Faschingsfrohe Jugenderinnerungen. ;
entsprechend: die RöFXe gewendet, die Beinkleider in die
Stiefelschäfte gesteXt, auf dem Ropf Exemplare aus dem
ältesten Hutbestand der Theatergarderobe . . . Die Truppe
menschlichen Rleinviehs „ging“ selbstverständlich, wie sie
gekommen war. Fünf Minuten, nachdem die drei Glocken-
schläge von St. Martin herübergedrungen waren, setzte sich
L'Arronge mit der Geige an die Spitze des Zuges; die
Werbekapelle folgte, wir mit Harmonika's und Trommeln
schlossen uns paarweise an, und nachdrängte alles Narren-
zünftige, was uns in Seh- oder Hörweite kam. So ging's
die Kleine Budengasse entlang bis Unter Goldschmied, wo-
selbst unser Gefeierter in ein paar möblirten Zimmern sein
Heim aufgeschlagen hatte -- ich glaube, in einem E>X-
gebäude. Und vor diesem begann denn alsbald, ungehemmt
durch die finstern Götter des Hausrechts, ungestört durch
den Rächerärm der Polizei, das liebliche Ständchen mit
den wehmüthig- erhabenen Klängen des
„Marieche, Mariehe, wo is dann dinge Jung?"
Eine gute Viertelstunde oder was darüber hielten die
Gehörsnerven des Ungesungen- Angespielten der Tonsturm-
fluth Stand --
„Vicht ein Jahr hat er's getragen!"
Dann flog, als letztes Fenster sämmtlicher Etagen, droben
im zweiten StoXwerk eine einzeln zu öffnende Scheibe auf,
und heraus zwängten sich zuerst zwei behemdärmelte Urme,
denen mit einiger Unstrengung das würdige Haupt des
Gastes folgte; dasselbe war von einer weißbaumwollenen
Spille bedeFXt, deren untern Rand ein edelsteingeschmücter
goldener Stirnreif von blizendem Messingblech umschloß.
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