Path:
Eine Fahrt ins Geisterreich

Full text: Neu-Berlin / Beaulieu, Gertraut Charles de (Public Domain)

166 
„Die Gestalt wird der Nebel aus dem Flusse gewesen 
sein,“ flüsterte i< Salen zu. 
| „Sst! Sst! Sie müssen gläubig sein; wenn Sie nicht 
gläubig sind, verderben Sie uns die Manifestation; die 
Geister kommen nur zu Mensc<hen, die ihnen sympathisch 
sind.“ 
„Was haben die Zwei da in der Hand, ein Stüc> 
von einem Ballkleid 2“ sagte ich, auf einen Fetzen weißen, 
silberdur<wirkten Tarlatans deutend. 
„DO, Frau Gutike!“ rief Sale Schmidt strafend. „Im 
Gegentheil , keine Spur von einem Ballkleid , sondern ein 
Geistergewand. Ein paar Herren hatten neulich eine Privat- 
sigung und da zeigte sich der Geist. Es war Philippine 
Roland. Jett, nachdem sie fast hundert Jahre enthauptet 
ist, manifestirte sie sich zum ersten Male. Sie gab den 
Herren zum Andenken ein Stü> von dem Gewande, welches 
sie trug, als sie zum Blutgerüste fuhr, 1793 unter der 
französischen Schre>ensherrschaft.“ 
„A<h du großer Gott!“ I< seufzte tief auf. „Aber 
das Zeug sieht aus, als hätte sie es eben von Heese in 
Berlin gekauft. Vielleicht hat sie ihr damaliges abgetragen 
und sich neues zu ihren Besuchen auf Erden angeschafft. So 
ein Geist will do< auch ein biSchen modern gehen.“ 
Sale runzelte nur die Stirn und richtete die Augen 
unverwandt auf den großen Amerikaner. Sie schien etwas 
zu erwarten, und mit Recht. Das berühmte Medium zog 
ein paar Mal die Augenbrauen zum wilden schwarzen Haar 
empor, es zudte über sein Gesicht. 
„Der Trangs!“ riefen die Mir-Männer.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.