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Christoph Späth, Inhaber von 1720-1746

Full text: Späth-Buch / Späth, Hellmut L. (Public Domain)

Be £& teuffel in der Stralauer Vor- 
- K stadt, des Destillateurs Bohn 
a in der Lindenstrasse und des 
Steinschneiders Liebig am 
Köpenicker Vorstadtkirchhof. 
Nicolai berichtet uns ausführ- 
lich von „Blumenliebhabern,. 
unter denen viele Leute von 
Stand sind, die die Blumen 
bloss zu ihrem Vergnügen 
unterhalten und den Kennern 
zur Florzeit einen Eintritt in 
ihre Gärten erlauben“. Aus 
der grossen Zahl der von 
ihm namentlich angeführten 
Blumenliebhaber lässt sich er- 
sehen, wie beliebt die Blumen- 
zucht schon damals in Berlin 
und Umgegend war, obwohl 
der König selbst von Blumen 
nicht viel hielt und sie als 
einen entbehrlichen Luxus 
bezeichnete, der nichts ein- 
bringe. 
Ausser Christoph Späth 
gab es damals noch folgende 
„Kunst- und Lustgärtner“ in 
Berlin: Wirtzer in der Linden- 
strasse, Krause in der Kraut- 
gasse in der Stralauer Vor- 
stadt, Johann Bouche, dessen 
Gärtnerei neben der von 
Krause lag, Zietemann in der 
Ausschnitt aus Stadtplan von Berlin 1725 mit dem „Johannistisch“, 
Das Kleine Bild rechts aus einem späteren Stadtplan zeigt den 
weileren Ausbau der Gärtnerei, 
Königsvorstadt am Strohmagazin, Peter 
Bouche in der Lehmgasse und Louis Mathieu 
in der Neuen Grünstrasse, Die Mathieu’sche 
Gärtnerei wurde im Jahre 1778 begründet 
und bestand durch fünf Geschlechter hin- 
durch bis zum Jahre 1880, befand sich aber 
in den letzten Jahrzehnten ihres Bestehens 
erst auf einem 14 Morgen grossen Grund- 
stück, das von der Stallschreibergasse bis Te 
zur heutigen Seydelstrasse reichte, und zu- 
letzt in der Kurfürstenstrasse. Aber schon längst sind diese ehemaligen Gärtnereigrund- 
stücke mit vierstöckigen Häusern bebaut, und nichts deutet mehr auf die frühere Pracht 
der farbigen Blumenbeete. Nur eine Marmortafel im Flur des Hauses Seydelstrasse 14 
erinnert noch heute an diese bedeutende Gärtnerei der alten Refugie-Familie Mathieu, die 
— ihres protestantischen Glaubens wegen aus Frankreich vertrieben — hier in Preussens 
Hauptstadt einen sicheren Hafen gefunden hatte. Diese Tafel hat der letzte Inhaber der 
Firma, der Vater des soeben verstorbenen Wirklichen Geheimen Legationsrates und 
Ministerialdirektors Louis Mathieu, dort angebracht; sie trägt die folgende schöne Inschrift: 
Auf Gott vertrauend, Dessen ein Zeugnis, 
fanden die Ahnen Haus, stehe und sag’ es 
nach Not und Verfolgung kommenden Kindern 
Schutz hier und Heimat. zur Mahnung — zum Trost! 
Aber nicht nur der Gartenbaubetrieb der Familie Mathieu, sondern auch all die 
anderen im 18. Jahrhundert von Berliner Bürgern und Refugie-Familien begründeten 
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.. 
SPATH-BUCH
	        
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