – Integrationsprogramm) für
Neuzugewanderte mit Bleibeperspektive
und Migrantinnen und Migranten mit nachholendem Integrationsbedarf. Die Mitarbeitenden der Beratungsstellen unterstützen
die Ratsuchenden beispielsweise bei Be-
hördengängen, bei der Anerkennung von
Zeugnissen und Berufsabschlüssen sowie
bei finanziellen und rechtlichen Fragen.
Außerdem vermitteln sie Integrations- und
Sprachkurse sowie Kinderbetreuungsangebote.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/migrationsberatung
Migrationssozialdienst (MSD)
Der MSD ist ein Anschlussangebot der
MBE für Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits länger in Deutschland
leben und weiterhin Unterstützungsbedarf
haben. Das Beratungsprofil umfasst beispielsweise Leistungen im Alter (wie Rente
und Pflege), Fragen zur Einbürgerung und
Aufenthaltsverfestigung sowie die Klärung
von Leistungsansprüchen.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/migrationssozialdienst
S oziale A n gebote , H ilfe n u n d D ie n stleistu n ge n
45
Kleidersammlung und -ausgabe:
Hilfe für Bedürftige
Altkleider helfen dem Roten Kreuz, zu helfen: Gut erhaltene Kleidungsstücke aus den DRKAltkleidercontainern werden in Kleiderkammern kostenlos an bedürftige Menschen ausgegeben oder
in Kleiderläden zu günstigen Preisen verkauft. Mit dem Erlös werden soziale Projekte finanziert.
centräger“ entstanden niedrigschwellige
Beschäftigungsmöglichkeiten für bis zu
zehn Menschen mit Behinderungen. Die
Beschäftigung im Second-Hand-Laden –
Sortieren von Kleidung, Konfektionieren,
Verkauf, Wäschepflege, Nähwerkstatt –
wird durch tagesstrukturierende Angebote
wie das gemeinsame Frühstück und die
Morgenbesprechung ergänzt. Dafür steht
neben der Verkaufsfläche ein separater
Raum als Arbeits- und Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung.
„Chancenträger“: Second-Hand-
Mode, Kunst, Inklusion und Teilhabe
Im Dezember 2022 eröffnete die gemeinnützige DRK Südwest Berlin GmbH in Friedenau den Kleiderladen „Chancenträger“.
In den Räumlichkeiten war zuvor 20 Jahre lang der Kleiderladen „Kilo-Shop“ des
Landesverbandes beheimatet. Im Rahmen der Übernahme wurde der Laden zu
einer Beschäftigungsstätte umgestaltet.
Die bestehenden Angebote der psychiatrischen Tagesstätte „ars vivendi“ in Marienfelde wurden am neuen Standort sinnvoll
erweitert und weiterentwickelt. Im „Chan-
Als Second-Hand-Laden ist der „Chancenträger“ weiterhin eine attraktive und
preiswerte Einkaufsmöglichkeit für alle,
die wenig Geld für Kleidung ausgeben
wollen oder können. Er bietet die Möglichkeit, gut erhaltene Kleidung zu geringen
Preisen einzukaufen, ohne den eigenen
Status preisgeben zu müssen. Zur Steigerung der Attraktivität des Ladens werden
neben Kleidung auch kunsthandwerkliche
Produkte und Accessoires verkauft, die in
der Tagesstätte hergestellt werden (etwa
Schmuck, Stofftaschen, Webschals).
Foto: André Zelck / DRK
Im ganzen Stadtgebiet finden Berlinerinnen und Berliner Altkleidercontainer des
DRK. Die Sammlung erfolgt aus zwei
Gründen. Einerseits können benachteiligte Menschen mit gut erhaltener Kleidung
versorgt werden. Durch den Verkauf der
Überschüsse werden darüber hinaus freie
Mittel für soziale Projekte generiert. Diese
Einnahmen sind eine wichtige Quelle zur
Finanzierung der Rotkreuz-Arbeit. In Berlin
betreibt das DRK drei Kleiderkammern sowie drei Kleiderläden.
Standorte
DRK-Kleiderausgabestellen
in Berlin
Kleiderkammern
Kleiderkammer in Marzahn
DRK-Kreisverband Berlin-Nordost
Sella-Hasse-Straße 19/21
12687 Berlin
Kleiderkammer in Moabit
DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum
Gotzkowskystraße 8, 10555
Berlin-Moabit
Kleiderkammer in Spandau
DRK-Kreisverband Spandau
Galenstraße 29, 13597 Berlin
Kleiderläden
Kiezladen in Schöneberg –
Secondhand für jedermann
DRK-Kreisverband Berlin
Schöneberg-Wilmersdorf
Ebersstraße 80, 10827 Berlin
Second-Hand-Laden
„Chancenträger“ in Friedenau
DRK-Kreisverband Berlin
Steglitz-Zehlendorf
Schmiljanstraße 19–20
12161 Berlin-Friedenau
Rotkreuz Second-Hand-Laden
in Charlottenburg
DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum
Klausenerplatz 9, 14059 Berlin
Mit der Kleidersammlung
unterstützt das DRK bedürftige Menschen
und finanziert soziale Projekte.
Bildungsangebote
Foto: Andre Zelck / DRK Sachsen
Aus-, Fort- und Weiterbildungen, Kurse für Haupt- und Ehrenamtliche, Mitarbeitende
in sozialen und medizinischen Berufen und die Allgemeinheit – das Thema Bildung wird
beim DRK in Berlin großgeschrieben!
B ildu n gsa n gebote
47
Abschlussklasse 2023 der Berliner DRK-Landesrettungsdienstschule:
19 Azubis schlossen die Ausbildung zur Notfallsanitäterin bzw. zum Notfallsanitäter erfolgreich ab.
Landesschule
An der Berliner DRK-Landesschule werden Rettungs- und Notfallsanitäterinnen und -sanitäter
ausgebildet und Ehrenamtliche in unterschiedlichen Lehrgängen fortgebildet.
Die Landesschule hat sich auf die präklinische und ehrenamtliche
Aus- und Weiterbildung spezialisiert und vereint unter ihrem Dach
die Angebote der staatlich anerkannten Landesrettungsdienstschule und der Landeskatastrophenschutzschule. An der Landesrettungsdienstschule haben junge Menschen die Möglichkeit,
die Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter/-in sowie zum/zur
Notfallsanitäter/-in zu absolvieren – die höchste nicht-ärztliche
medizinische Ausbildung in Deutschland. Darüber hinaus bietet
die Schule die Ergänzungsprüfung zum/zur Notfallsanitäter/-in,
Weiterbildungen im Rettungsdienst und den Spezialkurs „Notfalltransport“ an. Die Landeskatastrophenschutzschule bietet
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern verschiedene Lehrgänge
zur Aus- und Weiterbildung. Die Themen reichen von Team- und
Konfliktmanagement über das Leiten von Bereitschaften bis hin
zu Mental First Aid sowie Stress- und Sozialmanagement.
Ausbildung zum/zur Lebensretter/-in
Im August 2023 gab es an der Landesschule wieder einen Grund
zum Feiern: 19 junge Menschen hatten ihre Abschlussprüfung
zum/zur Notfallsanitäter/-in bestanden. Mit der Klasse hat die
Schule im Jahr 2020 einen neuen Weg in der rettungsdienstlichen
Ausbildung eingeschlagen: Im Rahmen einer Bildungskooperation
lernten DRKler erstmals gemeinsam mit vier Azubis der Malteser
Berlin. Und die nächste Klasse angehender Notfallsanitäterinnen
und -sanitäter stand zu dem Zeitpunkt bereits in den Startlöchern:
Im September 2023 wurden die neuen Azubis an der Landesschule herzlich begrüßt. Sämtliche theoretische und praktische
Ausbildungsstationen durchlaufen die Berufsanfängerinnen und
-anfänger unter dem Dach des Roten Kreuzes, wodurch eine umfassende Betreuung der Auszubildenden gewährleistet ist.
KURZLINK
www.drk-berlin.de/landesschule
„Dass inzwischen rund 30 Nachwuchskräfte aus
eigener Ausbildung bei uns im DRK-Rettungsdienst in Berlin tätig sind, macht uns stolz!“
Heiko Jünger-Chaiyana
Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst Berlin gGmbH
B ildu n gsa n gebote
Foto: Khashayar Abbasi / DRK
48
An der DRK-Schule für soziale Berufe Berlin werden Fachkräfte im sozialen Bereich sowie junge Menschen, die es werden wollen, aus- und weitergebildet.
DRK-Schule für soziale Berufe Berlin
Die DRK-Schule bietet ein vielfältiges Bildungsprogramm zur Förderung von
Fachkompetenzen im Gebiet von Gesundheits- und Sozialberufen.
Die DRK-Schule für soziale Berufe Berlin
ist eine berufliche Schule mit Schwerpunkt
in der Ausbildung sozialer Berufsgruppen.
In einer modernen Einrichtung im Nordosten Berlins werden Erzieherinnen und
Erzieher sowie Sozialassistentinnen und
-assistenten ausgebildet. In einem kooperativen und wertschätzenden Lernumfeld
erwerben die Auszubildenden Fähigkeiten
und Kompetenzen, um die Entwicklung
von Kindern, Jugendlichen und beeinträchtigten Menschen nachhaltig zu fördern. Berufliche Weiterbildungen im sozialen Bereich runden das Bildungsangebot
der Schule ab.
Mitarbeitende zu binden, zu fördern und
dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,
wird für Unternehmen immer wichtiger.
Aus diesem Grund hat die Schule im Be-
richtsjahr 2023 ein neues Fortbildungsprogramm eingeführt, das drei fachliche
Säulen bedient: Pflege, Führung und Management sowie berufsübergreifende Angebote. Ein Fortbildungsprogramm im Bereich Pädagogik befindet sich im Aufbau.
Dieses umfangreiche Programm bietet
eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten für Personen, die in sozialen Berufen tätig sind oder eine Karriere in diesem
Bereich anstreben.
Die Kurse sind speziell auf die Bedürfnisse von Fachkräften zugeschnitten, die
ihre Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern
möchten. Ein besonderer Fokus liegt dabei
auf praxisnahen Inhalten und aktuellen Entwicklungen in den jeweiligen Fachgebieten.
Die Angebote sind gezielt auf den Bedarf
der Mitarbeitenden aller DRK-Gliederungen
in Berlin und Brandenburg ausgerichtet.
Allerdings sind auch externe Interessierte
herzlich zur Teilnahme eingeladen.
Die praxisorientierten Ein- und Zweitagesseminare werden von erfahrenen externen
Dozentinnen und Dozenten geleitet, die
mit den besonderen Anforderungen und
Hintergründen im sozialen Bereich vertraut
sind. Die Führungskräfte-Seminare werden
sowohl in Präsenz als auch im Onlineformat
angeboten, um eine ortsunabhängige Teilnahme zu ermöglichen. Damit erreicht die
DRK-Schule nicht nur die (DRK-)Zielgruppe
in Berlin und Brandenburg, sondern auch
Interessierte außerhalb der Region.
KURZLINK
www.drk-schule.berlin
B ildu n gsa n gebote
49
Freiwilligendienste
Jungen Menschen, die sich nicht sofort
nach Abschluss der Schule auf eine bestimmte Ausbildung oder ein Studium
festlegen wollen, ermöglicht das Berliner
Rote Kreuz die Absolvierung eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Im Alter
zwischen 16 und 27 Jahren können sie
in verschiedenen Bereichen, wie Kindergärten, Seniorenpflegeheimen oder der
Breitenausbildung, tätig werden. Im September 2022 haben 202 junge Menschen
ihr FSJ beim Berliner Roten Kreuz begonnen.
Darüber hinaus besteht für Personen über
27 Jahren die Möglichkeit, beim Berliner
Roten Kreuz einen Bundesfreiwilligendienst
(BFD) zu leisten – denn der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, kennt kein Alterslimit. Der DRK-Landesverband übernimmt
als Träger die Gesamtverantwortung für
die Durchführung der Freiwilligendienste
einschließlich pädagogischer Begleitung
und Beratung.
KURZLINK
www.fsj-drk-berlin.de
Foto: Brigitte Hiss / DRK
Die vielfältigen Möglichkeiten des Freiwilligendienstes beim Berliner Roten Kreuz bieten jungen
Menschen eine Chance, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und persönlich weiterzuentwickeln.
Im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)
können junge Menschen erste berufs
praktische Erfahrungen sammeln – etwa
durch die Mitarbeit in Seniorenheimen.
Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk im DRK Berlin
Das Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk im DRK Berlin gGmbH (RKI BBW)
konnte im Jahr 2023 sein 50-jähriges Bestehen feiern. Die Einrichtung kann auf eine
bemerkenswerte Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Seit seiner Gründung im Jahr 1973 hat
das RKI BBW über 3.000 Menschen mit
psychischen Beeinträchtigungen zu einem
Einstieg in den Arbeitsmarkt verholfen.
Heute ermöglicht die Einrichtung jährlich
über 300 Menschen die Erweiterung ihrer
beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabe. Dabei legt das Berufsbildungswerk
einen deutlichen Fokus auf frühzeitige Inklusion in das Gemeinwesen.
Wichtige Orte sind dabei der „2RadLaden“
und das „2RadCafé“ in Kladow. Dort wurde ein inklusives Ausbildungsangebot geschaffen, das zum/zur Mechatroniker/-in,
Hauswirtschafter/-in und Kaufmann/-frau
im Büromanagement qualifiziert. Im Kiez
wird damit nicht nur inklusiv ausgebildet,
sondern mit Werkstatt nebst Café auch ein
zuverlässiger wie beliebter Reparatur- und
Wartungsservice rund ums Fahrrad angeboten, der von Berlinerinnen und Berlinern
sowie Menschen aus Brandenburg weit
über Kladow hinaus genutzt wird.
In den vergangenen zehn Jahren hat das
Rotkreuz-Institut seine Leistungsangebote
deutlich ausgebaut: Mit Angeboten des
Beruflichen Trainingszentrums (BTZ) im
RKI BBW ermöglicht es Menschen nach
einer psychischen Erkrankung die Rückkehr in den Beruf. Als Jugendhilfeträger
bietet es sowohl Hilfen zur Erziehung als
auch Maßnahmen im Bereich der Jugendberufshilfe an. Zuletzt hat das Rotkreuz-
Institut im Jahr 2020 die Stadtteilkoordination und seit 2023 ein vom Berliner Senat
gefördertes Stadtteilzentrum für die Region
Gatow-Kladow als Träger übernommen.
Mit diesen Erweiterungen des Leistungsangebots setzt das Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk berlinweit und darüber
hinaus neue Akzente; seine strategische
Ausrichtung zum lnklusionsunternehmen
setzt es konsequent fort.
KURZLINK
www.rkibbw.de
VEREINE UND STIFTUNGEN
Berliner Rotkreuz-Museum
Die Exponate des Rotkreuz-Museums Berlin geben nicht nur Einblicke in die Geschichte des Roten
Kreuzes, sondern auch in die Historie Berlins und die Entwicklung der Medizin und Ersten Hilfe.
SCHLAGLICHT
DRK-Stiftung „Pro
Menschlichkeit“
Die DRK-Stiftung „Pro Menschlichkeit“ fördert vorrangig innovative
Projekte aus den Bereichen Soziales
und Katastrophenschutz der Berliner
DRK-Gliederungen sowie anderer als
gemeinnützig anerkannter und dem
DRK verbundener Organisationen.
Im Berichtsjahr 2022 vergab die
Stiftung 48.220 Euro.
Gefördert wurden unter anderem
das Solarboot „Norbert Wilms“
der Wasserwacht des DRK-Kreis
verbands Wedding/Prenzlauer Berg,
eine Drohne für die Zentralbereitschaft
Fernmeldedienste, die CBRN-
Grundausbildung für Einsatzkräfte
des Berliner Roten Kreuzes sowie
ein Peer-Monitoring-Programm der
Gemeinschaften Bereitschaften
und Wasserwacht.
Staffelübergabe im Vorstand des Rotkreuz-
Museums Berlin (v.l.n.r.): Jens-Uwe Retter
(Vizepräsident), Volker Sandvoß, Hans-Joachim
Trümper, Peter Malchow, Bernd Mengel, Hannah
Brüggemann und Heiko Jünger-Chaiyana
Arztbesteck aus dem Ersten Weltkrieg, Krankentragen aus der Zeit von 1880 bis 1918, alte Sauerstoffgeräte
und historische Einsatzkleidung – im Rotkreuz-Museum Berlin wird DRK-Geschichte anschaulich gemacht.
Auf der Mitgliederversammlung 2023 kam
es im Vorstand des Rotkreuz-Museums
Berlin zu einer historischen Staffelübergabe: Museumsgründer Hans-Joachim
Trümper übergab den Vorsitz an Heiko
Jünger-Chaiyana (Geschäftsführer des
Berliner DRK-Rettungsdiensts). Mit Trümper schieden auch seine langjährigen Vorstandskollegen Volker Sandvoß (stellv.
Vorsitzender) und Bernd Mengel (Schatzmeister) aus dem Vorstand aus. Ihre
Nachfolge traten Hannah Brüggemann,
ehem. stellv. Landesbereitschaftsleiterin,
und Peter Malchow, kaufmännischer Leiter des Landesverbands, an.
Trümper hatte 1973 damit begonnen, ausgemusterte Sanitätsmaterialien, die nicht
mehr den Erfordernissen für DRK-Einsätze
entsprachen, zu sammeln. Über die Jahre wuchs die Sammlung immer weiter an.
Erstmals in eine Ausstellung eingebunden
und der Öffentlichkeit präsentiert wurde der
Fundus im Jahre 1988 im Heimatmuseum
Neukölln. Es folgten Wanderausstellungen
im ganzen Bundesgebiet. 1990 erhielt die
Sammlung einen festen Platz in Räumlichkeiten des DRK am Britzer Damm – das
Rotkreuz-Museum Berlin war geboren.
1995 zog das Museum in die heutige Landesgeschäftsstelle um.
KURZLINK
www.rotkreuzmuseum-berlin.de
Foto: Willing-Holtz / DRK
DAS DRK IN BERLIN ALS ARBEITGEBER
Berufliche Perspektiven unter dem
Dach des Berliner Roten Kreuzes
Als Nationale Hilfsgesellschaft und Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege bietet
das Berliner Rote Kreuz vielfältige sinnstiftende und spannende Tätigkeiten in der Hauptstadt.
Die hohe Wertschätzung und Anerkennung, die dem Roten Kreuz in Berlin,
Deutschland und der ganzen Welt entgegengebracht wird, ist für uns Antrieb und
Verpflichtung. Als Arbeitgeber mit Herz
und Verstand stehen wir fest zu unseren
Prinzipien, sowohl gegenüber unseren
Mitmenschen als auch im Umgang mit
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Im Berichtsjahr 2022/23 wurde in der Landesgeschäftsstelle das digitale Mitarbeiterangebot „Bewegte Pause“ eingeführt,
um einen positiven Ausgleich zum langen
Sitzen am Schreibtisch zu schaffen. Wäh-
rend der etwa 15-minütigen Aktivpause
können Mitarbeitende mit einer professionellen Kursleitung beispielsweise ihren
Rücken trainieren. In Ergänzung zum Jobticket wurde darüber hinaus das Angebot
„Jobrad“ eingeführt, bei dem Mitarbeitende über den Arbeitgeber ein (Dienst-)Fahrrad leasen können. Dabei kooperiert der
Landesverband mit dem „2RadLaden“ des
RKI BBW in Berlin-Kladow.
AUF DER SUCHE NACH EINER
NEUEN HERAUSFORDERUNG?
Aktuelle Stellenangebote finden Interessierte
jederzeit auf unserer Website.
www.drk-berlin.de/stellenangebote
Foto: Andre Zelck / DRK
Ob als Erzieher/-in, Rettungssanitäter/-in
oder Mitarbeiter/-in im sozialen Bereich –
in den vielfältigen Berufsgruppen unter
dem Dach des DRK in Berlin bieten sich
hervorragende Perspektiven für Berufsanfängerinnen und -anfänger sowie erfahrene Führungskräfte.
EINBLICKE IN DAS VERBANDSLEBEN
Ernennung von
Dr. h.c. Uwe Kärgel zum
Ehrenpräsidenten
Ehrenpräsident
Dr. h.c. Uwe Kärgel und
Präsident Mario Czaja
In Anerkennung seiner herausragenden Verdienste für das Berliner
Rote Kreuz wurde Dr. h.c. Uwe Kärgel im Juli 2023 zum Ehrenpräsidenten des Berliner DRK-Landesverbandes ernannt. Kärgel
war von 2012 bis 2018 Präsident des Verbandes und spielte eine
entscheidende Rolle bei dessen damaliger Neuaufstellung. Unter
seiner Führung bewältigte das Berliner Rote Kreuz Herausforderungen wie das Elbe-Hochwasser (2013), die Flüchtlingskrise
(2015) und den Anschlag auf dem Breitscheidplatz (2017). Kärgel
trieb auch die Vielfalt der Angebote im Bereich Wohlfahrt und Soziales voran. Mit ihm an der Spitze fiel die Grundsatzentscheidung,
wieder Kindertagesstätten im Berliner Roten Kreuz zu betreiben.
„Ohne Ihre stets klare Linie, Ihren Sachverstand, Ihre vielen guten
Ideen und Ihr großes Engagement wäre die rundum positive Entwicklung des Roten Kreuzes in Berlin, die sich wie ein roter Faden
durch Ihre Amtszeit zieht, nicht denkbar gewesen“, lobte Mario
Czaja, der als Kärgels Nachfolger im Amt des Präsidenten eine
Laudatio für den Ehrenpräsidenten hielt.
Sommerfest – Dank und Wertschätzung
für Jubilare und die Berliner Rotkreuz-Familie
Sommerfest – Dank und Wertschätzung für
Jubilare und die Berliner Rotkreuz-Familie
Im Juni 2023 fand in der Eventlocation „Pier13“ im Tempelhofer Hafen das Sommerfest des Berliner Roten Kreuzes statt.
Bei bestem Wetter fanden haupt- und ehrenamtliche Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler Gelegenheit, sich bei einem Buffet und
kühlen Getränken abseits von Einsätzen, Hilfsprojekten und dem
Arbeitsalltag auszutauschen. Das Sommerfest stand ganz im Zeichen der Wertschätzung für die vielen haupt- und ehrenamtlichen
Mitarbeitenden des Berliner Roten Kreuzes. Einige Mitarbeitende
wurden für ihre Dienstjubiläen – 5 bis 25 Dienstjahre beim DRK
in Berlin – geehrt. Mario Czaja dankte den Mitarbeitenden für
ihre unverzichtbare Arbeit: „Ganz gleich, in welchem Bereich Sie
arbeiten – das breite Spektrum an Hilfen und Dienstleistungen
des Roten Kreuzes in Berlin wäre ohne Ihre aktive Mitarbeit nicht
möglich, und dieses Engagement wissen wir zu schätzen! Ich
danke Ihnen allen für Ihre engagierte Arbeit, Ihre hohe Einsatzbereitschaft und Ihre Loyalität in unserer großen Berliner RotkreuzFamilie!“
E i n blicke i n das V erba n dslebe n
Landesversammlung 2022
Nach den großen Herausforderungen des Jahres stand das Treffen des höchsten DRK-Gremiums auf Landesebene im November
2022 ganz im Zeichen der Krisenbewältigung und der Würdigung
des herausragenden Einsatzes der Berliner Rotkreuzlerinnen und
Rotkreuzler im Rahmen der Ukraine-Nothilfe. Vonseiten des Senats gab es viel Lob für das Berliner Rote Kreuz. Die damalige
Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sendete eine Video-
Gruppenfoto auf der
Landesversammlung 2022
botschaft: „In Zeiten wie diesen ist es wichtig, eine starke und
leistungsfähige Organisation wie das Berliner Rote Kreuz an unserer Seite zu haben.“ Katja Kipping, damals Sozialsenatorin, ließ
es sich nicht nehmen, die Arbeit der DRK-Kräfte – insbesondere
im „Ukraine Ankunftszentrum TXL“ – persönlich zu würdigen: „Ich
bedanke mich herzlich für ihr hohes Engagement für Menschen,
die dringend unsere Hilfe brauchen.“
Verleihung des
Landesverdienstordens
an Detlef Cwojdzinski
Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine – zu Beginn der 2020erJahre folgte eine große Krise auf die nächste. An der Seite des
Berliner Roten Kreuzes war in diesen herausfordernden Zeiten ein
Mann an vorderster Front aktiv: Detlef Cwojdzinski. Er wurde im
November 2020 von der DRK Sozialwerk Berlin gGmbH an Bord
geholt, nachdem dem Bündnis der Berliner Hilfsorganisationen die
verantwortungsvolle Aufgabe für den Aufbau und Betrieb der Berliner Impfzentren übertragen worden war. Als Projektleiter war Detlef
Cwojdzinski maßgeblich am Erfolg der Berliner Impfkampagne und
an Aufbau und Betrieb des „Ukraine Ankunftszentrums TXL“ beteiligt. Im Oktober 2022 wurde er für sein außerordentliches Engagement bei der Pandemiebekämpfung und im Rahmen der Ukraine-Nothilfe mit dem Berliner Landesverdienstorden ausgezeichnet.
53
Franziska Giffey und Detlef Cwojdzinski
bei der Verleihung des Landesverdienstordens
im Oktober 2022 im Roten Rathaus
T R A N S PA R E N Z
Wirtschaftliche Entwicklung
Der DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e. V. verfolgt ausschließlich unmittelbar
gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“
der Abgabenordnung. Die Mittel des Landesverbandes dürfen nur für satzungsmäßige Zwecke
verwendet werden. Die Finanzierung erfolgt durch Erlöse aus sozialen und sonstigen Dienst
leistungen, öffentlichen Zuwendungen, Spenden sowie aus Erbschaften.
Erlöse aus sozialen Dienstleistungen
Die Erlöse in Höhe von rund 11.167.000 Euro entstehen aus Vermietung und Verpachtung, Angeboten für Seniorinnen und Senioren wie Menüservice und Hausnotruf, der Landesschule sowie
aus den Freiwilligendiensten. So können insbesondere die ehrenamtlichen Aufgaben der Nationalen Hilfsgesellschaft unterstützt
werden. Neben der Vermietung und Verpachtung waren 2022 die
beiden umsatzstärksten Aufgabenfelder des Landesverbandes
der Menüservice und der Hausnotruf. Mit diesen Leistungen fördert das DRK die Selbstständigkeit von Seniorinnen und Senioren in ihrer eigenen Wohnung.
Öffentliche Zuwendungen
Die öffentlichen Zuwendungen in Höhe von rund 3.324.000 Euro
setzen sich aus Mitteln des Landes Berlin, von Bundesministerien
und anderer Zuwendungsgeber zusammen.
Zuwendungen des Bundes
Die Bundesmittel finanzieren zu wesentlichen Teilen die Freiwilligendienste sowie die Beratungsstellen der Migrationsberatung
für erwachsene Zuwanderer und den DRK-Suchdienst.
Spenden und Erbschaften
Privatpersonen, Einrichtungen und Unternehmen spendeten dem
Landesverband rund 460.000 Euro, die zur Finanzierung der ehrenamtlichen und sozialen Arbeit, etwa der Kältehilfe, eingesetzt
wurden. Außerdem sind wir den Menschen sehr dankbar, die
über den Tod hinaus die ehrenamtliche DRK-Arbeit unterstützen.
Insgesamt wurde das Engagement des Landesverbandes aus
Erbschaften in Höhe von rund 417.000 Euro unterstützt.
Sonstige Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge von rund 999.000 Euro setzen sich im Wesentlichen aus Mitgliedsbeiträgen der DRK-Kreisverbände sowie Kostenerstattungen zusammen.
Jahresüberschuss
Der Landesverband konnte im Jahr 2022 einen Jahresüberschuss von rund 101.000 Euro erwirtschaften. Mit diesem positiven Jahresergebnis und einer konstanten Liquidität ist die Lage
des Landesverbandes weiterhin als solide zu bezeichnen.
Eigenkapital sichert Leistungsfähigkeit
Die Höhe des Eigenkapitals des Landesverbandes zum
31.12.2022 betrug rund 17.301.000 Euro und entspricht rund
64 Prozent der Bilanzsumme.
Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung
Die Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung des Landesverbandes finden Sie auf der folgenden Seite.
W irtschaftliche E n twicklu n g
55
Bilanz (in Euro)
31.12.2022
31.12.2021
I. Vereinskapital
4.961.312,61
4.961.312,61
II. Rücklagen
6.225.484,65
6.225.484,65
III. Ergebnisvortrag
6.114.375,09
6.013.419,10
350.424,46
317.073,60
C. Noch nicht verbrauchte
Erbschaften, Spenden und
Zuwendungen
4.393.133,94
4.821.774,51
D. Rückstellungen
1.098.608,40
1.038.004,60
E. Verbindlichkeiten
3.986.146,71
7.770.966,24
27.129.485,86
31.148.035,31
31.12.2022
31.12.2021
Umsatzerlöse
11.167.186,62
10.054.464,66
Sonstige betriebliche Erträge
4.740.039,24
4.059.154,73
15.907.225,86
14.113.619,39
Materialaufwand
-2.984.644,10
-2.602.909,75
Personalaufwand
-7.369.501,38
-6.440.479,42
-499.414,87
-602.339,97
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-4.506.844,98
-3.704.807,18
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
91.842,56
41.662,81
-482.673,41
0,00
-49.003,69
-46.739,64
-15.800.239,87
-13.355.613,15
106.985,99
758.006,24
-6.030,00
-53.756,83
100.955,99
704.249,41
6.013.419,10
5.309.169,69
6.114.375,09
6.013.419,10
AKTIVA
31.12.2022
31.12.2021
A. Eigenkapital
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
7,00
171,47
14.363.172,67
14.293.190,67
562.721,14
605.836,10
940.702,66
940.702,66
II. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
1.807.759,27
1.709.770,45
III. Wertpapiere
3.347.928,69
3.817.800,86
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
IV. Kassenbestand und
Guthaben bei Kreditinstituten
Summe
PASSIVA
6.107.194,43
9.780.563,10
27.129.485,86
31.148.035,31
B. Sonderposten für Förder
mittel zum Anlagevermögen
Summe
Gewinn- und Verlustrechnung (in Euro)
Erlöse
Summe
Aufwendungen
Abschreibungen
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Summe
Ergebnis nach Steuern
Sonstige Steuern
Jahresüberschuss
Ergebnisvortrag Vorjahr
Ergebnisvortrag
Vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses 2022 auf der Landesversammlung am 14. Oktober 2023.
56
A dresse n
Struktur des DRK Landesverbandes
Berliner Rotes Kreuz e. V.
S TA N D : S E P T E M B E R 2 0 2 3
Human Resources
Sekretariat (Vorstand und Präsidium)
Controlling
Informationssicherheit
Arbeitssicherheit
Interne Revision
Präsidium
Mario Czaja (Präsident)
Kommunikation und Marketing
Datenschutz
Betriebsrat
Projektmanagement und
Organisationsentwicklung
Vorstand
Gudrun Sturm (Vorsitzende)
Wohlfahrt und
Soziale Arbeit
Nationale Hilfsgesellschaft & gesundheitlicher
Bevölkerungsschutz
Existenzsicherung und
Armutsbekämpfung
Team Nationale
Hilfsgesellschaft
Pflege und Altenhilfe
Suchdienst
Eingliederungshilfe
(BTHG)
Jugendrotkreuz
Kinder und
Kindertagesbetreuung
Bildung
Angebote
Landesschule:
Präklinische und
ehrenamtliche Ausund Weiterbildung
Freiwilligendienste
(FSJ/BFD)
Kundenservicecenter /
Menüservice
Notrufsysteme
(Hausnotruf)
Zentrale Dienste
Rechnungswesen
IT
Facility Management
Hilfsmittelcentrum
Gesundheitsprogramme
Jugendhilfe
Wohnungslosenhilfe
Migration / Flüchtlingshilfe
Ehrenamtskoordination
Prävention sexualisierter
Gewalt
Migrationsfachdienste
(MBE/MSD)
Seniorenwohnen „Villa
Albrecht“ und Seniorenzentrum „Marie“
Geriatrische Tagespflege
DRK-Wärmebus
Kontakt
DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e. V.
Bachestraße 11, 12161 Berlin, service@drk-berlin.de
Wichtige Telefonnummern:
Sekretariat (Vorstand und Präsidium): 030 600300 1220
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Tochtergesellschaften
Mitglieder
DRK Sozialwerk Berlin gGmbH
Bachestraße 11, 12161 Berlin
Tel. 030 600300 4400
projektbuero@drk-swb.de
DRK-Stiftung Pro Menschlichkeit
Bachestraße 11, 12161 Berlin
Tel. 030 600300 1200
stiftung@drk-berlin.de
Rotkreuz-Institut Berufsbildungswerk
im DRK Berlin gGmbH
Krampnitzer Weg 83–87
(Eingang Nottepfad), 14089 Berlin
Tel. 030 36502 117
info@bbw-rki-berlin.de
Rotkreuz-Museum Berlin e. V.
Görresstraße 12–14, 12161 Berlin
Tel. 030 600300 1260
rotkreuzmuseum@drk-berlin.de
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acht Berliner DRK-Kreisverbände
DRK-Schule für soziale Berufe
Berlin gGmbH
Meeraner Straße 5, 12681 Berlin
Tel. 030 600300 1900
schule@drk-berlin.de
Die acht Berliner DRK-Kreisverbände
DRK Rettungsdienst Berlin gGmbH
Bachestraße 11, 12161 Berlin
Tel. 030 600300 1700
rettungsdienst-verwaltung@drk-berlin.de
DRK Kreisverband
Berlin-Zentrum e. V.
Herbartstraße 25, 14057 Berlin
www.drk-berlin-zentrum.de
A
DRK KrankentransportLeitstelle Berlin gGmbH
Görresstraße 12–14,
12161 Berlin
Tel. 030 19727
service@drk-berlin.de
DRK Kreisverband
Berlin-Nordost e. V.
Sella-Hasse-Straße 19/21,
12687 Berlin
www.drk-berlin-nordost.de
B
DRK Kreisverband Berlin
Steglitz-Zehlendorf e. V.
Düppelstraße 36, 12163 Berlin
www.drk-sz.de
DRK Behindertenhilfe Wedding/
Prenzlauer Berg gGmbH
Neue Hochstraße 21, 13347 Berlin
Tel. 030 600300 4118
kontakt-bhw@drk-berlin.de
DRK Kinder-Tages-Betreuung
gGmbH Berlin
Bachestraße 11, 12161 Berlin
Tel. 030 600300 2400
kita@drk-berlin.de
C
DRK Kreisverband
Müggelspree e. V.
Waldowallee 101, 10318 Berlin
www.drk-mueggelspree.de
D
DRK Kreisverband
Reinickendorf-Wittenau e. V.
Antonienstraße 50a,
13403 Berlin
www.drk-reinickendorfwittenau.de
E
DRK Kreisverband Berlin
Schöneberg-Wilmersdorf e. V.
Kranzer Straße 6–7,
14199 Berlin
www.drk-schoeneberg.de
F
DRK Kreisverband
Spandau e. V.
Galenstraße 29, 13597 Berlin
www.drk-spandau.de
G
E
DRK Kreisverband Wedding/
Prenzlauer Berg e. V.
Neue Hochstraße 21,
13347 Berlin
www.drk-wedpre.de
B
H
H
G
A
F
C
D
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I mpressum
Berlinerinnen und Berliner können die Arbeit
des Berliner Roten Kreuzes jederzeit mit einer
Spende unterstützen.
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DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz e. V.
Bank für Sozialwirtschaft
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Impressum
Herausgeber
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Verantwortlich im Sinne des Presserechts
Gudrun Sturm (Vorsitzende des Vorstands /
Landesgeschäftsführerin)
Konzeption und Redaktion
Karsten Hintzmann, Charlotte Knust
Autorinnen und Autoren
Samer Ahmad, Kati Avci, Isabelle Henkel, Regina Kneiding,
Joana Lieball, Peter Malchow, Selina Öç, Kai Perschau,
Hendrik von Quillfeldt, Christina Shubladze, André Spohn,
Sophie Weicken, Isabelle Zarnitz
Gestaltung und Druck
MediaService GmbH Druck und Kommunikation
Redaktionsschluss
06.09.2023
Bildnachweise
Rücktitel: YLA/unsplash.com
Alle nicht gekennzeichneten Bilder: DRK-LV Berlin
U n sere G ru n dsätze
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Unsere Grundsätze
Menschlichkeit
Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, entstanden aus dem Willen, den Verwundeten der Schlachtfelder
unterschiedslos Hilfe zu leisten, bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen Tätigkeit, menschliches Leiden überall und
jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und
Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung
zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter
allen Völkern.
Unparteilichkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht
nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach
dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen
den Vorrang zu geben.
Unabhängigkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist unabhängig. Wenn
auch die Nationalen Gesellschaften den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als Hilfsgesellschaften zur Seite stehen und den
jeweiligen Landesgesetzen unterworfen sind, müssen sie dennoch
eine Eigenständigkeit bewahren, die ihnen gestattet, jederzeit nach
den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu
handeln.
Freiwilligkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verkörpert freiwillige
und uneigennützige Hilfe ohne jedes Gewinnstreben.
Einheit
In jedem Land kann es nur eine einzige Nationale Rotkreuz- oder
Rothalbmondgesellschaft geben. Sie muss allen offenstehen und
ihre humanitäre Tätigkeit im ganzen Gebiet ausüben.
Neutralität
Um sich das Vertrauen aller zu bewahren, enthält sich die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch, zu jeder Zeit, an politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen Auseinandersetzungen.
Universalität
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend. In
ihr haben alle nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die
Pflicht, einander zu helfen.
Fotos: Klaus Mellenthin / DRK
Nächtlicher Großeinsatz im „Ukraine Ankunftszentrum TXL“:
In der Nacht vom 28. auf den 29. April 2022 betreuten Helferinnen
und Helfer des DRK insgesamt 275 betagte und pflegebedürftige
Menschen sowie Menschen mit Behinderungen, die mit zehn
Bussen aus dem Donbass evakuiert worden waren.
I mpressum
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www.drk-berlin.de