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Eine Fahrt ins Geisterreich

Full text: Neu-Berlin / Beaulieu, Gertraut Charles de (Public Domain)

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„Da3 sind unsere Gelehrten. Ein Buchbinder, der 
sich auf den Philologen aufspielt, und ein Zahnarzt und 
ein Apotheker, welche die exacte Wissenschaft vertreten. 
Sie begründen ihre Anträge stet8 mit: „Nach dem heutigen 
Stande der Naturforschung“, und der Buchbinder sagt: 
„Wir Akademiker“ und „Unsere humanistische Bildung“. 
Er verstummte jetzt, denn die Thür that sich auf. 
Auf einen untersezten, wohlbeleibten alten Mann, den 
Secretär, gelehnt, trat Mr. Spite ein. Er war von langer, 
hagerer Gestalt, sehr elegant gekleidet und trug Brillanten 
an dem steifen, glänzenden Vorhemd, an den Manscetten, 
an den Fingern. Sein rabensc<hwarzes, wirres Haar wallte 
lang auf seine Schultern, er stüßte sich so fest auf den 
kleinen Secretär, als ob er blind wäre. Er ging auch 
tastend, seine Bewegungen waren tastend, seine Augen sahen 
leer und starr wie bei einem Blinden aus. 
Der Philosoph stellte ihn der Versammlung vor, Mr. 
Spite verbeugte sich gewandt, mit vornehmer Haltung und 
wurde zu einem Sessel geführt, der in diesem einfachen 
Raume wie ein Thronsessel erschien. Das Medium setzte 
sich und lehnte» sich erschöpft in die Polster, sein Secretär 
blieb neben ihm stehen und begann einen Vortrag. 
Er schilderte das Leben des berühmten Amerikaners, wie 
Mr, John Spite sich anfangs gegen das Ansinnen der 
Geister, dur< ihn mit den Lebenden zu verkehren, gesträubt 
habe, wie es aber keinen Widerstand gegen ihren mächtigen 
Willen gäbe, in welch unheimlicher Weise er bald hier, 
bald da, wo er sich auch befunden, ihren Ruf erhalten. 
Eines Tages habe er in New-York am Hause eines Freundes
	        
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