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Eine zärtliche Ehe

Full text: Der richtige Berliner im Gerichtssaal (Public Domain)

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denke doch, i> soll lang hinsc<hlajen vor Wut, so'n 
Weib kann süß sin wie 'ne Mandel aber oo< meder- 
trächtig wie'n stoitsc<ed Ferd. I> stehe uf, nehme 
meine Müße un will fortjehn. Det paßte ihr nu 
doc< nich, sie kommt raus aus de Kiche wie 'ne 
Furie un stellt sich vor mir hin un fragt, willst Du 
denn nich essen? Da habe i> et jedhan, det stimmt, 
id habe en Knoten in mein Daschenduch jemacht un 
habe ihr damit en Paar mal unter de Neese jestuckt. 
Vors.: Mit dem Taschentuch? 
Angekl.: Ja, Herr Jericht8hof, i>, i> puße mir 
de Neese mit die Hand, blos Sonndags nich, da 
habe i> en Daschenduc<. Det war aber in de Woche. 
Vors. : Das Blut soll ihrer Frau aus Nase und 
Mund geflossen sein. 
Angekl. : Det will i> nich streiten, aber so'ne 
Frauenzimmer-Neese die blut leichte. Sie rennte unter 
Zitter mondiöh in die Kiche, ik habe ihr denn noc< 
den Teller mit Klops uf'n Pucel jes<hmissen un bin 
wegjejangen. Als ick wieder nach Hause kam, war 
sie auSjerückt un denn hat sie mir anjezei<ht. So i8 
die reine Wahrheit jewesen un nu machen Se det 
mit die Strafe oo< man halbwege. 
Die Zeugenvernehmung ergiebt im Wesentlichen, 
daß der Angeklagte die Wahrheit gesagt, und als er 
das auf eine Geldstrafe von 30 Mk. lautende Urtheil 
hört, macht er ein höchst zufriedenes Gesicht mit dem 
Bemerken: „Det bezahlen wir mit eene Hand.“ 
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