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Der Mensch muß human sind

Full text: Der richtige Berliner im Gerichtssaal (Public Domain)

ey 
Der Zeuge M. giebt folgende ergößliche Sc<hil- 
derung zum Besten: 
Det war den 19. November, i> werde den 
Datum so leichte nich verjessen. Wir, det heeßt i>, 
mein frieherer Freind B. un der Kohlenhändler K., 
wir hadden wie jewöhnlih bei Müller an unsern 
Schtammdisch jesessen und hatten Weisbier jedrunken. 
B. war mächtig uf sein Ferd; er sagte, die Olle 
hätte die Wäsche und da hätte sie jesagt, er sollte man 
draußen zu Mittag essen, det sie keene Umstände nich 
hädde. Als et so jejen dreie war, brachen wir uf, 
un B. kriegte mit'n mal eene Idee. „Kinder,“ meent 
er, „i> habe von meinen Schwager en paar Pullen 
50 jährigen, janz echten Nordheiser jeschenkt jekricht; 
wenn Ihr mit na; meine Wohnung rufkommen 
wollt, denn könnt Ihr ihn mal kosten. Meine Olle is 
in de Waschkiche.“ Js jut, wir lassen uns ieberreden 
un jondeln mit ruf. Als B. den Schlüssel in de 
Korridordhiere steht, wird er mit'n mal janz blaß 
un sagt: „Herrje, die Olle is schon oben.“ Un 
richtig, die Dhiere wird schon von innen ufjemacht 
un in die Füllung steht Frau B., die ihren Mann 
von oben bis unten mit'n paar Oojen ankiekt, als 
wenn se ihn durch und durc< bohren will. „Na Du 
oller Saufaus, in welc<e Meechenskneipe hast Du 
Dir denn wieder rumjedrieben?“ bejrießt ihn die 
liebende Jattin. „Aber Aujuste,“ meent er, „sei doch 
human!“ „A< wat, komme man rin, Du olle Nulpe, 
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