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„Da3 sind unsere Gelehrten. Ein Buchbinder, der
sich auf den Philologen aufspielt, und ein Zahnarzt und
ein Apotheker, welche die exacte Wissenschaft vertreten.
Sie begründen ihre Anträge stet8 mit: „Nach dem heutigen
Stande der Naturforschung“, und der Buchbinder sagt:
„Wir Akademiker“ und „Unsere humanistische Bildung“.
Er verstummte jetzt, denn die Thür that sich auf.
Auf einen untersezten, wohlbeleibten alten Mann, den
Secretär, gelehnt, trat Mr. Spite ein. Er war von langer,
hagerer Gestalt, sehr elegant gekleidet und trug Brillanten
an dem steifen, glänzenden Vorhemd, an den Manscetten,
an den Fingern. Sein rabensc<hwarzes, wirres Haar wallte
lang auf seine Schultern, er stüßte sich so fest auf den
kleinen Secretär, als ob er blind wäre. Er ging auch
tastend, seine Bewegungen waren tastend, seine Augen sahen
leer und starr wie bei einem Blinden aus.
Der Philosoph stellte ihn der Versammlung vor, Mr.
Spite verbeugte sich gewandt, mit vornehmer Haltung und
wurde zu einem Sessel geführt, der in diesem einfachen
Raume wie ein Thronsessel erschien. Das Medium setzte
sich und lehnte» sich erschöpft in die Polster, sein Secretär
blieb neben ihm stehen und begann einen Vortrag.
Er schilderte das Leben des berühmten Amerikaners, wie
Mr, John Spite sich anfangs gegen das Ansinnen der
Geister, dur< ihn mit den Lebenden zu verkehren, gesträubt
habe, wie es aber keinen Widerstand gegen ihren mächtigen
Willen gäbe, in welch unheimlicher Weise er bald hier,
bald da, wo er sich auch befunden, ihren Ruf erhalten.
Eines Tages habe er in New-York am Hause eines Freundes