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II. Aus der Marktbude des Lebens Lose Blätter, dem Badereisetagebuch eines Musterkurgasts entrissen

Full text: Humoristisch-satirischer Krimskrams aus dem Bazar der Kunst und der Marktbude des Lebens / Schmidt-Cabanis, Richard (Public Domain)

Lose Blätter 2c. * 
Berlin N.W., 350. Juli 18... fräh.7-Uhr. 
Der Beginn der Rur ist gemacht! 
Soeben habe ich -- genau nach Vorschrift = „zwei 
Becher leichten Eisensäuerling“ getrunken. Am ge- 
eignetsten schien mir dazu Apfelwein, worein ich über 
Nacht ein paar alte Stubenschlüssel gelegt hatte. 
Der GeschmaX war allerdings nur verhältnißmäßig; 
aber die Wirkung wird jedenfalls nicht ausbleiben. 
Nah dem Genuß jeden Bechers soll ic) mich durch 
einen halbstündigen Spaziergang auf der belebten 
Brunnenpromenade warm laufen. Ic habe zu diesem 
Zwecke die Leipzigerstraße, den Molkenmarkt und die 
angrenzenden Theile der Spandauer- und Rönig- 
straße gewählt. Der rege Verkehr von Arbeitern, Geschäfts- 
treibenden, Eilboten, pa&ketbeladenen Dienstleuten u. s. w. 
erleichtert das „Warmlaufen“ gerade in dieser Gegend 
ganz außerordentlich. 
% 
Berlin N.W., 30. Juli 18 . ., Vormittags 10 Uhr. 
Das bekömmliche FrühstüX, vorzugsweise aus Milch 
und Eiern bestehend, scheint mir etwas schwer im Magen 
zu liegen, obgleich ich mich heut' zum Anfang mit nur 
acht hartgekochten Enteneiern und etwa einem Liter 
schwedischen Milchpunsch begnügt habe! 
105 
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