Teilansicht aus dem Kuhstalle der Baumschule Ketzin.
Hier werden 60 Kühe zur Milchversorgung der Angestellten und zur Düngergewinnung gehalten,
aus den Bildern S. 22—33 im gärtnerischen Teil dieses Buches hervor. Das
gesamte Gelände wird von der Nauen-Ketziner Kleinbahn durchzogen, so dass
die von Nauen mit der Bahn ankommenden Besucher der Baumschule ‚schon
auf der Fahrt Gelegenheit haben, den ganzen Betrieb zu sehen. Da die Ein-
wohnerzahl von Ketzin nach der Erschöpfung der früher dort mächtigen
Tonlager und dem Stillstand der früher sehr‘ entwickelten. Ziegelindustrie
beträchtlich zurückgegangen war, so bot sich Gelegenheit, zu günstigen
Preisen eine Reihe von Häusern als künftige Wohnstätten für die Angestellten
der Firma zu erwerben. Auch erwarb die Firma das Hotel „Zum schwarzen
Adler“, wo ihren‘ unverheirateten Angestellten Beköstigung und den. von
auswärts kommenden Besuchern Nachtquartier geboten werden kann. Hier
finden auch die neu eingerichteten gärtnerischen. Fortbildungskurse für. die
Lehrlinge der Baumschule statt. Durch die Verlegung der Späthschen Baum-
schulen nach Ketzin ist für dieses Städtchen wieder ein erfreulicher
Aufschwung zu erwarten. Dieser kann aber nur nach Schaffung besserer
Eisenbahnverbindung mit Berlin durch Ausbau der jetzigen Güterstation
Neugarten (s. S. LXIV) zu einer , Personenzug - Haltestelle geschaffen
werden. Während die augenblickliche Fahrt von Berlin nach Ketzin noch
fast zwei Stunden in Anspruch nimmt, dürfte die‘ Fahrtdauer nach
Errichtung einer Personenzug-Haltestelle in Neugarten um drei Viertel-
stunden verkürzt werden. Unmittelbar an der Güterstation Neugarten
erwarb.Dr. Späth im Jahre 1918 ein 50 Morgen grosses Gelände mit einer
über 1 km langen Bahnfront an der stark befahrenen‘ Hauptstrecke Berlin
—Hannover; hier sollen’ längs‘ der Bahnlinie Mustergärten für Reklame-
zwecke ausgeführt. werden; auch ist eine Verkaufsstelle für die in
Ketzin gezüchteten Pflanzen an dieser Stelle geplant für den Fall, dass
die jetzt noch in Berlin-Baumschulenweg ‘befindliche Pflanzenverkaufsstelle
einmal ganz eingehen sollte. Der weitere Ausbau des im August 1920
eingerichteten Personen-Autoverkehrs Potsdam—Ketzin wird jedoch mög-
licherweise eine derartige Verkürzung der Fahrzeit von Berlin nach Ketzin
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