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Angekl. B.: Von vorne rin nehme i> Allens
wat meine Frau jedahn haben soll, uff mir, det bin
> ihr als humaner Ehemann schuldig.
Vors.: Das ist keine Antwort auf meine Frage,
Ihre Frau wird sic< außerdem selbst vertheidigen
können. Haben sie dem Schneider M. verschiedene
Faustschläge ins Gesicht verseßt? Ja oder Nein?
Angekl.: Wie kann der Mann jejen meine Frau
thatsäc<hlich wer'n? J38 det human?
Vors.: Mit Ihnen bin ich fertig; Frau B., was
haben Sie auf die Anklage zu erwidern?
Angekl.: „Wer si<ß mang Eheleite sticht, der
muß sich jewärtig sind, det er in de Klemme jeräth;
wo kann so'n Jammerlappen zu meinen Mann
sagen, det ic> den Satan in'n Leibe habe?
Vors.: Haben Sie ihm das Gesicht zerkraßt und
ihm einen Theil des Bartes ausgerissen?
Angekl.: Soll i> mir villeicht in meine eijenen
vier Wände dumm kommen lassen? Det will i>
meinen Mann nich mal rathen, jes<weije denn eenen
von seine Soffbrieder.
Angekl. B. (vorwurfsvoll): Aber Aujuste, sei doch
human!
Frau B.: Ach wat, halt den Mund, jekt rede i>!
Vors.: I< glaube doch, es ist besser, wenn wir
uns den Sachverhalt durc< den Zeugen M. erzählen
lassen. Setzen Sie sich hin und unterbrechen Sie
den Zeugen nicht.